Der 3. Mai ist neben dem 11. November in Polen ein wichtiger Nationalfeiertag. Doch was wird eigentlich gefeiert? Eine kurze Geschichte.
Am 3. Mai wird in Polen der Jahrestag eines sehr wichtigen Ereignisses aus dem Jahr 1791 gefeiert – nämlich der Verabschiedung der polnischen Verfassung. Der Nationalfeiertag wurde im Jahr 1919 eingeführt und später im Jahr 1990 erneuert. Es ist in Polen ein arbeitsfreier Tag.
Die polnische Verfassung ist die zweite demokratische (nach der Verfassung Korsikas von 1755) im neuzeitlichen Europa und die dritte (nach der amerikanischen Verfassung) auf der Welt, die verabschiedet worden ist. Sie wurde vom Vierjährigen Sejm, der im Oktober 1788 berufen wurde, verabschiedet. Der Nationalfeiertag wurde am 5. Mai 1791 berufen, jedoch durch die weiteren historischen Ereignisse (Besetzung und Teilung Polens) streng verboten.
Erst am 29.04.1919, nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1918, wurde der Feiertag am 3. Mai wieder gesetzlich eingeführt. In der Nachkriegszeit feierte man bis zum Jahr 1946. Während der Feierlichkeiten kam es aber oft zu Demonstrationen, die von Studenten angeführt wurden, sodass die kommunistischen Führungsmächte den Feiertag wieder verboten haben. Jegliche Proben von öffentlichen Manifesten wurden von der Bürgermiliz unterdrückt. Offiziell wurde der Feiertag im Jahr 1951 aberkannt und erst 1981 begannen die Behörden den 3. Mai wieder einzuführen. Letztendlich wurde er mit dem Gesetz vom 6. April 1990 anerkannt, am 28.04.1990 ins Leben gerufen und wird bis heute gefeiert.
Seit dem Jahr 2007 ist der 3. Mai auch ein Nationalfeiertag in Litauen.
Quelle: NSZZP