Immer mehr Menschen sammeln in den polnischen Wäldern Pilze, dabei sollte man aber beachten, dass man für Fehlverhalten eine Geldstrafe kassieren kann. Die Strafe kann ein paar hundert Zloty betragen. Ein noch höheres Mandat können Personen erhalten, die geschützte Pilze sammeln – sogar mehrere Tausend Zloty. Welche Teile des Waldes sollte man lieber in Polen nicht betreten? Wo darf man Pilze sammeln? Ein Check.
Polnische Wälder laden zum Pilzesammeln ein
Polnische Wälder locken immer mehr Pilzsammler an. Auf der offiziellen Liste des Gesundheitsministers befinden sich 47 Arten von Pilzen, die man zur Produktion von Pilzprodukten benutzen kann. Kein anderes EU-Land hat so eine lange Liste wie Polen. Auch das Gesetz ist fast überall strenger als in Polen.
In Deutschland und der Schweiz darf jede Person nur 2 kg Pilze sammeln. Fürs Pilzesammeln in Frankreich muss man bezahlen und in den Niederlanden und Belgien ist es komplett verboten. In Polen ist das Sammeln von Pilzen natürlich erlaubt und kostenlos. Es gibt nur eine Ausnahme – das industrielle Sammeln ist verboten. Dazu zählen aber nicht Pilzsammler, die an der Straße Pilze verkaufen.
Bußgeld für Pilzsammler, welche in Polen unterwegs sind
Das Sammeln von Pilzen ist kostenlos, dennoch sollte man aufpassen, damit es nicht mit einer Buße endet. Vor allem geht es darum, dass Pilzsammler sehr oft mit ihren Autos in den Wald fahren und auf nicht zugelassenen Plätzen parken. Das wird natürlich mit Strafzetteln bestraft.
Personen, die Pilze an Orten sammeln, an denen der Zutritt zum Wald dauerhaft oder vorübergehend verboten ist, können einen Strafzettel von bis zu 500 Zloty erhalten. Zur Ausstellung einer solchen Buße ist ein Waldhüter berechtigt.
Noch mehr muss man für das Sammeln geschützter Pilze bezahlen. Gemäß der Verordnung des Umweltministers vom 9. Oktober 2014 über den Artenschutz von Pilzen sind derzeit mehr als 200 Arten streng geschützt. Personen, die bei dieser Tätigkeit erwischt werden, können bis zu 5 Tausend Zloty der vom Gericht verhängten Strafe erhalten.
Es ist erwähnenswert, dass man, selbst wenn man Pilze an erlaubten Orten sammelt und keine geschützten Arten mitnimmt, auf die Art des Sammelns achten muss. Gemäß Art. 163 k.w. wird jeder, der Waldstreu auseinanderzieht und Pilze oder Myzel zerstört, mit einer Geldbuße bestraft. In diesem Fall kann die Strafe zwischen 20 und 5 Tausend Zloty betragen.
Wo ist das Pilzesammeln in Polen verboten?
Pilze zu sammeln ist in Polen generell nicht verboten, doch nicht überall darf man das machen. In den Staatswäldern darf zwar jeder Pilze sammeln, doch in Wäldern von Privatpersonen, Firmen oder Institutionen ist das ohne eine entsprechende Erlaubnis untersagt. Dies trifft aber nur auf 20 % aller Wälder in Polen zu.
In diesen Plätzen darf man auch keine Pilze in Polen sammeln:
- Nationalparks und Reservate. Das Verbot ergibt sich aus Artikel 15 Absatz 1 des Naturschutzgesetzes vom 16. April 2004. Da Nationalparks und Reservate zum Schutz der Flora und Fauna bestimmt sind, verhindert das Sammeln von Pilzen, dass sie sich im natürlichen Tempo vermehren können. Außerdem muss man beim Pilzesammeln den markierten Weg verlassen, was die Gefahr birgt, dass wertvolle Pflanzen zertrampelt oder die Tiere gestört werden.
- Forstwirtschaften bis zu vier Meter hoch. Auf dem Gelände der Forstwirtschaft herrscht ein vollständiges Zutrittsverbot. Dies liegt daran, dass die Bewegung in diesem Bereich zur Zerstörung junger Sämlinge führen könnte, deren Züchtung zeitaufwendig und anspruchsvoll ist. Dies würde die Wiederbelebung des Baumbestandes erschweren oder verhindern.
- Saatgutbestände und Versuchsflächen. Samenbäume sind speziell gekennzeichnet – mit durchgehenden Bändern in gelber Farbe. An den Eckbäumen befindet sich zusätzlich ein großer Buchstabe N. An den Rändern befinden sich auch Informationstafeln (Eintrittsverbot – Saatbaumbestand -OBo18). Der Zutritt zu diesem Bereich ist verboten.
- Zufluchtsorte für Wildtiere. Ein weiterer Ort, an dem keine Pilze gesammelt werden dürfen, ist ein als Wildreservat klassifiziertes Gebiet. Die strenge Tierschutzzone ist mit dem Kennzeichen OBoo8 gekennzeichnet.
- Militärgelände. Das Betreten dieses Gebietes ist nicht nur aus Gründen des Schutzes von militärischem Eigentum, sondern auch wegen verschiedener Arten von Gefahren verboten. Militärgelände sind in der Regel markiert und selbst wenn sie leer zu sein scheinen, sollte man kein Risiko eingehen. Personen, die gegen das Verbot verstoßen, müssen mit dem Risiko rechnen, ein Mandat von bis zu 500 Zloty zu erhalten.
Zeitweilige Waldsperre. Wann kann sie in Kraft treten?
Der Zutritt zu den oben genannten Orten ist dauerhaft untersagt. Unter bestimmten Umständen kann der Zugang zu Teilen der Staatswälder, die normalerweise befahrbar sind, vorübergehend gesperrt werden. In diesem Fall ist auch das Sammeln von Pilzen verboten.
Wann wird ein vorübergehendes Verbot verhängt?
Bei der Zerstörung oder erheblichen Schädigung von Baumbeständen, bei der Verschlechterung des Unterwuchses, bei hoher Brandgefahr oder bei der Durchführung von Maßnahmen im Zusammenhang mit Holzeinschlag, Waldschutz oder Viehzucht. Das Verbot des Sammelns von Pilzen gilt auch für Privatgrundstücke. Der Eigentümer eines Waldstücks sollte jedoch das Gebiet, zu dem er gehört, eindeutig kennzeichnen.
Welche Pilze darf man in Polen sammeln?
Das polnische Gesetz gibt nicht wirklich an, welche Pilze man sammeln darf. Es gibt aber eine Liste mit 54 Arten von Großpilzen, die am meisten gesammelt werden oder unter Schutz stehen. Dort findet man u.a. einige Sorten von Dickröhrlingen und Schmierröhrlingen. Die meisten Pilze, die unter Schutz stehen, sind Flechte. Die geschützten Großpilze kommen äußerst selten vor. Dennoch sollte man immer wissen, welche Pilze man sammeln darf, vor allem zur eigenen Sicherheit. Reißt man einen Pilz ab, der unter Schutz steht, oder macht man so einen Pilz kaputt, muss man eine Strafe von 500 Zloty zahlen.
Top 10 Orte zum Pilzesammeln in Polen
- Bieszczady
Hier gibt es vor allem Buchenwälder. Es ist nicht nur für Tiere ein Paradies, aber auch für den Unterwuchs. Die zahlreichen Pilze locken hier jedes Jahr eine Menge Sammler an. - Knyszyński-Urwald / Puszcza Knyszyńska
Der Urwald ist ein richtiges Paradies für Pilzsammler aus Podlachien. Die Kiefernwälder, zu denen auch Fichten, Eichen und Birken gehören, sind besonders reich an Pilzen. - Notecki-Urwald / Puszcza Notecka
Der Urwald ist fast ausschließlich mit Kiefernwäldern bedeckt. In der Nähe der Teiche wachsen auch Eichen, Pappeln und Birken. Auf dem gesamten Gelände kann man viele Pilze finden, sodass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass man mit einem leeren Korb den Urwald nicht verlassen wird. - Tucheler Heide / Bory Tucholskie
Seit über 100 Jahren ist dieser Ort in ganz Europa für seine riesige Anzahl an Pilzen bekannt. Die dort wachsenden Kiefernwälder gehören zu den größten in Polen. In der Vergangenheit war dieses Gebiet auch mit Buchen und anderen Laubbäumen bewachsen, aber die räuberische Forstwirtschaft trug zum Rückgang der Laubbäume bei. - Świętokrzyski-Urwald / Puszcza Świętokrzyska
- Bukowa-Urwald / Puszcza Bukowa
Der Urwald ist aufgrund seiner atemberaubenden Laubwälder sehr bekannt. Am häufigsten trifft man hier natürlich auf Buchen. Jedoch gibt es in dem Urwald nicht nur Bäume, aber auch viele Pilze. - Niederschlesische Heide / Bory Dolnośląskie
Die Niederschlesische Heide ist eines der größten kompakten Waldkomplexe in Europa. Die Wälder mit ihrer Mischvegetation beherbergen die wertvollsten Pilze – Steinpilze, Maronen-Röhrlinge sowie Pfifferlinge. - Sandezer Beskiden / Beskid Sądecki
Die Wälder, welche den Gebirgszug in den Westkarpaten bewachsen, sind ein echter Schatz von Kleinpolen. Heutzutage findet man hier vor allem Buchen, Tannen, Hainbuchen und Eichen, aber auch Birken, Eiben und Eschen. Zwischen den Bäumen gibt es auch zahlreiche Pilzsammler, die mit gefüllten Körben den Wald durchforsten. - Kurpiowski-Urwald / Puszcza Kurpiowska
Diese Wälder sind dafür bekannt, dass es hier Bernsteine gibt. Manchmal kann man auch einen Wolf antreffen. Darüber hinaus kann man hier während der Saison auch prachtvolle Pilze sammeln. - Kozienicki-Urwald / Puszcza Kozienicka
Die meisten Bäume, welche sich hier befinden, sich Kiefer. Doch zwischendurch kann man auch immer wieder eine Eiche, Hainbuche und Tanne bewundern. Die originelle Gemeinschaft von Pflanzen wird von den lokalen Bewohnern als schwarzer Wald bezeichnet.
[…] man jedoch Pilze sammeln in Polen geht, sollte man sicherstellen, dass man zwischen essbaren und ungenießbaren Arten unterscheiden […]
[…] Waldexemplaren umsehen, müssen nicht nur auf das Geweih achten. In Nationalparks und Reservaten in Polen dürfen auch keine Pilze gesammelt […]