In Polen ist wildes Campen gar nicht so einfach. Deswegen sollte man sich vorher schlau machen, was erlaubt ist und wo.
Immer mehr Menschen schlafen gerne unter freiem Himmel. Doch das ist in Polen gar nicht so einfach. Es gibt Regeln, welche die Freiheit bei der Auswahl des Schlafortes beschränken. Vor allem muss man die Erlaubnis des Eigentümers des Privatgrundstückes haben. Verboten ist das Zelten auf dem Gelände von Nationalparks und Naturschutzgebieten, außerhalb dafür vorgegebener Stellen. Dasselbe gilt für Wälder. Für Strände, Dünen und Klippen werden Regeln von den Seebehörden (Stettin- Szczecin, Gdingen/Gdynia und Stolp/Słupsk) bestimmte Regelungen festgelegt. Wenn man die Erlaubnis fürs Übernachten am Strand bekommt, darf man dort schlafen. Dünen und Klippen sind meistens geschützte Objekte.
Als Wald wird ein Grundstück bezeichnet, dass mindestens 0,10 ha groß ist und mit Waldpflanzen (Bäumen und Sträuchern sowie Unterwuchs) bedeckt ist. Dieses Gelände ist für die Waldproduktion, als Naturschutzgebiet, als Teil eines Nationalparks oder in das Denkmalregister eingetragen. Der Wald ist ein mit der Waldbewirtschaftung verbundenes Grundstück, das zur Nutzung in der Waldbewirtschaftung genutzt wird: Gebäude, Einrichtungen zur Wasserableitung, Waldtrennlinien, Waldwege, Flächen unter Stromleitungen, Waldgärtnereien, Holzlagerplätze, sowie für Waldparkplätze und touristische Einrichtungen. Laut eines anderen Paragrafen spielt es dabei keine Rolle, ob der Wald öffentlich oder privat ist – man unterliegt in jedem Wald den gleichen Vorschriften.
Lagerfeuer in Polen
Man darf keine Lagerfeuer in Nationalparks, Naturschutzgebieten und Wäldern machen. Es ist sogar verboten an diesen Orten offene Feuerquellen zu nutzen. Verboten ist auch das Sammeln von Holz, Zweigen und Waldstreu. Sollte man eine Stelle finden, wo man ein Lagerfeuer machen darf, ist es ratsam, sich über die aktuelle Feuerlage und Brandstufe zu informieren.
Wo ist das Zelten in Polen erlaubt?
Alle Gebiete in Polen haben einen Inhaber. Es kann eine Privatperson, eine Gemeinde, das Seefahrtsamt oder eine Försterei sein. Somit ist das Übernachten in der Natur, außerhalb der ausgewiesenen Gebiete, ohne das Einverständnis des Eigentümers, verboten. Doch oft drücken sowohl die Behörden als auch die Anwohner ein Auge zu. Es gibt natürlich auch Notsituationen, wenn man nachts unterwegs ist und zu erschöpft ist, um weiter zu fahren. Doch wenn man diese „Grauzone“ betritt, sollten man daran denken, auf die Natur zu achten, die Regeln von „Leave No Trace“ zu befolgen und vor allem solche Situationen auf ein Minimum zu beschränken. Es geht hier schließlich nicht nur um Regeln und mögliche Strafen, sondern um das gemeinsame Wohl – Natur, die geschützt werden muss.
Plant man, Zelten zu fahren, sollte man sich erkundigen, wer der Besitzer des Grundstückes ist und ihn um eine Erlaubnis dafür bitten.
Sicher campen
Jeder, der vorhat, in Polen wild zu campen, muss gewisse Regeln einhalten, um sich, andere und die Umgebung zu schützen.
-
Campe nur in ausgewiesenen Zonen!
-
Zünde Lagerfeuer nur in dafür ausgewiesenen Orten an und achte darauf, dass das Feuer sich nicht ausbreitet!
-
Das Sammeln von Reisig und trockenen Ästen im Wald ist eine Ordnungswidrigkeit!
-
Schlage dein Zelt in sicherer Entfernung von Straßen auf.
-
Lass vor dem Zelt kein Essen liegen!
-
Lass deinen Rucksack mit Dokumenten nicht alleine!
-
Verschließe jederzeit dein Zelt!
-
Packe Abfälle in Säcke und entsorge sie im nächsten Mülleimer weg!