Geschichte
Klarenberg ist im Jahr 1382 von den Paulinern des ungarischen Mariensanktuariums in Mrianosztra besiedelt worden. Prinz Władysław Opolczyk hat ihnen damals die Gemeinde der Mariägeburt auf dem Hügel Częstochówka überlassen. Dank Spenden und Stiftungen von Władysław II Jagieło und seiner Gattin Jadwiga wurde 1393 ein Kloster erbaut. Im Jahr 1384 bekamen die Ordensbrüder das Bild der Schwarzen Madonna, was zur Entwicklung der Heiligverehrung beitrug und dies wiederum dazu, dass Klarenberg zum Sanktuarium für viele Polen, Ungarn, Tschechen und Mährer wurde.
Dank der in den Jahren 1620- 1644 von Władysław IV erbauten Befestigung wurde das Kloster zu einem bedeutenden Verteidigungszentrum im Grenzgebiet Polen und Schlesien, welches unter anderem für seine wirksame Verteidigung vor der Belagerung der schwedischen Truppen im Jahr 1655 berühmt geworden ist.
Im Jahr 1692 entstand eine Druckerei, die religiöse Ausgaben – Gebetsbücher, Gesangsbücher, Messbücher, aber auch weltliche Ausgaben wie z.B. Schulbücher in polnischer, deutscher, lateinischer Sprache und Wörterbücher gedruckt und verbreitet hat. Die Druckerei wurde 1864 nach dem Januaraufstand beschlagnahmt.
Im Jahr 1717 hat Provinzial K. Moszyński eine feierliche Krö- nung des Bildes der Schwarzen Madonna durchgeführt. Außerdem trug er zur Modernisierung der Klosterobjekte bei und unterstütze sehr das Handwerggewerbe der Ordensbrüder.
Klarenberg verfiel unter der Regierung von Stanisław August Poniatowski, infolge durchgeführter Aufklärungsreformen. Zudem litt Klarenberg 1772, als der Kö- nig die Pauliner dazu gezwungen hat in die Festung des Klosters russische Truppen hineinzulassen, die damit angefangen haben die Schatzkammer des Klosters und ihre wertvollen Gemälde auszuplündern.
Während der Besatzung fanden trotz verschiedener Repressionen auf Klarenberg verschiedene patriotische Manifestationen und Anbetungen statt. Während des Zweiten Weltkrieges hielt das Kloster unter der Belagerung der Deutschen, den Kontakt mit dem im Exil lebenden Kardinal A. Hlond und dem apostolischen Stuhl, der sich um die Aussiedler, Kriegsgefangenen und Juden kümmerte.
Nach dem Krieg begann das Kloster, welches immer noch in Opposition zu der kommunistischen Regierung stand, mit der Wiedergeburt des Marienkultes. Trotz zahlreicher Bestrafungen u.a. Verhaftungen der Ordensbrüder oder die Schließung des Paulinergymnasiums im Jahr 1952, fanden 1955 auf Klarenberg die Feierlichkeiten zum 300-jährigen Jubiläum der Verteidigung des Klosters vor den Schweden. Im Jahr 1956 wurde die Gottesmutter aus Tschenstochau zu Königin von Polen ernannt.
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Sehenswürdigkeiten
Die Basilika
Die klarenbergische Kirche entstand in den 40er des 15. Jh. von kathrin gorzela woiwodschaft schlesien 117 Ausgebaut wurde sie in den 60er des gleichen Jahrhunderts. 1690 verbrannte sie und wurde von 1690 bis 1695 als Spätbarocke Basilika wieder aufgebaut. Der Turm wurde zwischen 1617-1620 errichtet und von 1900 bis 1905 gemäß dem Projekt von S. Szyller und J.P. Dziekoński rekonstruiert. An die Basilika grenzen die Kapellen: der Gottesmutter aus Tschenstochau mit dem Bild der Schwarzen Madonna im Altar, die Kapelle des hl. Paulus Eremiten (Mausoleum Denhoff) und die der Schutzengel (Mausoleum Jabłonowski). In den Jahren 1900 bis 1913 wurde ein monumentaler Kreuzweg erbaut und acht Jahre später wurde der Saal des letzten Abendmahls errichtet.
Das Kloster
Das erste Gebäude des Klosters entstand 1393, von 1425 bis 1429 im gotischen Stil umgebaut und 1466 ausgebaut. Von ungefähr 1644 bis 1670 entstand ein großes Refektorium, 1647 entstand der Rittersaal. Im westlichen Flügel des Klosters sind von 1736 bis 1739 neue Räume für die Bibliothek errichtet worden, die seit dem 15. Jh. existiert und wertvolle Stücke beinhaltet, vor allem Frühdrucke.
Die Festung
Die klarenbergische Festung entstand in den Jahren 1620 bis 1644, dank Bemühungen von Władysław IV Wazy. Nach dem italienisch-holländischen Muster wurde sie in der zweiten Hälfte des 12. Jh. und der ersten Hälfte des 13. Jh. ausgebaut. Sie wurde Fortalitium Marianum genannt und Schütze vor den Angriffen der Schweden, Österreicher und der Russen. Im Jahr 1793 wurde sie von den preußischen Truppen besetzt und 1806 von den Franzosen wieder befreit. 7 Jahre später wurde die Festung von den Russen auseinander genommen und 1842 rekonstruiert.
Archiv und Schatzkammer
Das klarenbergische Klosterarchiv bewahrt u.a. wertvolle Pergamindokumente, Manuskripte von Akten und Chroniken, liturgische Bücher, Moneten- oder Briefmarkensammlungen auf. Die Schatzkammer auf dem Klarenberg ist im Besitz von Stücken von unschätzbarem Wert, die sich seit dem 15. Jh. angesammelt haben, die als Gabe, Dank- oder Bittsagung von Pilgern hinterlassen wurden. Für ihre Aufbewahrung wurde extra ein Gebäude errichtet. Die Schatzkammer wurde vor 1900 zu einem Museum umorganisiert und besitzt eine volle wissenschaftliche und fotographische Dokumentation. Die reichsten und wertvollsten Stücke besitzt der Teil der Goldschmiedekunst, in dem sich u.a. das älteste Geschenk (von Sigismund I Alten) eine gotisch- -renaissance Monstranz aus dem Jahr 1542, Reliquien, hausgemachte Altare, liturgisches Geschirr, welches sich von der Kunstfertigkeit und Originalität sehr auszeichnet und natürlich vieles mehr, befindet. In der Schatzkammer befinden sich außerdem Militaria, liturgische Gewände, Verzierungen des Bildes der Gottesmutter Maria aus Tschenstochau und Auszeichnungen. Ein sehr origineller Teilbereich ist das Sargbildnis und die Epitaphe. In der Schatzkammer befinden sich auch Erinnerungen berühmter Polen, u.a. ein Altar, eine Kapelle und eine Schatulle von T. Kościuszki, oder der goldene Füller von H. Sienkiewicz. Es befinden sich dort auch Urnen der in Konzentrationslager Gefangenen, Monstranzen aus Holz die von Priestern in Dachau genutzt wurden oder ein Rosenkranz aus Brot aus Ravensbrück.
Jasna Góra (Klarenberg) hat sehr viel zu bieten, es ist nicht nur ein Wallfahrtsort, sondern es verbirgt sich hier eine außergewöhnliche Geschichte, atemberaubende Bauten und viel Kunst und Sonderbares an diesem Ort.