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Masuren – 7 interessante Plätze, die man sehen sollte.

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Über 3000 Seen, Urnatur und Orte nach denen man vergeblich in anderen Teilen Polens suche – Masuren ist einfach einzigartig. Aus der großen Menge der masurischen Sehenswürdigkeiten haben wir 7 ausgewählt – wenig, aber für jeden etwas dabei: von den Koniken bis zum Hitlerquartier und von der Paddeltour auf der Kruttina bis zum Countryfestival in Sensburg (Mrągowo).

 

Die masurischen Seen, verbunden mit einem Netz von Wasserkanälen, sind eine Attraktion vor allem für Seefahrer und Wassersportler – in der Saison sind manche Kanäle fast so verstopft, wie die Hauptverkehrsader in Warschau – die Marszałkowska-Str. Im Sommer ist das Masuren belagert, sie machen der Ostsee und dem Tatragebirge eine Konkurrenz im Wettstreit um den ersten Platz, was Ferienbesuche betrifft – normalerweise sind die leisen Straßen der masurischen Städte sehr belebt und es gibt lange Schlangen zu den Uferfischbratereien, um einen frischen Fisch zu bekommen. Doch Masuren ist auch ein perfekter Ort für diejenigen, die sich im Grünen, weit vom Lärm und Hektik der Städte, ausruhen wollen. Eine Hängematte zwischen den Apfelbäumen, ein im Garten spazierender Storch, gegrillter Fisch direkt vom Fischer – jeder, der im Urlaub Ruhe genießen will und den nahen Kontakt mit der Natur liebt, wird sich hier wohlfühlen. Nach der Erholung sollte man unbedingt einen Ausflug machen, denn in den Masuren gibt`s wirklich etwas Sehenswertes!

 

Nikolaiken (Mikolajki) – die Perle von Masuren

 

Die Nikolaiken haben bereits mit dem Ende des 1. Weltkrieges an Ansehen gewonnen. In dieser Zeit begann die Touristenflut. Nikolaiken wurden schnell zu einem bekannten Ferienort. In der Saison wird die Ortschaft von Touristen gestürmt. Ein Stimmgewirr von Veranstaltungen, Festivals und Treffen durchdringt die Stadt. Das kleine, weniger als 4000 Einwohner zählende Städtchen, verwandelt sich im Sommer in ein richtiges Touristenzentrum. Es gibt hier viele Hotels, Restaurants, Bars, Souveniergeschäfte und Läden mit Silberschmuck aus Bärenstein. Der Sommer wird hier von verschiedensten Events geprägt. Die Saison eröffnet das Festival des Stint Königs, man hört auch Shanty im Rahmen des Seefahrer-Festivals, es werden auch viele Segelregatta veranstaltet.

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Nikoaiken, die zwischen zwei Rinnenseen liegen (dem Nikolaiker See (499 ha) und dem Talter Gewässer (1160 ha), von welchem eins mit dem Spridingsee (Śniardwy) verbunden ist), sind eine ideale Ausgangsbasis für Seefahrer und Wassersportler. Im nah gelegenen Seefahrerdorf kann man Wassersportgeräte ausleihen, ein Bier in der Taverne trinken oder Erzählungen der Heimatseebären hören. Entlang dem Nikolaikerseeufer, neben den Jachthafen, breitet sich eine malerische Promenade mit Fischbratereien und Eisbuden aus.

 

Die Ringfunktion erfüllt der Wolności-Platz. Mietshäuser mit schönen Ornamenten und das ehemalige, renovierte Rathaus, wo sich heutzutage das Hotel „Mazur“ befindet, verleihen der Gegend einen magischen Touch. Einen Besuch ist auch die Cinema Quick Bar wert, in der immer eine gute Atmosphäre herrscht und originelles Essen serviert wird. Die Bar bietet sowohl traditionelle Bargerichte, als auch ganz originelle Speisen, die selten woanders zu finden sind – z. B. Pirogen mit Linsen. Es gibt auch traditionelle Speisen, die nach alten Familienrezepten vorbereitet werden – z. B. Fisch in Essig oder heißen Apfelkuchen mit Schlagsahne.

 Foto: Piotr Marynowski / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons
Foto: Piotr Marynowski / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons

Im Zentrum des Ringes steht ein Springbrunnen mit der Gestalt des wohl wichtigsten, langjährigen Nikolaiker Bewohner – des legendären Stint König – eines großen Fisches mit goldener Krone, des stärksten und am meist intelligentesten Wasserwesens. Als die ersten Ansiedler nach Masuren kamen und die Fischer mit ihrer Arbeit begonnen haben, haben die beunruhigten Meeresgötter den Stint König zur Hilfe gerufen. Der König begann seinen eigenen, siegesreichen Kampf mit den Fischern. Er stürzte ihre Boote um, zerriss ihre Netze, bis sie endlich das Fischen aufgegeben hatten. Es begannen schwere Zeiten für die Bewohner von Nikolaiken, bis es endlich den Menschen gelungen ist den König zu besiegen. Sie haben ihn in ein Netz aus Metallringen gefangen. Der Stint König hat den Fischern für seine Freilassung gute Fänge versprochen. Die Fischer wollten aber den Stint König nicht aus den Augen verlieren und haben ihn an einer festen Kette an der Brücke gebunden. Zur Erinnerung an diese Geschichte findet immer am Saisonauftakt im Rahmen des Stint König-Festivals ein Stapellauf eines Holzfisches statt, der wie der Stint König an die Brücke gebunden ist. Den Holzfisch kann man bis zum Herbst bewundern.

 

Das Koniken-Naturschutzgebiet in Popiellnen (Popielno)

 

Der größte Trumpf von Popiellnen ist die Lage der Ortschaft an dem Spridingsee. Der größte See in Polen (11 383 ha) wird das „Masurische Meer“ genannt. In den 50er Jahren wurde in Popiellnen eine Forschungsstation der Polnischen Nationalen Wissenschaftsakademie eingerichtet, wo Koniken gezüchtet werden. Die Tiere stammen von den Wildpferden ab, die einst auf dem heutigen Gebiet Polens lebten. Mehrere Herden der Koniken leben hierzulande in der Wildnis. Man kann sie beim Spaziergang auf einer von den zwei bestimmten Naturwanderstrecken (6 und 10 km lang) treffen. Andere Koniken halten sich in Gehegen mit großen Flächen auf. Die Koniken sind dem Menschen gegenüber freundlich, kommen den Touristen näher und man kann sogar auf ihnen reiten. Die Station führt auch eine Rotrindvieh- und Hirschfarm und eine Biberzucht – die einzige in Polen. Einige Tiere sind hier seit der Geburt und sind so zahm, dass man sie streicheln kann.

 

Foto: Hans Pama (Flickr) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Foto: Hans Pama (Flickr) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

 

Eine Paddeltour entlang der Kruttina.

 

Kruttinnen ist ein kleines masurisches Dorf an der Kruttina im Zentrum der wuchernden Johannisburger Heide, deren größter Teil den Masurischen Naturpark bildet. Bereits in der Vorkriegszeit war Kruttinnen ein bekannter Ferienort. Im Dorf sind alte Schrottholzhäuser erhalten geblieben, eine Scheune vom Anfang des 19. Jahrhunderts, wo sich heutzutage ein Postamt befindet; es gibt auch eine Anlegestelle und ein Paddelausleihezentrum. Um das Dorf wachsen Mischwälder. Doch Kruttinnen ist nicht wegen der reizvollen masurischen Bebauung oder des dichten, grünen Waldes bekannt.

 

Kruttinen rühmt sich vor allem wegen der Paddeltouren. Der 100 km lange Fluss und mehrere masurische Seen bilden eine bekannte Paddelstrecke, die als die schönste Polens gilt. Beide Flussufer sind von Blätterbäumen bewachsen, die ihren Schatten auf den Wasserspiegel werfen. Die Kruttina ist von 1,5-2,5 m bis zu 3,7 m tief, den Flussgrund bewachsen Tange und Weiße Seerosen. Im Fluss leben viele Fischarten und Krebse, was für die Sauberkeit der Gewässer steht. Interessant sind die Wasserpflanzen mit verschiedenen Formen: Süßwasser Schwämme, Rotalgen und gelbe Teichrosen.

Kruttina ist ein Paradies für Angler und Wassersportartenliebhaber. Eine Paddeltour ist die beste Möglichkeit, um das Masuren kennenzulernen. Es ist eine Möglichkeit mit der schönen Natur in Kontakt zu treten und ist gleichzeitig eine der größten regionalen Attraktionen. So eine Paddeltour unternahm Melchior Wańkowicz noch vor dem 2. Weltkrieg mit seiner Tochter. Seine Erlebnisse von dieser Reise beschrieb er in dem Buch „Auf Smęteks Spuren“. Hier finden wir viele interessante Informationen über die Region und ihre Einwohner. Es lohnt sich dieses Buch vor der Paddeltour zu lesen, um sein Wissen über das Masuren zu erweitern.

 

Kruttin ist auch eine gute Ausflugbasis für Wanderungen ins Grüne. Pensionen und Privatunterkünfte sind der Saison meist voll. Sollte man sich also für Kruttin entscheiden, dann ist eine schnelle Buchung unentbehrlich.

 

Die Molenna (Tempel) der Altgläubigen in Eckertsdorf (Wojnowo)

 

Eckertsdorf, eine malerische Ortschaft, liegt an dem Duś-See, umarmt von wilden Wiesen und Wäldern. Es wurde von den in Russland verfolgten Philipponen, welche die Reformen des Patriarchen Nikon aus dem Jahre 1652 nicht akzeptiert haben, gegründet. Die Philipponen waren Aufrührer, die ihre Rituale um jeden Preis erhalten wollten. Ihnen sind sie auch bis zum Ende treu geblieben.

 

In Eckertsdorf finden wir viele Denkmäler der ehemaligen Bewohner dieser Gebiete. Es sind vor allem: Schrottholzhäuser, eine orthodoxe Kirche mit zwiebelartigen Kuppeln und ein Kloster der Altgläubigen mit einer kleinen Molenna. Im Vorraum der Kirche werden alte Fotos von Eckertsdorf aus der Vorkriegszeit stolz präsentiert. Im Mittelschiff befinden sich Ikonen: der Heiligen Dreieinigkeit, der Mutter Gottes, von Christus und den Propheten. In der Nähe des Sees, befindet sich auf einer Halbinsel ein kleiner Friedhof. Von weiten kann man zwischen den Bäumen charakteristische orthodoxe Kreuze sehen.

 

Das Country-Festival in Sensburg (Mrągowo)

 

Sensburg ist in Polen und im Ausland vor allem durch das Country-Musikfestival – „Country-Picknick“ bekannt. Das Festival findet um die Monatswende Juli-August statt und sammelt einige Dutzend Fans zusammen. Für ein paar Tage ist die Stadt kaum wiederzuerkennen. Cowboyanzüge, Motorräder, Geländewagen und Musik – das alles trägt zu einer unvergessenen Atmosphäre bei. Die Besucher können an Konzerten und an kostenlosen Nebenveranstaltungen teilnehmen. Das Treffen wird von einem Country-Umzug, den Wahlen der Country-Miss, einer Cowboyanzügen-Schau, einem Kraftmenschenwettbewerb, dem Marathonschwimmen sowie dem Wettbewerb für das schönste Country-Schaufenster, bunt gestaltet.

 

Wolfsschanze (Wilczy Szaniec)

 

In Wolfsschanze befand sich das in ganz Europa bekannte Hauptquartier Hitlers. Bestimmt wurden hier viele verbrecherische Endscheide über das Schicksal mancher europäischen Nationen getroffen. Hier wurde entschieden, dass die Kriegsgefangenen im Waffenindustriebetrieb und beim Bau der Konzentrationslager ausgenutzt werden, hier wurden die Pläne des Tausendjährigen Reiches verkörpert. Mit dem Bau des Quartiers begann man im frühen Herbst 1940. Offiziell sollte hier die Industrieanlage „Askania“ entstehen. Inoffiziell ein tief im Wald verstecktes Städtchen mit 200 Gebäuden: Bunker, Barracken, 2 Flughäfen, ein Kraftwerk, ein Zugbahnhof, ein Klimaanlagegerät, ein Wasserwerk, ein Fernheizwerk und zwei Fernschreiberzentralen. Im Jahr 1944 wohnten hier 2.000 Menschen.

 Foto: Piotr Marynowski / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons

Gierłoż – Wolfsschanze
Foto: Andrzej Otrębski (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Das Hitlerquartier befand sich an der Nordseite der Eisenbahnlinie. Es wurde mit Sicherheitselementen der höchsten Klasse, 8 Meter breiten Stahlbetonwänden und einem Tunnelsystem ausgestattet. Das ganze Quartiergelände setzte sich aus 3 konzentrisch gelegten Sicherheitszonen zusammen, mit Sperren aus Stahldraht und einem Minenfeld gesichert. Von Bedeutung war auch die Lage des Objekts: weit von großen Städten und Verkehrsadern, mitten in einem Waldkomplex, mit Seen und Sümpfen umgeben. Die Natur wirkte zugunsten der Bauherren. Der alte Mischwald verdeckte die Objekte und die großen masurischen Seen waren eine natürliche Sperre für die Landstreitkräfte. Dank einem Eisenbahnweg und einer Straße, die durch den Wald verlief, war der Transport von Baumaterialien möglich. Der sowjetische Geheimdienst und der der Alliierten konnte das Quartier nicht lokalisieren. Aber auch die Bewohner von Wolfsschanze wussten nicht, was der Wald verbarg.

 

Nur einmal haben die günstigen Naturverhältnisse und das komplizierte Sicherheitssystem der Wolfsschanze versagt, als Oberst Claus von Stauffenberg eine Bombe eingeschmuggelt und am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Hitler verübt hat. Ein nicht gelungenes Attentat, was größtenteils ein Zufall war – den Ort einer wichtigen Kommandobesprechung hat man im letzten Moment vom Bunker auf die Baracke gewechselt. Eine große Explosion erschütterte das Quartier und verursachte viele Verluste. Während der Explosion sind zwei Menschen ums Leben gekommen, zwölf wurden verletzt, aber Hitler selbst ist nichts passiert (er wurde von einem festen Eichholztisch gerettet) und er konnte noch am selben Tag Mussolini treffen. Im Rahmen der Repressionen wurden 6.000 Menschen verhaftet, ein Teil von ihnen wurde hingerichtet, darunter viele Verschwörer und der Initiator des Attentats – Oberst von Stauffenberg.

 

Im November 1944 verließ die ganze Führung des Dritten Reiches wegen der sich nähernden Roten Armee die Wolfsschanze in Eile. Alles wurde in die Luft gesprengt. Heute kann man nur das, was übriggeblieben ist sehen, die Bunker sind in verschiedenen Zuständen. Durch die Schanze führt eine kenngezeichnete Route, Vorort kann man eine Führung buchen.

 

Der Park der wilden Tiere in Kadzidlowo (Kadzidłów)

 

Der Park befindet sich am Gelände der Johannisburger Heide. Die Lage auf den Waldhüttungen ermöglicht den Tieren ein Leben wie in der Wildnis. Der Park ist in Privatbesitz, erstreckt sich über ca. 100 ha Fläche und wurde vor ein paar Jahren gegründet. Es leben hier: Biber, Hirsche, Damhirsche, Wölfe, Wildpferde, Ziegen, Bisons, Wisente, Kraniche, Rehe, Wildschweine, Laikas und viele Vogelarten. Ein Teil der Tiere läuft frei durch den Park, der andere Teil lebt in großen Gehegen. Die meisten Tiere leben mit dem Menschen in Frieden, manche sind sogar mit ihm befreundet. Deswegen ist die Fütterung, der Besuch im Gehege, das Streicheln und die Bewunderung der Lieblingstiere aus der Nähe erlaubt.

 

Der Patron des Parks ist ein bekannter Naturforscher, Prof. Benedykt Dybowski. Er wurde nach Sibirien verbannt, dort lernte er die Natur sehr genau kennen. Deswegen finden wir in dem Park eine große Gruppe von Tieren, die aus Sibirien und dem Weiten Osten stammen.

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