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Breslau an einem Tag

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Die Hauptstadt von Niederschlesien ist reich an Denkmälern, Orten und Gassen, die es wert sind, sie zu sehen. Um sie alle zu besichtigen und jedem Ort nur ein paar Minuten widmen, würden mehrere Tage nicht ausreichen. Man kann aber auch eine eintägige Route wählen, um die wichtigsten Attraktionen zu sehen.

Die meisten von ihnen sieht man, wenn man dem Fluss Oder, der sich im Stadtzentrum auf mehrere Kanäle aufteilt folgt. Um sie alle zu sehen, sollte man sich einen Tag dafür planen und schon am frühen Morgen anfangen.

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Aus der Vogelperspektive

Die Besichtigung startet auf dem alten Marktplatz. Ins Stadtzentrum gelangt man ganz einfach von überall in Breslau; in der Nähe des Marktplatzes befinden sich einige interessante Plätze, die man besuchen kann. Am Anfang ist es empfehlenswert Breslau aus der Vogelperspektive zu besichtigen. Am Marktplatz befinden sich zwei Kirchen, auf deren Türme man problemlos steigen und sich über eine schöne Aussicht freuen kann.

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Die erste ist die Garnisonkirche, bei den historischen Mietshäusern „Hänsel und Grätel“. Der Kirchturm ist 90 m hoch und nach oben führen gewundene Treppen, die mit einer drei Meter dicken Mauer umgeben sind. Von oben erstreckt sich eine Aussicht auf die Panorama von Breslau, man sieht die Oder, den Marktplatz, die Straßen, das Zentrum, den Sky Tower, den Dom auf der Dominsel und das Gebäude der Universität Breslau.

Der Turm der Garnisonkirche ist von Mai bis September von 10 bis 19 Uhr offen.

Breslau aus der Vogelperspektive kann man auch von den Türmen der St. Maria-Magdalena-Kirche, genauer gesagt aus der Hexenbrücke, besichtigen. Es ist ein interessanter Ort – die einzige Breslauer Brücke, die sich nicht über einem Fluss sondern zwischen zwei Türmen auf der Höhe von 45 m befindet. Die Aussicht von oben ist etwas schlechter als von der Garnisonkirche, aber die mangelnde Aussicht wird durch die Innenausstattung der Brücke wieder gut gemacht.

Auf dem Weg nach sieht man alle alten Gemächern, Möbeln und Requisiten, die an die Geschichte erinnern. Auch mit der Brücke sind Legenden verbunden, die besagen, dass man dort Hexen und Dirnen verbrannt hat. Die Hexenbrücke ist sehr schön und lässt unserer Phantasie freien lauf. Sie wurde mehrmals verbrannt und während des 2. Weltkrieges wurde sie durch eine Explosion zerstört. Im heutigen Zustand wurde die Brücke um die Jahrhundertwende des 20./21. Jahrhundert wieder aufgebaut.

Den Inseln folgend

Wenn wir vom Turm herabsteigen und durch die Straßen um den Markt spazieren, kommen wir sehr an die Universitätsbrücke. Hier gehen wir am Universitätsplatz einer Statue eines  Fechters und einem Springbrunnen vorbei. Weiter auf der Brücke können wir ein Denkmal – „Powodzianki“ genannt – sehen; es steht zu Ehren der Breslauer, die im Jahre 1997 mit der Jahrtausendflut kämpften.

Das Denkmal wurde zum ersten Jahrestag der Flut enthüllt und soll alle Stadtbewohner ehren, die mit der Flut gekämpft haben und die Denkmäler sowie Sehenswürdigkeiten vor der Vernichtung schonten. Von der Universitätsbrücke hat man auch einen herrlichen Blick auf das Hauptgebäude der Universität Breslau, das vor allem in der Nacht durch seine Beleuchtung sehenswert ist.

Durch die Brücke kommen wir zu der Drobner-Straße und von dort ist es nicht weit weg zum Steg, der auf die Słodowa-Insel (Vorderbeliche) führt. Es ist ein besonderer Ort vor allem für die jungen Breslauer, die im Frühling und Sommer sehr gerne hier ihre Freiziet verbringen.

Auf der Insel finden sehr oft Konzerte und Open-Air-Festivals statt (z.B. das offizielle Frühlingsfest). Auf den dort fahrenden Booten kann man gemütlich ein Bier trinken. Neben der Słodowa-Insel befinden sich zwei weitere: Bielarska (Hinterbleiche) und Piaskowa (Sandinsel). Alle drei schaffen einen einzigartigen Ort im Herzen von Breslau – man kann hier spazieren, auf der Bielarska-Insel befindet sich ein großer Spielplatz, hier erholen sich die Studenten; es ist eine Oase mitten im Stadtzentrum, was Breslau im Vergleich mit anderen polnischen Städten zu etwas besonderen macht.

Außerdem verbreitet sich von der Słodowa-Insel eine herrliche Aussicht auf das Universitätsgebäude, auf das Ossolineum, die Universitätskirche und die Illumination des Oder-Ufers.

Von der Słodowa-Insel kommt man sehr schnell auf die Dominsel. Dort gibt es die historischen Mühle Maria und die Mühlenbrücken zu entdecken. Durch die Straßen entlang kommen wir zur Kirche St. Maria auf dem Sande. In der Kirche befindet sich eine mechanische Weihnachtskrippe.

Hier treffen sich die Verliebten

Gleich daneben befindet sich die Dombrücke, seit einiger Zeit auch die Brücke der Verliebten genannt. Die Breslauer, aber auch die Gäste hängen auf der Brücke – als Zeichen ihrer Liebe – Vorhängeschlösser auf und werfen die Schlüssel in die Oder.

Es ist eine junge Tradition, aber man merkt, dass auf der Brücke schon langsam der Platz für weitere Vorhängeschlösser fehlt. Von der Dombrücke aus breitet sich eine Ausblick auf den Piotr-Włostowic-Boulevard aus.

Der Weg führt Richtung Dom; auf dem Weg dorthin gehen wir an verschiedenen Kirchen vorbei, auch an einem Gartenkomplex, der vor allem im Sommer einer Besichtigung wert ist. Er setzt sich aus dem Garten im Palastkomplex der Domkapitulare und dem Garten bei der Katedralna-Straße zusammen.

Einige von den Gärten sind leider für die Touristen nicht zugänglich, die offenen sollte man aber dennoch sehen – im Sommer stellen sie ein prächtiges Farbenspiel vor und von ihren Mauern kann man die Oder und die Breslauer Brücken sehen.

Wir kommen zum Herzen der Dominsel, dem monumentalen gotischen Dom. Laut der Geschichte wurde hier die erste Kirche im Jahre 1000 erbaut. Der jetzige Dom kommt von der Jahrhundertwende des 13./14. Jahrhundert.

Die Pracht des Domes sieht man nicht nur von innen sondern auch von außen – es ist einer der höhsten Punkte in Breslau, über 100 m hoch. Auf dem Turm gibt es auch einen Aussichtspunkt, von dem man die ganze Stadt sehen kann.

Wir lassen die Dominsel hinter uns, gehen über die Friedensbrücke (vor dem Vernichten Lessingbrücke) und gehen weiter der Oder nach. Hier kann man die Spazierroute auf zwei Ufer teilen. Bei dem einen gehen wir am neuen Gebäude der Universitätsbibliothek und an den Mathematischen und Journalistischen Fakultäten der Universität Breslau vorbei.

Es sind keine historischen Objekte, aber auch sehenswerte die zweite Route ist viel interessanter sie führt zum Woiwodschaftsamt . Bevor wir dort ankommen, gehen wir am wunderschönen Gebäude des Stadtmuseums vorbei, welches ganz mit Efeu bewachsen ist. Im Sommer sind die Blätter schön grün und im Herbst wird das Gebäude rot.

Den Fluss entlang kommen wir zu der Grunwaldzka-Brücke (Kaisersbrücke, Freiheitsbrücke), mit welcher mehrere Stadtlegenden verbunden sind. Es ist eine der ersten Hängebrücken, die in Polen gebaut worden sind, es kreist daher eine Legende, dass der Hauptprojektant der Brücke einem Tag vor ihrer Öffnung Selbsmord begangen hat, er dachte, die Brücke wird der Belastung nicht standhalten. Es ist aber nur eine Legende, die nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun hat, und die Brücke steht noch bis heute.

Man sollte unbedingt einen Spaziergang durch die Grunwaldzka-Brücke machen, weil es eine der schönsten Brücken der Stadt ist, von ihr aus sieht man zusätzlich die Dominsel und den Wasserturm.

Von der Grunwaldzka-Brücke gehen wir Richtung der Wyspiański-Küste, – am Ufer entlang – gehen wir am Campus der Technischen Universität Breslau vorbei. Hier finden wir sowohl historische als auch moderne Gebäude, mit dem charakteristischen Gebäude C-13, der „serowiec“ (Käsegebäude) genannt wird. Am Ufer gehen wir auch an der alten Taverne, dem Schiff „Nadbór“, wo sich ein Museum befindet, und der Schleuse Szczytniki vorbei.

Gleich neben dem ZOO

Gleich von der Schleuse ist es nicht mehr weit zur nächsten schönen Breslauer Brücke – der Zwierzyniecka-Brücke. Vom Ufer sieht man die Zwierzyniecka-Anlegestelle, wo vom Frühling bis zum Herbst Reiseschiffe abfahren, dort kann man auch Paddelboote oder Wasserräder ausleihen.

Weiter – gleich neben dem ZOO – kann man sich etwas erholen und ein Bier unter freiem Himmel trinken. Im Sommer funktioniert hier das Kaffee Plaża (Strand) – auf dem Sand stehen Liegestühle, von denen man sehr gut die Oder sehen kann und das Wasser rauschen hört. Von hier an kann die Spazierroute zweierlei weiter gehen. Entweder weiter am leisen Flussufer entlang oder in Richtung der Jahrhunderthalle.

Wenn wir uns auf die zweite Route entscheiden, gehen wir am ZOO vorbei (es ist auch sehenswert, aber ein Tag ist dafür zu wenig).

Die Breslauer Jahrhunderthalle wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts nach dem Projekt von dem Architekten Max Berg gebaut. Vor der Halle steht eine 96-Meter-hohe Spitze – ein Andenken an die Ausstellung über die sog. „Wiedergewonnenen Gebiete“. Die Jahrhunderthalle mit der Spitze und der Halle der Vier Kuppeln ist auf die UNESCO-Welterbeliste eingetragen.

Gleich neben der Halle befindet sich eine zauberhafte Pergola, ein sehr beliebter Ort vor allem für Ehepaare, die dort ihre Hochzeitfotos schießen. Vom Frühling bis zum Herbst funktioniert bei der Pergola ein multimedialer Springbrunnen – der Eintritt ist frei und um jede volle Stunde kann man Musik hören und akrobatische Wasserspiele besichtigen.

Die Jahrhunderthalle mit der Pergola befindet sich im Szczytnicki-Park (Scheitinger Park), dem größten Park in Breslau. Sehenswert ist hier der Japanische Garten, vor allem im Frühling, wenn die Natur blüht.

Selbst der Park ist sehenswert, auch wenn für nur eine Weile. Hier findet man über 400 Baumgattungen, zauberhafte Stege und Brücken und die St. Johann-Nepomuk-Kirche. Die Holzkirche kommt von der Wende des 16./17. Jahrhunderts. Bei der Kirche steht ein mittelalterliches Sühnekreuz.

Im Szczytnicki-Park könnte man den eintägigen Ausflug beenden. Das sind noch lange nicht alle Sehenswürdigkeiten die Breslau zu bieten hat. Die Route entlang der Oder scheint jedoch die beliebteste zu sein.

 

Die ganze Route dauert 6-7 Stunden.

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