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Krynica Zdrój der Kurort der Künstler

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Krynica Zdrój – eine kleine Ortschaft, die für ihren Ruf als Kurort berühmt ist. Seit dem 19. Jh. Erholungsort der kulturellen Eliten Polens, heute zieht sie wie ein Magnet immer neue Besucher an.

Kurze Geschichte eines besonderen Ortes

Krynica wurde als Krzenycze 1547 erstmal erwähnt. Im laufe der Jahrhunderte rankten sich Legenden und Geschichten um die besonderen Quellen, die heute in der Stadt anzutreffen sind. Deren besondere Eigenschaften wurden aber erst vor 200 Jahren entdeckt, als diese Region dem österreichischen Teilungsgebiet gehörte. Die Österreicher haben die Stadt stark ausgebaut und zu einem Erholungsort für Beamte und die örtliche Bevölkerung gemacht. Es entstanden zahlreiche Villen, Pensionen und sogar ein Theater. 

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Einen weiteren Entwicklungsschub hat Krynica Zdrój nach dem I. Weltkrieg in dem neu entstandenen polnischen Staat bekommen. In der Zwischenkriegszeit wurden hier internationale Sportveranstaltungen ausgetragen. Noch vor der Erlangung der Unabhängigkeit wurde die Ortschaft von zahlreichen und berühmten polnischen Schriftstellern und Künstlern besucht. 

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Krasicki, der in Deutschland vor allem für seine Sachsentrilogie bekannt ist, hat der Stadt ein kurzes Werk gewidmet und so ist der Geist der damaligen Zeit für den heutigen Leser erhalten geblieben. Maria Konopnicka, Henryk Sienkiewicz, Henryk Ebers und nicht zu vergessen die großen Söhne der Stadt – der naive Künstler Nikifor Krynicki und der Opernsänger Jan Kiepura – sie alle sind auf irgendeine Art und Weise mit der Stadt verbunden; sie kamen zu Besuch oder verbrachten ein Teil ihres Leben in der Stadt. 

Nach den Zerstörungen, die die Stadt im II. Weltkrieg davongetragen hat, erblühte sie in der Volksrepublik aufs Neue. 1958 und 1962 fanden die Weltmeisterschaften im Rennrodeln in Krynica statt. Es wurden kontinuierlich die Anlagen entweder restauriert oder neu erbaut.


Das alte Kurhaus / Foto: Andrzej Klimowski

Kunst auf Papierblättern

Zu dieser Zeit war in den engen Gassen und auf der Promenade ein unscheinbarer, fragiler Mann mit seiner “Werkstatt” unterwegs. Er malte seine Werke – auf kleinen Zeitungstücken, Karton, Heften und anderem bemalbaren Papier. Auf seinen Bildern hielt er das Alltagsleben der Stadt fest, die hölzernen Häuser und pittoreske orthodoxe Gotteshäuser.

Der zierliche Maler ist kein anderer als der mit der Zeit Weltberühmte naive Künstler Nikifor Krynicki gewesen. Sein wahrer Name lautete Epifaniusz Drowniak. Er gehörte der Minderheit der Lemken an, die in der Aktion Weichsel aus der Region umgesiedelt worden sind. Nikifor kehrte nach jedem Vertreibungsversuch zurück zu seiner geliebten Stadt, bis die Behörden es schließlich aufgegeben haben und er als Straßenmaler geduldet wurde.

 

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Der Künstler, der sein Leben lang aufgrund seiner Sprachfehler und Hörprobleme als behindert galt, verewigte die Stadt und machte sie durch seine Werke weltberühmt. Bis zu seinem Tod malte er die Momente aus dem Leben seiner Stadt. Heute sind seine Werke auf den wichtigsten Ausstellungen der naiven Kunst zu finden. Er selbst gehört zu den am häufigsten kopierten Künstlern in Polen.

In der Villa Romanówka befindet sich heute das ihm gewidmete Museum, wo man viele seiner Werke bestaunen und interessante Fakten aus dem Leben des Künstlers erfahren kann. Die Ausstellung bietet den Besuchern um die 77 einzigartige Arbeiten Nikifors, zeigt seine Maltechniken und die wichtigsten Themen in seinem Schaffen. Die hier ausgestellten Werke gelten als die besten, die der Künstler geschaffen hat.

Wichtig:

Das Museum ist von Dienstag bis Samstag, von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am Sonntag schließt das Museum um 15 Uhr. Dafür ist der Eintritt an diesem Tag kostenlos. An anderen Tagen kostet das Ticket 12 Zloty, ermäßigt 8 Zloty. 


Denkmal von Nikifor Krynicki 

Auf der Bühne der Welt zu Hause

Mit Krynica ist eine andere Berühmtheit verbunden. Jan Kiepura war einer der berühmtesten Opernsänger seiner Zeit. Auf den größten Bühnen der Welt ist er zu Hause gewesen – die Wiener Oper, La Scala, Metropolitan Opera – um nur einige zu nennen. Zusammen mit seiner Frau Martha Eggert sang er in der Lustigen Witwe Lehars am Broadway. Sie waren das Promipaar der Zwischenkriegszeit.

Für das Geld, das er in seinen zahlreichen Auftritten und Filmen verdiente, baute er in Krynica für eine ungeheure Summe die Villa Partia, in der auch einige Filme gedreht wurden. Auf seine Einladung verbrachte die zukünftige, niederländische Königin Juliana mit ihrem Ehemann während ihrer Hochzeitsreise durch Polen einige Tage in Krynica. 

Aufgrund seiner weltweiten Auftritte ist Kiepura nur selten nach dem Krieg in Polen gewesen, aber – jedes Mal, wenn sich die Gelegenheit ergab, verbrachte er einige Zeit in Krynica und sang dort seine größten Stücke. Er verstarb 1966 an einem Herzinfarkt.

Ein Jahr nach seinem Tod fand das erste Mal das Jan-Kiepura-Festival – heute als Europäisches Jan-Kiepura-Festival” bekannt – statt. Es zieht jedes Jahr unzählige Besucher und Operngesangliebhaber an. Sie werden mit den besten und großartigsten Werken der Oper, Operette, Ballet- und Theaterspektakel und Konzerten verwöhnt.


Jan Kiepura Festival / Foto: Andrzej Klimowski

Ein Schluck für die Gesundheit

Wer nicht nur seine Sinne aber auch Körper und Gesundheit verwöhnen möchte, geht nicht leer aus. Wie vor 200 Jahren, ist Krynica vor allem ein polenweit bekannter Kurort. Wie die Künstler damals, kann mach auch heute das breite Spa- und Badangebot nutzen. Besonders bei Störungen des Verdauungstraktes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen soll die Kur in Krynica hilfreich sein. 

Im Kurort gibt es mehrere Trinkhallen, in denen man verschiedene Heilwasser probieren kann. Empfehlenswert ist das Heilwasser Zuber mit einem sehr hohen Na+ Gehalt. Die Trinkhallen sind meistens ab 10 bis zu 17 Uhr, die Neorenaissance Haupthalle bis 21 Uhr geöffnet. Die Heilwasser haben keinen guten Geruch oder Geschmack, aber ihre besonderen Eigenschaften ziehen viele Besucher an.

Der Ort, der sich nicht nur durch Heilwasser und berühmte Persönlichkeiten und Veranstaltungen auszeichnet, sondern auch durch ein alpines Klima bekannt ist, lockt jährlich Zigtausende Touristen an, die ihre Zeit aktiv im Freien verbringen. Sie wandern durch die grünen Wälder im Sommer oder fahren Ski im Winter. Ganz zu schweigen von den wunderschönen Aussichten, die man das ganze Jahr bewundern kann.

 

Im Grünen und im Schnee

Krynica ist ein bekannter Skiresort in Polen, mit einer sehr guten Infrastruktur sowohl für Anfänger, wie auch Fortgeschrittene geeignet. Skilauf, Schlittschuhlaufen, Schlittenfahren – in Krynica kein Problem. 

Um die Übernachtung muss man sich ebenfalls keine Sorgen machen. Egal ob in einer alten, ehrwürdigen Pension oder in einem der neuesten Hotels mit Spa und Co. – jeder findet etwas für sich. Neben teuren Hotels gibt es wirklich günstige Angebote bei Privatpersonen, Jugendherbergen oder kleinen Pensionen. Im Winter sind die Preise natürlich ein wenig höher als im Rest des Jahres. Sie beginnen ab 9 Zloty pro Nacht bei den billigen Zeltübernachtungen, bis zu 50 Zloty für Zweipersonenzimmer mit Bad bei Privatpersonen oder bis zu 100 Zloty pro Nacht bei einer Buchung für 5 Tage für Apartments im Stadtzentrum.

Wer ein Fan von Landleben und Ruhe ist, kann außerhalb der Stadt bei Gastfamilien und Landwirten ein Zimmer buchen. Man bekommt nicht nur einen Einblick in das alltägliche Leben der örtlichen Bevölkerung, sondern auch die Gelegenheit regionale Produkte, die sie oft selber produzieren zu probieren. Man kann zum Frühstück ein warmes, gerade aus dem Ofen herausgenommenes Brot oder selbstproduzierte Wurstwaren probieren. 

Die Preise bei den in den stillen Wäldern gelegenen Horten variieren zwischen 25 Zloty außerhalb der Saison bis 40 Zloty im Winter pro Person in einem Zweipersonenzimmer.

Krynica ist ein Ort voller Geschichten und Geheimnisse. Dank seinem alpinen Flair ist es im Winter ein Paradies für Sportnarren. Ein Ort, an dem der Geist vergangener Zeiten lebendig ist, mit jeder Menge Sehenswürdigkeiten und kleinen architektonischen Wundern, versteckt zwischen den Bergen und grünen Wäldern.

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