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Polens geheimnisvoller Osten

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Der Osten Polens ist ein schier unbekannter Ort. Voll von Geheimnissen, die ihn – wie Nebel die Ufer der Bober – umhüllen. Sagenumwobene Schlösser, historische Städte und die unberührte Natur… Und dies alles greifbar nah…

 

Den größten östlichen Teil des Landes nehmen drei Woiwodschaften ein: Podlachien, Lublin und das Karpatenvorland. In jeder von ihnen gibt es einzigartige Orte, atemberaubende Landschaften und eine kulturelle Mosaik, die von der reichen Vergangenheit der Region zeugt.

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Białowieża und der Białowieża Nationalpark

 

Bialowieza ist ein kleiner Ort, am Rande eines uralten Waldgebietes. In ihr befindet sich der Sitz des nah gelegenen Bialowieza Nationalparks und ein Tor zu den entlegenen Gebieten des letzten Urwaldes in Europa. Der Ort selbst hat eine hervorragende Verpflegung und einiges zu bieten. Podlachien ist seit Jahrhunderten ein kultureller Schmelztiegel. Dies spiegelt sich auch in der ethnischen und religiösen Struktur wieder. Man findet in Bialowieza sowohl katholische als auch orthodoxe und protestantische Gotteshäuser.

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Foto: Jacek Karczmarz (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Bialowieza Nationalpark ist der zweitälteste Nationalpark in Polen und schützt den größten Teil des polnischen Urwaldes. Das Schutzgebiet befindet sich im polnisch – weißrussischen Grenzgebiet und liegt in beiden Ländern. Er ist für seine Wisente bekannt, hat aber durchaus mehr zu bieten; im Naturschutzgebiet findet man Luchse, Wölfe, Rothirsche und Rehe. Es gibt auch unzählige und oft noch unentdeckte Wirbellose. Die Gruppe die aber am häufigsten vertreten ist, sind Vögel, deren Vielzahl man im gesamten Nationalpark auf 250 Arten schätzt. Der Bialowieza Nationalpark gehört auch zu den beliebtesten Zielen der Vogelbeobachter in Polen und Europa.

 

Obwohl Bialowieza ein beschauliches Dorf ist, gibt es einige Sehenswürdigkeiten zu sehen. Eines der bekanntesten und schönsten ist das orthodoxe Gotteshaus unter dem Patrozinium des Heiligen Nikolaus. Es wurde vom russischen Kaiser Alexander III. gestiftet. Der Kaiser ist hier oft zum Jagen hergekommen und betete regelmäßig in dieser Kirche. Sie wurde im 19. Jahrhundert aus roten Backsteinziegeln errichtet. Speziell dafür wurde ein Meister aus Schlesien herbeigeholt. Das Gotteshaus besitzt auch eine einzigartige Ikonostase. Sie wurde aus chinesischem Porzellan angefertigt und ist die einzige Sehenswürdigkeit dieser Art in Polen.


Foto: Mariusz Młynarczyk (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Sehenswert ist das örtliche Freilichtmuseum. Es beherbergt die hölzerne Bebauung der ansässigen Bevölkerung. Die Bauten kommen aus der gesamten Region und sind hervorragend in die Landschaft komponiert. Man hat den Eindruck sich in einer anderen Epoche zu befinden. Das Museum wird zum Teil von Studenten aus Białystok betreut und manche Häuser sind den Bedürfnissen der Touristen angepasst.

 

Bialystok

 

Białystok ist eine der größten Städte im Osten des Landes. Sie ist nicht nur eine Stadt mit einer reichen Geschichte, sondern auch eine Stadt vieler Kulturen. In der Vergangenheit gab es hier eine deutsche und eine große jüdische Minderheit. Noch heute zeugen viele Bauten von der turbulenten Geschichte des Ortes. Man findet neben prachtvollen Palästen, katholische und orthodoxe Kirchen und in den Museen erfährt man viele interessante Sachen über die Geschichte Białystoks und der Region. In der Stadt gibt es viele Sehenswürdigkeiten.

Unter den sehenswürdigsten befindet sich der Branicki-Palast. Er ist eine der schönsten Barockbauten in Europa. Der im 18. Jahrhundert erbaute Prachtbau wurde als das polnische Versailles bezeichnet. Heute ist es er Sitz der Medizinischen Universität Bialystok, das in den Mauern viele kulturelle und wissenschaftliche Events veranstaltet. Das Schloss und sein wunderschöner Park, der im Stil des französischen Gartens gehalten ist, kann man zu jeder Jahreszeit besichtigen.


Foto: Karol508 (Own work) [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die St. Nikolaus Kathedrale. Sie ist die größte orthodoxe Kirche in der Stadt. Sie wurde auf Plan eines griechischen Kreuzes im 19. Jh. im Stil des russischen Klassizismus erbaut. Das Innere der Kirche ist reich an Polychromien und Ikonen. In der Stadt gibt es auch ein anderes interessantes Gotteshaus. Die Heilig Geist Kirche ist die größte orthodoxe Kirche in ganz Polen. Imposant ist ihre Größe und ihr Äußeres Aussehen. Ihre Entstehungsgeschichte ist durch Schwierigkeiten gekennzeichnet gewesen. 

 

Der ganze Bau der Kirche wurde von den Gemeindemitgliedern getragen, die sowohl finanzielle Mittel dafür bereitstellten, als auch jahrelang eigenhändig die Baut errichtet haben. Das Aussehen der Kirche ist durch Symbole geprägt: die Kuppeln und Wände in Form von Feuerzungen knüpfen an die Entsendung des Heiligen Geistes und die fünf Kuppeln symbolisieren Jesus und die vier Evangelisten. Im Inneren befinden sich pittoreske Ikonen und eine wunderschöne Ikonostase mit 260 Ikonen. Die Wände sind mit zahlreichen Motiven und Mosaiken verziert.   

 

Sejny

 

Sejny ist ein kleines Städtchen an der polnisch-litauischen Grenze im Nordosten Polens. Es ist eine Stadt, die in der Vergangenheit eine bunte Mischung aus verschiedenen Kulturen darstellte. Es lebten hier u.a. Russen, Deutsche, Polen, Zigeuner und Juden miteinander. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zu einem eher wenig multikulturellen und bisschen verschlafenen Ort, der von dem alten Dominikanerkloster überragt wird. 

Das Kloster stammt aus dem 17 Jh. und wurde bis zur dritten Teilung Polens durch die Dominikaner bewohnt. Nach dem zweiten Weltkrieg ist hier zuerst eine Berufsschule und später u.a. eine Bibliothek gewesen, seit der Wende ist es wieder kirchliches Eigentum. Es werden Bemühungen unternommen, dem Gebäude seinen alten Glanz zu verleihen. Man kann es desto trotz besichtigen; im Kloster befinden sich derzeit das Dekanats- und das Ethnographische Museum, in denen man einiges über die durchaus reiche kulturelle Vergangenheit der Region erfahren kann. 

Gleich neben dem Kloster befindet sich die Basilika Maria Heimsuchung, die im Stil des Vilniusser Barocks erbaut ist. Es ist neben der Kirche in Różanystok das einzige Gebäude in Polen, dass in diesem Stil erbaut worden ist. Es gilt als eine der hervorragendsten Kathedralen in Polen. Die Kathedrale wurde im 16 Jh. erbaut und später umgebaut. Der größte Teil der Innenausstattung stammt aus dem 18 Jh. und ist im Rokokostil erhalten. In der Kirche befindet sich eine von den Gläubigen verehrte Madonna Figur. Sie wurde von den einheimischen Handwerkern aus Lindenholz geschnitten. Die Stadt ist eines der wichtigsten Zentren der litauischen Kultur in Polen. 

 

Kazimierz Dolny

 

Die Anfänge dieser beschaulichen Stadt reichen bis ins Mittelalter zurück. Im 12. Jh. übergab der König Kasimir der Gerechte das Dorf und die umliegenden Ortschaften den Norbertinerinnen aus Krakau – die im Dank für die erhaltenen Güter – dem Ort den Namen des Königs verliehen. In der ersten Hälfte des 14. Jh. wurden ihm die Stadtrechte – höchstwahrscheinlich durch Kasimir den Großen – verliehen. Aus dieser Zeit stammen einige Sehenswürdigkeiten u. a. die Ruinen der Burg, die über der Stadt emporragt. Die Stadt ist vor allem für seinen Ring aus der Re­nais­sance bekannt. Hier befinden sich wunderschöne Altbauten – teilweise im italienischen und niederländischen Stil, aber mit einem starken lokalen Einfluss. Ihr heutiges Aussehen verdankt man den umfangreichen Konservierungsarbeiten, die nach dem Krieg stattgefunden haben.

 

Man kann sich auch die Zeit vertreiben, indem man durch die Gassen spaziert und lokale Spezialitäten probiert. In der Nähe des Rings befindet sich die Pfarrkirche mit der ältesten Orgel in Polen. Im Sommer werden regelmäßig auf ihr Konzerte gespielt. In der näheren Umgebung befinden sich Ruinen der Höhenburg, die viele Maler und Künstler in der Vergangenheit anzog und immer noch anzieht. Das mittelalterliche Schloss stellt eine hervorragende Kulisse da und ist auch bei Touristen sehr beliebt. Von oben hat man einen entzückenden Ausblick auf die Stadt und die nicht unweit fließende Weichsel.

 

Zamość

 

Zamość wurde 1580 durch Hetman Jan Zamoyski gegründet. Diese Stadt ist der Traum jedes Architekten. Sie wurde von den Grundfesten von dem italienischen Architekten Bernardo Molino im Renaissance-Stil erbaut. Molino hatte freie Hand in deren Gestaltung und schuf eine ideale Stadt nach den Vorgaben der damaligen Baukunst. Die meisten Bauten wurden auch von ihm entworfen. Nach 25 Jahren Bauzeit ist die Stadt fertig gewesen. Der aus Padua stammende Architekt orientierte sich beim Bau nach der Architektur seiner Heimatstadt. 

Zamość, die auch Padua des Ostens genannt wird, ist seit 1992 UNESCO Weltkulturerbe. Sie ist vor allem für ihren Markt bekannt, an den sich wunderschöne Altbauten reihen und ein prachtvolles Rathaus steht. Die Stadt besitzt nicht nur eine große Anzahl an Sehenswürdigkeiten – sie ist selbst eine. Man kann hier viele Tage verbringen, durch die romantischen Gassen schlendern und leckeres Essen genießen.

 

Die Stadt ist nicht nur ein sehenswürdiger Ort, sondern auch ein hervorragendes Hauptquartier für Ausflüge in die Region. In der Nähe befindet sich der Nationalpark Roztocze. Im Park kann man auf Routen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad Wandern, Radfahren, Kajakfahren oder eine Tour in einem Konik-Gespann machen. Der Konik ist eine einheimische Ponyrasse, die in Polen gezüchtet wird.

 

Lublin 

 

Lublin ist die größte Stadt östlich der Weichsel. In der Vergangenheit eine Angel – und Drehscheibe, heute ein bisschen verschlafen, aber dennoch sehenswert. Vor allem die neu renovierte Altstadt zieht Touristen wie ein Magnet an. Die Spaziergänge in der Stadtmitte sind umso schöner, da sie für den Verkehr geschlossen ist. Nicht nur das Zentrum ist sehenswert, in der ganzen Stadt gibt es überall zerstreute Sehenswürdigkeiten – Lublin ist eine der ältesten Ortschaften in Polen. Man findet hier Bauten aus allen Epochen. Im Sommer kann man sich in eine der vielen Cafés und Kneipen setzen und gemütlich die Umgebung beobachten. 

 

Man kann aber auch eine Unter-Tage-Tour machen. Unter der Stadt verläuft eine 300 Meter lange unterirdische Route. Sie ist aus der Verbindung mehrerer aus dem 16. und 17. Jh. stammenden Kellern entstanden. Während der unterirdischen Wanderung erfährt man einiges über die Vergangenheit der Stadt und die wichtigsten Ereignisse, die das Bild der Ortschaft geprägt haben. Am Ende der Strecke bekommt man eine multimediale Visualisierung des Großen Brands von Lublin zu sehen. Man wird in eine Welt des Lubliners im 18. Jh. entführt, geht die Gassen entlang und entdeckt die multikulturelle Vergangenheit der Stadt, erlebt den Brand und die darauffolgende wunderbare Rettung der Stadt.

 

Hrubieszów

 

Hrubieszów ist ein kleines Städtchen im Osten Polens. Es ist die am östlichsten gelegene Stadt des Landes, nur 5 km in gerader Linie von der Ukraine entfernt. Sie beherbergt eine besondere Kirche. Die Maria Entschlafens Kirche ist die einzige in Polen und eine der zwei orthodoxen Kirchen auf der Welt, die dreizehn Kuppeln besitzt. Sie wurde im russisch-byzantinischen Stil erbaut. Im 21. Jh. wurde sie gründlich renoviert. Im Inneren der Kirche befindet sich eine vergoldete Ikonostase, die aus Eichenholz angefertigt wurde. In der Kirche befinden sich einige Ikonen aus dem 18. und 19. Jh.

Foto: JoannaPyka (Own work) [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons

 

Bohoniki und Kruszyniany 

 

Nicht weit von Bialystok entfernt befinden sich die zwei kleinen Dörfer Bohoniki und Kruszyniany, die Teil einer größeren Tataren Route sind, welche sich durch die umliegenden Ortschaften zieht. Die Route verbindet die Orte in Podlachien, die geschichtlich und kulturell mit den Tataren und dem Islam verbunden sind. In Bohoniki kann man die entzückende Moschee aus dem 19 Jh. und den nahe gelegenen Friedhof besichtigen. Man bekommt auch Auskunft über die Geschichte und Kultur der dort lebenden Tataren. In Kruszyniany gibt es ebenfalls eine Moschee, die man besichtigen kann. Es lohnt sich auch bisschen länger zu bleiben und die lokale Küche zu genießen. Man bekommt traditionelle Gerichte serviert. 


Foto: Polimerek (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons 

Leszczyński-Palast

 

In diesem beschaulichen Städtchen befindet sich eine Perle der Renaissance-Architektur, eines der am besten erhaltenen Schlösser dieser Epoche nicht nur in Polen, sondern auf dem ganzen Kontinent. Seine Form ist dem italienischen Architekten Santi Gucci zu verdanken. Aufgrund der Ähnlichkeit zu der Burg Wawel wird es kleines Wawel genannt. In der Vergangenheit wechselte es mehrmals die Besitzer. Am Anfang des 20 Jh. wurde es gründlich renoviert. Der Palast ist drei Etagen hoch und ist auf dem Grundriss eines Rechtecks erbaut worden. In den Ecken besitzt er vier runde Basteien. Im Innenhof befinden sich wunderschöne Kreuzgänge, die sich auf zwei Etagen erstrecken. Die Räumlichkeiten des Schlosses wurden von Giovanni Battista Falconi und Tylman van Gameren dekoriert. Man kann den Palast und den dazugehörigen Park besichtigen und im gleich neben gelegenen Hotel übernachten. 

Foto: VVojt 2014 (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons

Wie jedes Schloss hat auch dieses seine Weiße Frau, mit der sich eine traurige Geschichte verbindet. Vor Jahrhunderten lebte hier eine wunderschöne Prinzessin. Um ihre Hand hielten zwei Brüder an. Da sie nicht gegeneinander kämpfen wollten, ließen sie die Prinzessin entscheiden, wen sie heiraten möchte. Sie konnte sich lange nicht entscheiden, und wollte es auch nicht – sie fand Gefallen in dem, den Brüden zuzuschauen, wie sie sich um ihre Hand bemühen. Die Zeit verging und die Geschwister fingen an zu streiten. In einem ihrer Kämpfe töteten sie sich gegenseitig. Für diese Tragödie hat man die unentschlossene Prinzessin verantwortlich gemacht und sie als Strafe in einer der Basteien lebenslang eingeschlossen. Als sie starb wurde sie zu Weißen Frau, ihre Aufgabe besteht darin, das Schloss und deren Gäste zu bewachen. Auf diese Art soll sie für ihre Taten büßen.

 

Bieszczady 

 

Bieszczady sind vielleicht nicht so bekannt wie die Tatra, aber dafür umso beschaulicher. In diesem pittoresken Gebirge kann man stundenlang wandern und die einzigartige Natur in Ruhe und in ihrer vollen Pracht bewundern. Zwar gibt es in den letzten Jahren mehr Touristen als vorher, aber es ist immer noch ruhig. Um diesen außergewöhnlichen Ort zu schützen entstand 1973 der Bieszczady Nationalpark. Viele der hier vorkommenden Pflanzen und Tiere sind Endemiten. Die Berge und der Park sind das Zuhause vieler geschützter Arten wie Luchse, Wölfe, Uhus und ausgewilderte Wisente. Wenn man in diesen Bergen seine Zeit verbringt, sollte man unbedingt die regionale Küche probieren und auf einer der vielen Poloninen Sonne tanken. Poloninen sind Bergweiden in den Waldkarpaten, die sich auf den genutzten baumlosen Gipfellagen befinden. Es besteht auch die Möglichkeit mit einer historischen Kleinbahn zu fahren und die Landschaft so zu bewundern.

 

Schlossresidenz in Łańcut

 

Das Schloss in Łańcut zählt zu den schönsten Palästen Polens. Es ist berühmt für seine Anlagen und Sammlungen. Im Schloss befinden sich u. a. eine der größten Pferdekutschensammlungen weltweit und ein Orchideenhaus, in dem sich eine große Kollektion dieser Pflanzen befindet. Umgeben ist das Schloss von einem malerischen englischen Garten. Die Geschichte der Residenz reicht ins 17. Jh. Jahrhundert zurück, in seiner Geschichte wurde das Schloss drei Mal umgebaut. Die Residenz wurde in der ersten Hälfte des 17. Jh. durch Stanislaw Lubomirski in den damals sehr beliebten Stil Palazzo in Fortezza umgebaut. Das heutige Aussehen verdankt es zum größten Teil Izabela Lubomirska. Sie wandelte die Festungsanlage in ein Palast-Park-Komplex um. Aus dieser Zeit stammen auch zahlreiche Kunststücke und Sammlungen. Im Schloss ist auch das Museum der kyrillischen Kunst untergebracht. In dem sich orthodoxe Kunst aus der 

Region befindet, u. a. die größte Sammlung ukrainischer Sakralkunst.

 
Foto: Daniel Heski (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Filialkirche Maria Himmelfahrt Kirche in Haczów / Hanshau

 

Die Kirche in Haczów ist eine der ältesten gotischen Holzbauten in Polen und ganz Europa. Es ist auch die größte hölzerne Kirche im gotischen Stil in Blockbauweise in ganz Polen. Höchstwahrscheinlich hat man diese Stätte im 14. Jh. erbaut als Haczow nach Magdeburger Recht als Kolonistenstadt gegründet wurde. Das Gotteshaus zeichnet sich durch eine charakteristische architektonische Form und exzellente Konstruktionslösungen aus. Im Inneren der Kirche ist eine Polychromie aus dem 15. Jh. erhalten. Die Wände sind reich mit Malereien ausgeschmückt, die zum Teil auch aus späteren Epochen stammen. Seit 2003 steht die Kirche auf der Liste der UNESCO. Kurz davor wurde die Kirche renoviert. Es besteht die Möglichkeit sie das ganze Jahr nach vorheriger Telefonabsprache zu besichtigen.

Foto: Kroton [CC BY-SA 3.0 pl (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/pl/deed.en)], via Wikimedia Commons

 

Schloss in Krasiczyn

 

Das Schloss liegt ca. 10 km von Przemysl entfernt und ist eines der schönsten Beispiele der Renaissance in Polen. Es wurde an der Wende zum 17. Jh. erbaut und ist in seiner Form im Laufe der Zeit praktisch unverändert geblieben. Im Vergleich zu anderen Schlössern in diesem Stil, zeichnet es sich durch vier Basteien aus: die Göttliche, Päpstliche, Königliche und die Adlige. Jede besitzt eine andere Form. In der Göttlichen Bastei befindet sich die Burgkapelle. Die Residenz wird durch eine Parkanlage umrundet. Das Schloss ist eine der prachtvollsten Renaissance Bauten in Polen. In dem Schloss soll der Geist von Zofia Sapieżanka rumspuken und Unheil über die jenigen bringen, die ihr unglücklicherweise begegnen. Damit ist eine traurige Geschichte verbunden; Zofia ist die Tochter des Schlossherren gewesen und sie sprang aus dem Uhrturm in den Tod, als man ihr mitteilte, dass sie einen viel älteren und ihr völlig unbekannten Mann heiraten sollte. 

 
Foto: Netzach (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

 

Sanok

 

Sanok gehört zu den schönsten Städten im Karpatenvorland. Die ersten Informationen über die Königs- und Freistadt Sanok reichen bis ins 13. Jh. Die idyllische Stadt ist seit jeher in der Geschichte des Karpatenvorlandes verankert. Zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie war sie sogar der Landkreissitz in der Provinz Galizien.

 
Foto: Lowdown (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Heute zeugt die wunderschöne Architektur und die durch die Jahrhunderte erhaltenen Sehenswürdigkeiten von der reichen und manchmal turbulenten Zeit. Allemal lohnt sich ein Spaziergang durch den aus dem 17. Jh. stammenden Ring mit seinen renovierten Altbauten. Hier befindet sich u.a. eine neoromanische Franziskaner Kirche, deren Inneres mit einem dreijochigen Kirchenschiff und einem sehr wunderschön gefertigten Gewölbe bezaubert.

 

In Sanok gibt es nicht nur historische Häuser, aber auch Museen, zahlreiche Plätze und einen sehr großen und malerischen Park. Zu den am zahlreichsten von Touristen besuchten und bekanntesten Orten zählen das Museum der Volksbauweise und das Historische Museum, dass sich in einem aus dem 16 Jh. stammenden Schloss befindet. In seinen Sammlungen beherbergt es eine Kollektion orthodoxer Kunst – eine der größten dieser Art. Mit dieser Sammlung können nur Kunstsammlungen aus Griechenland, Russland und der Ukraine mithalten. 

 
Foto: I, Silar [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Man findet hier u.a. Enkolpien aus dem 13 Jh. und Ikonen aus dem 15. und 16 Jh. Im Museum befindet sich auch eine große  Menge an  archäologischen Funden, deren Zeitrahmen von der Steinzeit bis in die Neuzeit reicht –  u. a. eine goldene keltische Münze mit den Darstellungen von Athene und Nike. Man darf aber den reich ausgestatteten Teil mit der gegenwärtigen Kunst nicht vergessen; dort befinden sich Werke von solchen Künstlern wie Pankiewicz, Bonańska, Jules Flandrin und Manuel Ortiz de Zarate. 

 

 

Solina-Stausee

 

Der Solina- Stausee ist eine der größten Attraktionen im Karpatenvorland. Entstanden in den 60er Jahren nach dem Bau einer Gewichtsstaumauer, die die Gewässer des Sans staute die einst die örtlichen malerischen Täler mit ihren kleinen Dörfern und pittoresken Kirchen überflutete. Heute sind der See und das unterhalb des Sees gelegene Pumpspeicherkraftwerk ein bei den Touristen beliebter Ferien – und Ausflugsort. 

 

Die Staumauer ist mit 81,8 Metern, die höchste im ganzen Land. 2005 wurde auf ihr die weltweit größte Wandmalerei gefertigt. Der See ist reich an Fischen und besitzt eine stark ausgeprägte Uferlinie, die zum Wandern anregt. Da auf diesem Gewässer eine Motorbootsperre herrscht ist es ein Paradies für Segler und Wassersportfans, die sich ungestört ihren Hobbys widmen können. In den umliegenden Ortschaften kann man sich nach einem anstrengenden Tag am Wasser ausruhen. Es besteht auch die Möglichkeit auf der Dammkrone spazieren zu gehen und den Damm von innen zu besichtigen.

 

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