Am Sonntagabend verstarb Andrzej Wajda, einer der prägendsten polnischen Regisseure weltweit.
Am Sonntag verstarb im Alter von 90 Jahren der polnische Regisseur Andrzej Wajda. Für sein Lebenswerk wurde er 2000 mit einem Oscar ausgezeichnet. Seine Filme trugen zur Entstehung der s.g. polnischen Filmschule bei. Die Abrechnung mit dem Zweiten Weltkrieg und die Darstellung des polnischen Alltags in der Volksrepublik Polen gehören zu den Hauptthemen, denen er sein Interesse zuwandte. Nebenbei sind auch Verfilmungen markanter literarischer Werke entstanden: u.a. „Pan Tadeusz“ von Adam Mickiewicz und „Wesele“ von Stanislaw Wyspianski. Andrzej Wajda war auch in den Jahren 1989-1991 als Senator tätig und wurde mit dem Orden des Weißen Adlers ausgezeichnet.
Über den Tod des Regisseurs berichtet die Presse auf der ganzen Welt. Auf der Homepage der „New York Times“ wurde ein Artikel von Michael T. Kaufman veröffentlicht, in dem Wajda als „Einer der besten Weltregisseure“ bezeichnet wird, dessen Namen „die westlichen Kinohistoriker zusammen mit Ingmar Berman, Federico Fellini und Akira Kurosawa“ angeben.
In seinen Filmen spielt die Geschichte eine führende Rolle – so ist es dem Künstler gelungen, die Fakten der polnischen Vergangenheit den internationalen Zuschauern zu vermitteln, die sonst unverständlich und uninteressant wirkten. Wajda schöpfte von Beginn an aus der polnischen Realität, Empfindsamkeit und Erinnerung. Sei es in der Trilogie über die polnische Widerstandsbewegung während des Zweiten Weltkriegs („Eine Generation“, „Der Kanal“, „Asche und Diamant“), dem doppelten Arbeiter Portrait in Zeiten des Kommunismus („Der Mann aus Marmor“, Der Mann aus Eisen“) oder in seinem letzten Werk „Powidoki“.
Źródło: tvn24, Wprost
Foto: Piotr Drabik (Flickr: f76580600) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons