Am Mittwoch fahren die Landwirte wieder mit ihren Traktoren los und blockieren die Hauptstadt – Warschau / Warszawa. Wenige Tage später könnten die Bauern wieder die deutsch-polnische Grenze und die A2-Autobahn blockieren. Ob der Protest an den Grenzübergang in Swiecko / Schwetig stattfindet, hängt von den Gesprächen mit der Regierung ab.
Bauern-Protest in Warszawa / Warschau
Am 29. Februar traf sich der polnische Regierungschef Donald Tusk mit den Vertretern der Bauern-Bewegung. Einen Durchbruch brachten die Gespräche jedoch nicht. Die Landwirte, wie früher angekündigt, rufen zum Generalstreik, welcher am 6. März in der polnischen Hauptstadt stattfindet.
Laut den Angaben der Veranstalter beginnt der Protest um 11 Uhr und soll bis 15 Uhr dauern, wie das Nachrichtenportal tygodnik-rolniczy.pl informiert. Noch ist aber unklar, wie viele Traktoren in die Stadt hereinfahren dürfen, die Landwirte verhandeln noch diesbezüglich mit der Polizei. Tatsache ist, dass die Bauern alle Einfahrten nach Warschau / Warszawa mit ihren Traktoren blockieren könnten. Dementsprechend ist mit Verkehrsbehinderungen sowohl in der Stadt als auch auf dem Stadtrand zu rechnen.
Den Veranstaltern zufolge können am Mittwoch in Warschau / Warszawa bis zu 150 000 Bauern protestieren. Beim Streik Ende Februar waren es wiederum 50 000.
Landwirte könnten den Grenzverkehr wieder lahmlegen
Ursprünglich war für Freitag (8. März) wieder eine Blockade der deutsch-polnischen Grenze und der A2-Autobahn angesetzt. Diesmal sollte der Streik unbefristet sein und nicht 24 Stunden dauern, wie Ende Februar.
Nach einem Treffen im Stadtamt in Słubice / Frankfurt (Oder) und einem Gespräch mit dem Vizeminister Michał Kołodziejczak, wollen die Landwirte zunächst auf die Ergebnisse der nächsten Gesprächsrunde mit der Regierung warten. Sollte die polnische Regierung keine Vorschläge machen, welche den Erwartungen der Bauern entsprechen, dann könnte es doch zur Grenzblockade in Świecko / Schwetig kommen. Wahrscheinlich aber erst in der kommenden Woche.
Deswegen streiken die Bauern in Polen
Die Bauern haben in Polen am 9. Februar die Proteste aufgenommen. Der Streik sollte nach den Angaben der Bauern vorerst 30 Tage dauern, doch mittlerweile warnen die Landwirte, dass sie so lange protestieren werden, bis sie ihre Ziele erreichen. Der Zankapfel ist die Agrarpolitik der EU, die zollfreie Einfuhren aus der Ukraine sowie die rasche Umsetzung der Klimaziele in der Europäischen Union, aber auch der Schutz der polnischen Viehzucht und der tierischen Erzeugung.
Aus diesen Gründen finden Proteste im ganzen Lande statt. Zuletzt streikten die Landwirte in Warschau / Warszawa, aber ohne Traktoren. Ende Februar blockierten die polnischen Bauern auch die deutsch-polnische Grenze. An den Grenzübergängen mit der Ukraine fanden auch Protestaktionen statt.
Die polnische Regierung will handeln
Donald Tusk, der Chef der polnischen Regierung, will sich am Freitag mit den Vertretern der Landwirte treffen und Vorschläge seines Kabinetts vorlegen. Polen will auch aktiv in Brüssels für die Revision der europäischen Agragpolitik werben, wie Tusk angekündigt hat.
Quellen: Tygodnik Rolniczy / Wieści Rolnicze / Money / slubice24.pl