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280 Kilometer mit dem Fahrrad an einem Tag

Ein polnischer Touristiker radelte von Berlin nach Posen, um für den Tourismus zu werben

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Fot. Marcin Płachno/ privates Fotoarchiv

Was macht ein Beamter normalerweise? Die reflexartige Antwort auf diese Frage lautet meist – wenn auch ungerechtfertigt – hinter dem Schreibtisch sitzen“. Marcin Płachno, Direktor des Polnischen Fremdenverkehrsamtes in Wien, beschloss, mit diesem Klischee zu brechen. Bereits zum dritten Mal stieg er aufs Fahrrad, um den polnischen Tourismus und einen gesunden Lebensstil zu promoten.

Marcin Płachno gilt als Angestellter im Staatsbetrieb, der Hemd und Krawatte besonders gerne durch sein Radsport-Outfit ersetzt – letztes Jahr forderte er die Österreicher und Schweizer heraus, indem er von Wien nach Krakau (445 km) und von Zürich nach Breslau (954 km) radelte. Auf diese Weise wollte er zeigen, dass Polen doch näher liegt als erwartet und dass das Land auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Der Direktor der Institution, deren Aufgabe es ist, den polnischen Tourismus in Österreich und der Schweiz anzukurbeln, widmete sich dieses Mal den Deutschen und reiste nach Berlin, von wo aus er nach etwa einem Dutzend Stunden Radsprint die polnische Stadt Posen erreichte.

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Von europäischen Metropolen bis nach Polen. Der “Staatsdiener” schaffte einen “Hattrick“ im Radsport

„Als polnische Tourismusorganisation ermutigen wir Einwohner anderer Länder, mit dem Auto, Bus oder Flugzeug hierher zu kommen. Mit diesen Reisen möchte ich zeigen, dass Polen wirklich eine Reise wert ist, selbst wenn man die Strecke mit dem Fahrrad zurücklegt”, sagt Marcin Płachno. Der Direktor des Polnischen Fremdenverkehrsamtes in Wien betont, dass er damit nicht nur für sein Land, sondern auch für einen aktiven Lebensstil wirbt. „Eine solche Route auf einem Zweirad zu bewältigen, ist auch für erfahrene Radfahrer eine Herausforderung, aber jeder kann auf die Umwelt und seine Gesundheit achten, indem er beispielsweise auf kürzeren Strecken mal auf das Auto verzichtet,“ rät Płachno.

Der Touristiker machte sich schon vor sechs Uhr morgens von der Fanzone der UEFA EURO 2024, die unter dem berühmten Brandenburger Tor aufgebaut wird, auf den Weg und passierte auf seiner Route auch fünf Naturschutzgebiete – den Naturpark Märkische Schweiz in Deutschland sowie den Nationalpark Warthemündung und die Landschaftsparks Pszczewski, Sierakowski und das Kamionki-Tal in Polen. Nach fast 280 Kilometern erreichte er sein Ziel, den Alten Marktplatz in Posen.

Deutschland wartet auf Fans von jenseits der Oder – Polnische Wanderwege und Einrichtungen locken Gäste aus ganz Europa

Wie Płachno erklärt, lag die Wahl der Route Berlin-Posen zur Vervollständigung seines Radtriptychons auf der Hand: “Ich habe an der Organisation der Euro 2012 in Polen und im Organisationskomitee der österreichischen Stadt Klagenfurt gearbeitet, wo die Polen während der UEFA Euro 2008 ihre Gruppenspiele austrugen. Und im kommenden Turnier spielt Polen im Stadion in Berlin gegen Österreich. Ich durfte diese Gelegenheit hier also nicht verpassen”, sagt er.

Deutschland wird daher in zwei Monaten mit einer Flut von Fans aus Polen konfrontiert sein, aber Płachno hofft, dass dies Touristen dazu inspirieren wird, auch in die andere Richtung zu ziehen. “In den letzten zehn Jahren sind bis zu 13.000 km Fahrradwege in unserem Land entstanden. Dies ist einer der vielen Gründe für das wachsende Interesse von Ausländern an Polen, das wir zusammen mit unseren Kollegen von der polnischen Tourismuswerbung stärken und nutzen möchten, damit es allen Unternehmen der Tourismusbranche zugute kommt”, erklärt er. Płachno argumentiert auch, dass Touristen aus dem Ausland oft von Polen begeistert sind und der Schlüssel darin besteht, sie davon zu überzeugen, dorthin zu kommen und dass dort vielerlei Aktivitäten möglich sind.

Touristen aus dem Ausland schätzen weniger bekannte polnische Regionen

Diese Bewerbung war auch das Ziel der Kampagne „Poland Soul Travel“, die das Polnische Fremdenverkehrsamt in Wien in den letzten zwei Jahren umgesetzt hat. Dank Presse- und Influencer-Reisen, Aktivitäten in den sozialen Medien und Kooperationen mit traditionellen Medien erreichte die Kampagne fast vier Millionen Menschen aus Österreich und der Schweiz. In der ersten Ausgabe hatten die Besucher die Möglichkeit, das Isergebirge, die Niederen Beskiden, Oberschlesien, die Kaschubei und Podlachien kennenzulernen. Die Aktivitäten in 2023–2024 beleuchten die Natur- und Kulturschätze der Regionen Bieszczady-Gebirge, Lublin, Glatzer Land, Polnischer Jura und Masuren.

Dank dieser Zusammenarbeit entstand ein Buch für Kinder, das zum Reisen durch Polen anregt – geschrieben von einer der Influencerinnen, Elena Paschinger. „Poland Soul Travel“ beinhaltet außerdem einen 10-teiligen Podcast über Polen und seine Regionen, verfügbar auf der Spotify-Plattform, die in Zusammenarbeit mit dem berühmten österreichischen Radiojournalisten Peter Aghatakis erstellt wurde.

Das beste Jahr für den polnischen Tourismus war bis dato in 2019. Daten des Statistischen Zentralamtes aus dem Jahr 2023 zeigen, dass Österreicher und Schweizer die führenden Nationen sind, wenn es darum geht, die Besucherzahlen, die vor der Pandemie verzeichnet wurden, wieder zu erreichen.

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