Ökonomen von Credit Agricole erwarten, dass heuer das Bruttoinlandsprodukt nicht nur um 3,6% in Polen wachsen wird, sondern um ganze 4,6%.
„Wir erwarten, dass die BIP-Dynamik im Jahr 2021 4,6% im Jahresvergleich betragen wird“, betonten die Credit Agricole Ökonomen im Bericht. Damit haben sie ihre früheren Prognosen revidiert, wonach das Wirtschaftswachstum in Polen nur 3,6% betragen sollte.
Obwohl die Schätzungen für das Jahr 2021 revidiert worden sind, haben sich die Prognosen für das nächste Jahr nicht verändert und blieben im Bereich von 4,9%.
Das deutliche Wachstum der Prognosen erklären die Experten mit dem im März verzeichneten und größer als vermutetem Wachstum der industriellen Produktion. Die Ökonomen gaben zu, dass es eine große Überraschung war, da es weltweit an Materialien, Rohstoffen sowie Halbfabrikaten mangelte.
Die März-Daten zeigen, dass die Angebotsbarrieren die Aktivität in der Industrie viel weniger beeinflussen, als man zunächst angenommen hat. Aus diesem Grund wird die Einlage der industriellen Produktion zum Wirtschaftswachstum im ganzen Jahr 2021 deutlich höher, als man vermutete. Man prognostiziert, dass in den Daten für April, die bald von GUS veröffentlicht werden, die industrielle Produktion um 40% höher sein wird, als in demselben Monat des Jahres 2020.
Laut Credit Agricole soll das schnelle Produktionswachstum Einfluss auf die Exportbeschleunigung haben. In Europa haben sich vor kurzem die Lieferketten verändert, da die Produzenten nicht mehr auf asiatischen Komponenten bauen wollen.
Ein zweiter wichtiger Faktor, der Einfluss auf die BIP-Prognosen hat, ist das höher als erwartete Konsumwachstumstempo. Laut den Vermutungen der Experten soll der Konsum im zweiten Quartal des Jahres um mehr als 10% höher liegen als in demselben Zeitraum des letzten Jahres.