Wo erholen sich Urlauber am liebsten? Besuchen sie die norwegischen Fjorde, die schweizerischen Alpen oder die kroatischen Strände? Es stellt sich heraus, dass ausländische Touristen immer häufiger nach Polen fahren.
Laut den Angaben des Ministeriums für Sport und Tourismus zog Polen in 2017 18,3 Mio. Touristen in seinen Bann. Das Ergebnis war sogar um 4,5% besser als im Jahr 2016 und damit der beste Wert in der Region. Die Weltbank schätzt, dass Kroatien alljährlich 13 Mio. Touristen besuchen, Tschechien – 9 Mio., Rumänien – 10 Mio. und das letztlich beliebte Albanien nur 4 Mio. Polen erzielte auch ein besseres Ergebnis, als Länder, die mit vielen Attraktionen Menschen anlocken, wie z. B. Portugal (11 Mio. Touristen), die Schweiz (9 Mio. Touristen) und Norwegen (6 Mio. Touristen). Platz eins auf der Liste der Weltbank gehört Frankreich, wo jährlich 82 Mio. Touristen hinfahren.
Ewa Kubaczyk, aus der Polnischen Kammer für Touristik betonte, dass Polen sehr attraktiv für europäische Touristen ist, aber es wurde auch von Reisenden aus Regionen mit großem Tourismuspotenzial entdeckt, wie z. B. China oder dem Mittleren Osten. Die Infrastruktur wird immer besser und ausländische Journalisten betonen, dass der Kundendienst auf europäischem Niveau ist. Für den Erfolg arbeiten jedoch nicht nur touristische Unternehmen und die Ministerien, sondern auch die lokalen Selbstverwaltungen. Man sollte auch den Aufwand der einzelnen Städte beim Marketing anerkennen. Sie versuchen die Touristen nicht nur mit alten Denkmälern anzuziehen, sondern auch mit moderner Architektur und interaktiven Museen. Ein gutes Vorbild ist die Stadt Wrocław/Breslau, das den Wettbewerb European Best Destination 2018 gewann.
Obwohl Polen immer beliebter wird, sind die Einkünfte des polnischen Tourismus kleiner als in anderen Ländern. Aus den Daten der Weltorganisation für Tourismus folgt, dass Polen 9,9 Mrd. Euro verdiente, also deutlich weniger als die Schweiz, Schweden oder Portugal. Kroatien verdiente 9 Mrd. Euro, obwohl das Land weniger Touristen besuchten. Gründe der kleineren Einnahmen Polens gibt es viele, vor allem ist der Staat an der Weichsel billiger als die anderen Länder. Touristen wählen Polen auch eher für ein Citybreak als eine längere Erholung.
Alle in der Branche sind jedoch guter Zuversicht. Die meisten Touristen sind nämlich im Alter von 25-54 Jahren, was heißt, dass sie in der Zukunft Polen wieder als Urlaubsziel wählen können. Die Ausgaben der Besucher wachsen auch. In 2017 bezifferte man sie auf 500 Dollar pro Person, also um 4% mehr ist als im Jahr 2016.