Der amerikanische Hersteller von Haushaltsgroßgeräten plant in Lodz die Einrichtung einer Wäschetrockner-Produktionslinie. Die Herstellung von Kühlschränken soll dagegen nach Breslau verlegt werden.
Nicola De Guida, der Generaldirektor für die EMEA-Region (Europe, Middle East and Africa) informierte, dass die Pläne zur nächsten Großinvestition Teil der Industriepolitik von Whirlpool seien, die bereits im November 2015 vorgestellt wurden. Im Rahmen dieser Politik wollten die Amerikaner ursprünglich zwischen 2015 und 2018 235 Mio. Euro in Polen investieren. Nun wurde diese Summe noch höher angesetzt. Für die Weiterentwicklung der Betriebe in Lodz, Breslau und Radomsko werden insgesamt 293 Mio. Euro bereitgestellt – berichtet wGospodarce.pl.
In Lodz soll eine komplett neue Fabrik gebaut werden, die Wäschetrockner für Europa, den Mittleren Osten und Afrika produzieren wird – informierte De Guida. Den britischen und irischen Markt soll weiterhin die Fabrik in Yate versorgen.
Die neue Produktionslinie soll bis Ende 2018 in Lodz eingerichtet werden. Kosten der Investition belaufen sich auf knapp 43 Mio. Euro. Neueinstellungen von Arbeitnehmern soll es nicht geben, vielmehr soll die jetzige Belegschaft in das neue Projekt engagiert werden.
Weitere 15 Mio. Euro will man für die Verlegung der Produktion von Kühlschränken nach Breslau bereitstellen. Die Breslauer Fabrik soll dementsprechend auch ausgebaut werden, neue Arbeitsplätze sollen entstehen, wie viele ist jedoch schwer einzuschätzen – informierte der Generaldirektor von Whirlpool.
Der amerikanische Hersteller ist derzeit der größte Produzent von Haushaltsgeräten an der Weichsel. Jährlich werden in Polen 7 Mio. Haushaltsgroßgeräte produziert. Nach dem die Investition zu Ende gebracht wird, soll die Produktion nochmal um bis zu 15% steigen.
Wachsende Nachfrage auf dem Binnenmarkt
Durch das Kindergeld Familie 500+ und die hohe Nachfrage auf dem Immobilienmarkt könnte auch der Verkauf von Haushaltsgeräten in Polen nochmal nach oben schießen – berichtet TVN BiS. Schätzungen zufolge könnte der polnische Absatzmarkt um 5% wachsen und gemessen am Warenwert sogar um 6%.
Laut CECED Polska hat man im vergangenem Jahr an der Weichsel 5,2 Mio. Haushaltsgroßgeräte verkauft. Um 4,2% mehr als 2015. Gemessen an dem Wert der verkauften Ware hat der Absatz um 6% zugenommen und erreichte 5,46 Mrd. Zloty.
Polen ist auch der europäische Spitzenreiter in Sachen Herstellung von Haushaltsgeräten. Polnische Fabriken und Betriebe haben allein im vergangenem Jahr 22,1 Mio. Stück produziert (+2,1% gegenüber 2015).
Der Höhenflug der Branche spiegelt sich auch in den Exporten wieder, die um 0,3% zugenommen haben. Insgesamt exportierte Polen 19,2 Mio. Haushaltsgeräte. Die meisten nach Deutschland (24%), Frankreich (12%) und Großbritannien (12%). Das Handelsvolumen wuchs um 6% – informierte CECED Polska.
Quellen: tvn BiS / wGospodarce.pl / CECED Polska