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Rettungsanker für Ursus hängt am seidenen Faden

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Polens nationalem Zentrum für Forschung und Entwicklung NCBR reißt der Geduldsfaden mit dem in einem Sanierungsverfahren befindlichen befindlichen Landmaschinen- und Bushersteller Ursus. 

Die Ursus-Tochter Ursus Bus hatte im März den Zuschlag in dem NCBR-Fördermittelprojekt zur Entwicklung und Herstellung von bis zu 1.000 Elektrobussen erhalten. Aufgrund des Sanierungsverfahrens forderte das Zentrum in der Folge Nachweise dafür an, dass die nach dem Reglement vorgesehenen Voraussetzungen für einen Ausschluss vom Vergabeverfahren nicht vorliegen. Ursus Bus konnte die Unterlagen nicht innerhalb der geforderten Frist beibringen und erhielt eine Fristverlängerung bis 3. Juni. Die zu diesem Termin eingereichten Unterlagen weisen jedoch laut Formfehler auf. Eine weitere Verlängerung zur Korrektur dieser Mängel bis 29. Juni wurde abgelehnt, das NCBR gewährte stattdessen nur noch eine Verlängerung bis Freitag, den 7. Juni. 

Bei dem Projekt zahlt das NCBR zunächst Fördermittel in Höhe von 27,5 Mio. PLN (6,4 Mio. EUR) brutto, verteilt auf 3,1 Mio. PLN für die Entwicklungsarbeiten für einen 12-Meter-Elektrobus, 6 Mio. PLN für den Bau eines Prototyps und 18,4 Mio. PLN für die Entwicklung einer Typenreihe mit 10-, 12- und 18-Meter-Bussen. Dem künftigen Hersteller winken zudem die Aufträge der Verkehrsbetriebe, die einen Bedarf von bis zu 1.000 Bussen signalisiert haben. Ursus hatte hierfür einen Preis von 3,092 Mrd. PLN (718,6 Mio. EUR) veranschlagt. 

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Anfang April hatte das NCBR bereits in einem anderen Projekt die Notbremse gezogen und war von der Unterzeichnung des Vertrags mit Ursus zur Entwicklung eines Elektro-Kleintransporters im Rahmen des Programms Innomoto zurückgetreten. Die schwierige Finanzlage beeinträchtigt zudem auch die Vertragsabwicklung bei Ursus Bus: So erhielt das Unternehmen Ende April von dem Verkehrsbetrieb MZK Zielona Góra die Aufforderung, die verbleibenden vier der Ende 2017 bestellten 47 Elektrobusse bis 17. Mai zu liefern. Andernfalls drohte der Kunde die Kündigung des Vertrags und die Geltendmachung von mehr als 7 Mio. PLN (1,6 Mio. EUR) Vertragsstrafe an. Ursus Bus blieb die Lieferung dennoch schuldig. 

 

Torsten Stein / nov-ost.in

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