Die größten Unternehmen Polens vergeuden das Wirtschaftswachstum der letzten zehn Jahre, indem sie auf die Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen verzichten – meint Herbert Wirth, Vorsitzende des Bergbau-Hütten Kupferkombinats (KGHM).
Im Gespräch mit Financial Times sagte Wirth, die polnischen Unternehmen haben nur fünf Jahre Zeit um sich innovative Ideen und Technologie auszudenken und diese dann im Gang zu setzen. Nur so können sie mit den internationalen Konzernen konkurrieren.
„Heute, dank dem EU Gelds, haben wir fünf Jahre Zeit um sich innovative, technologisch fortgeschrittene Produkte auszudenken. Wir sind uns nicht bewusst, dass im Jahr 2020 die Chance verpasst wird“ – warnt Wirth.
„Financial Times” erinnert, die polnische Wirtschaft habe in letzten 10 Jahre das größte Wachstum unter allen EU-Ländern registriert. Dabei ist es Polen gelungen, die Wirtschaftsflaute nach der Wirtschaftskrise zu meiden. Die Zeitung informiert aber, dass die polnischen Staats- und Privatkonzerne sich mit dem Investitionen in Forschung und Entwicklung zögern.
Gemäß der Richtwerte, wird nur 0,9% des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklung und Forschung bestimmt. Damit liegt Polen auf den letzten Platz in der EU und dazu noch unter der 2% des EU-Durchschnitts. Zwei Drittel dieser geringen Summe kommt von den Staatsunternehmen und weniger als ein Drittel aus Privatfirmen.
In einigen Jahren werden die polnischen Unternehmen und die polnische Wirtschaft nicht mehr in der Lage sein mit der mehr technologisch fortgeschrittenen Wirtschaft Deutschlands und Amerikas zu konkurrieren – befürchtet Wirth.
„Forschung und Entwicklung sollte die Priorität sein“ – meint Herbert Wirth. Zu Hilfe stehen uns die finanziellen Mitteln der EU, die nach 2020 sich verkleinern werden. Zurzeit ist Polen mit der Summe von 14 Mrd. Euro der größte Nutznießer der EU-Unterstützung.
Das polnische Wirtschaftswachstum kann nicht mehr nur auf der Basis der geringen Produktions- und Arbeitskosten aufgebaut werden.
Quelle: 4.rp.pl