13,3% der Polen denkt über Arbeitsmigration nach. Das geht aus dem Bericht der GI Group. Im Vergleich zum letzten Jahr ist das ein Rückgang um 3,6%. Die größte Motivation bleibt ununterbrochen das Geld. Eine Neuheit ist Spanien als Destination, der Leader bleibt aber Deutschland.
Die Zahl der Menschen, die nicht planen, auszuwandern ist enorm gestiegen, von 58,9% auf 68,4 %. Der Wert bleibt jedoch niedriger als vor der Corona-Pandemie (85-90%). Unentschiedene gibt es um 6,6% weniger als im letzten Jahr (18,3%).
Was sind die Gründe für die Auswanderung?
Die Studie zeigt, dass die Hauptmotivation für die Auswanderung der Polen nach wie vor finanzielle Faktoren bleiben. Obwohl der Anteil derer, die diesen Grund angeben, um fast 13 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. 63,4 Prozent der Befragten wollen aufgrund eines höheren Einkommens auswandern, während es noch vor einem Jahr mehr als 76 Prozent waren. Auch weniger Menschen geben an, wegen des besseren Lebensstandards und der sozialen Bedingungen ins Ausland zu gehen (Rückgang um 20,1 Prozentpunkte, von 61 Prozent auf 40,9 Prozent).
Weniger Befragte geben auch an, auswandern zu wollen, weil sie in Polen keine geeignete Arbeit finden (30,1 Prozent – Rückgang um 4,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr). Laut der Studie ist es für immer mehr Menschen wichtig, zu reisen und die Welt zu erkunden (39,8 Prozent gegenüber 35,6 Prozent im Vorjahr).
Autoren des Berichts weisen auf den Rückgang der Zahl der Befragten hin, für die der größere Respekt für Freiheit und Bürgerrechte im Ausland die Motivation ist (18,3 Prozent, Rückgang um 9,7 Prozentpunkte). Die Zunahme der Zahl derer, die aufgrund der sicheren Lage in andere Länder auswandern wollen, erhöhte sich auf 16,1 Prozent gegenüber 13,6 Prozent.
Die Autoren geben an, dass das höhere Einkommen im Ausland in allen Altersgruppen die Hauptmotivation für die Auswanderung bleibt. Die Chance auf ein höheres Einkommen zieht vor allem die Jüngeren an – bis zu 73,3 Prozent der Befragten. Die jüngsten Befragten haben viel häufiger als die anderen Altersgruppen die Entscheidung zur Auswanderung mit einem besseren Lebensstandard und sozialen Bedingungen in anderen Ländern sowie mit dem Wunsch, zu reisen und die Welt zu erkunden, angegeben.
Wohin des Weges?
Unter den bevorzugten Auswanderungszielen ist Deutschland wieder führend, obwohl das Interesse an einer Auswanderung in dieses Land geringer ist als vor einem Jahr. An zweiter Stelle, wie vor einem Jahr, stehen die Niederlande. Neu an der Spitze der ausgewählten Destinationen ist Spanien, das bisher auf den hinteren Positionen lag. Das Interesse an Großbritannien ist gering.
Wie im letzten Jahr dominierten kurzfristige Pläne, obwohl sich die Präferenzen für die Dauer der Auswanderung etwas geändert haben. Im letzten Jahr dominierten Pläne für drei oder sechs Monate. Jetzt plant jeder vierte Auswanderungswillige (25,8 Prozent), für etwa ein halbes Jahr zu bleiben. Jahresauswanderungen sind etwas weniger beliebt, fast 24 Prozent der Befragten erwägen sie. Dreimonatige Auswanderung planen 17,2 Prozent der Befragten. Der Anteil derer, die für mehrere Jahre oder dauerhaft auswandern wollen, blieb auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Nahezu 13 Prozent wollen für mehrere Jahre auswandern und für jeden Zehnten wäre es eine dauerhafte Auswanderung.
Quelle: tvn24