Der Mindestlohn in Polen für das Jahr 2026 steht fest. Zwar gab es erst eine Anhebung, doch bleibt diese weit hinter den Sprüngen der letzten Jahre zurück. Im Gesetzblatt erschien eine entsprechende Verordnung zur Höhe des gesetzlichen Mindestlohns.
Wie viel beträgt der Mindestlohn und Mindeststundenlohn in Polen 2026?
Die im Gesetzblatt veröffentlichte Verordnung der Regierung bestätigt, dass ab dem 1. Januar 2026 der Mindestlohn 4806 Zloty brutto beträgt. Für die Arbeitnehmer in Polen bedeutet das umgerechnet rund 3600 Zloty netto (gemeint ist der Betrag, der tatsächlich im Portemonnaie bzw. die Summe auf dem Konto, die ankommt). Im Vergleich zur derzeitigen Höhe von 4666 Zloty brutto ist das ein Plus von 140 Zloty.
Zusätzlich legt die Verordnung fest, dass ab dem 1. Januar 2026 der Mindeststundenlohn 31,40 Zloty beträgt.
Damit zeigt sich klar, dass die für Anfang 2026 geplante Erhöhung zu den schwächsten der letzten Jahre gehört. Noch im Jahr 2024 lag die Erhöhung bei 366 Zloty brutto, was damals unter anderem auf die hohe Inflation zurückzuführen war.
Mindestlohnerhöhung – das waren die Vorschläge
Die Entscheidung des Ministerrates bedeutet auch, dass sich nicht einmal die Vorschläge des Ministeriums für Familie, Arbeit und Sozialpolitik durchsetzen konnten. Das Ressort von Agnieszka Dziemianowicz-Bąk hatte zunächst 5020 Zloty brutto vorgeschlagen, später dann 4980 Zloty. Am Ende bleibt es bei 4806 Zloty, also 174 Zloty unter dem niedrigsten Vorschlag des Ministeriums.
Die Gewerkschaften im Rat für Sozialen Dialog forderten dagegen klar eine Erhöhung, welche die Lohnuntergrenze über die Marke von 5000 Zloty hinaus ansetzt. Die Arbeitgeber wiederum erklärten, dass sie höchstens einen Anstieg um 50 Zloty akzeptieren könnten.
Für wen gilt die Erhöhung des Mindestlohns in Polen?
Der neue Mindestlohn betrifft direkt eine große Gruppe von Arbeitnehmern in Polen. Nach Angaben des Statistischen Hauptamtes, auf die sich das Portal Business Insider beruft, arbeiten in Polen rund 3 Millionen Menschen zum Mindestlohn. Das sind etwa 15% aller Beschäftigten.
Die Anpassung wirkt sich deshalb nicht nur auf das monatliche Einkommen vieler Polen aus, sondern beeinflusst auch die Höhe der Beiträge und Abgaben für Unternehmer sowie andere Leistungen, die an den Mindestlohn gekoppelt sind.
Quelle: interia
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