Touristen, die sich in beliebten Kurorten in Polen erholen, müssen in der Regel die Ortstaxe bezahlen. Nun stellt sich heraus, dass Szczyrk / Schirk von der Liste der Ortschaften mit Ortstaxe vom Ministerium gestrichen wurde. Die regionalen Behörden schlagen Alarm.
Zu Plätzen, an denen man die Ortstaxe bezahlen muss, gehören sowohl Badeorte wie Świnoujście / Swinemünde, Mielno / Großmöllen, oder Kołobrzeg / Kolberg, als auch Bergorte wie Zakopane und Karpacz / Krummhübel. Bis vor kurzem mussten Touristen und Urlauber auch in Szczyrk / Schirk eine Ortstaxe zahlen.
Der einzige Kurort ohne Ortstaxe
Wie portalsamorzadowy.pl berichtet, kann der beliebte Ort in den Beskiden keine Gebühren mehr erheben. Einer der Touristen soll sich darüber empört haben, dass die Gebühr in einem Ort mit einer so schlechten Luftqualität erhoben wird. Er verklagte die Stadt beim Woiwodschaftsverwaltungsgericht in Gliwice / Gleiwitz, und gewann.
“Als einzige touristische Stadt in Polen können wir keine lokalen Gebühren erheben. Das ist unfair und absurd. Es gibt Orte, die den Status eines Kurortes haben, und die Luft dort tödlich ist. Trotzdem berechnen sie Gebühren”, sagt Antoni Byrdy, Bürgermeister von Szczyrk / Schirk.
Woher soll das Geld kommen?
Laut Byrdy verlor die Stadt rund 700.000 Zloty Einnahmen pro Jahr alleine wegen des Urteils. 2023 kommt es noch schlimmer. “Jetzt öffnen neue große Hotels, also werden wir etwa 2 Millionen Zloty pro Jahr verlieren. Wir brauchen Geld für Schneeräumung, Beleuchtung, Bänke, Müllabfuhr. Das alles wird von Touristen genutzt. Woher sollen wir das Geld nehmen? Eine Gesetzesänderung ist notwendig, um diese Situation zu normalisieren”, sagt Bürgermeister Antoni Byrdy.
Die Behörden legten Berufung beim Obersten Verwaltungsgericht ein, aber ohne Erfolg – die Entscheidung wurde nicht geändert. Dann versuchte man, das Urteil zu umgehen, indem man die Gebühr nur während der Sommersaison erhebt, wenn es keinen Smog gibt. Die regionale Rechnungskammer hat jedoch auch diesen Beschluss angefochten.
Quelle: wp