Der polnische KMU-Sektor ist noch nicht vollständig entwickelt – so die Analytiker von BZ WBK.
Auf 1.000 Polen fällt nur 1,9 Unternehmen – geht aus dem Bericht der Bank BZ WBK hervor. Zum Vergleich – in Luxemburg sind es über 7 und in Deutschland 4,6. Polens Ergebnis ist das schlechteste in der ganzen EU.
Wenn man die erbrachten Gewinne des ganzen KMU-Sektors unter die Lupe nimmt, generieren polnische KMUs (mit Ausnahmen von Kleinstunternehmen) 36% der Einnahmen, während sich der Anteil der Großunternehmen auf 44% beläuft. In den meisten EU-Ländern ist es eher umgekehrt – in 15 der 27 EU-Mitglieder bringen KMU‘s höhere Einnahmen als Großunternehmen.
Experten zufolge sei die relativ kleine Zahl der KMU‘s in Polen mit einer hohen Steuerbelastung, der Bürokratie und den Problemen der Finanzierung zu begründen. Doch ein solch geringer Anteil am BIP bedeutet nichts anderes als ein sehr hohes Entwicklungspotenzial in diesem Bereich. Besonders Personen, die über Selbständigkeit nachdenken, könnten davon profitieren.
Die meisten KMU’s in Polen wurden laut BZ WBK in Woiwodschaften mit großen Ballungsgebieten gegründet, also in Großpolen, Kleinpolen, Schlesien, Masowien, Lodz und Pommern. In den genannten Regionen fallen zwischen 2,3 bis 2 KMU‘s pro 1.000 Bürger. Unternehmen die zwischen 10 und 49 Mitarbeiter einstellen siedeln sich vor allem in Großpolen, Kleinpolen und Schlesien an (1,8 Unternehmen pro 1.000 Bürger). Firmen mit einer höheren Mitarbeiterzahl (50 – 249) werden vor allem von Masowien und Kleinpolen angezogen (0,5 pro 1.000 Bürger).
Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen sind in Polen in der Industrie (33%) und im Handel (29%) tätig. Fast die Hälfte aller KMU-Einnahmen wird von Handelsunternehmen generiert (46%). Jeder dritte Zloty kommt von der Industrie (31%) und jeder siebte von Dienstleistungen (15%). In der Baubranche generieren KMU´s nur 8% der Einnahmen.
Quellen: RP / DZ