Im Automobilsektor läuft es in diesem Jahr hervorragend gut, doch die schnelle Entwicklung kann dazu führen, dass es an Fachkräften fehlen wird. Es kommt bereits jetzt zu der Abwerbung von Beschäftigten von konkurrierenden Unternehmen.
Der Mangel von qualifiziertem Personal betrifft bereits 36% der Unternehmen, deswegen versuchen die Produzenten die Produktionsautomatisierung weiter zu entwickeln. „Das Hauptproblem der Branche sind die Angestellten. Die Ingenieurs- und die Führungskraft ist eigentlich versorgt. Die Entwicklung der Branche bremst der Mangel an Arbeitskräften, die die Maschinen bedienen“ sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Newseria der Vorsitzende der Polnischen Kammer für Motorisierung, Roman Kantorski.
In Polen arbeiten 202 Tsd. Menschen bei der Produktion von Fahrzeugen, was 7,4% der ganzen Branchenbeschäftigung beträgt. Die Autoindustrie und die damit verknüpften Sektoren sind Arbeitgeber für bereits 1,1 Mio. Menschen. Aus dem Bericht von Exact System aus dem Monat November folgt, dass 44% der Unternehmen in den nächsten Monaten die Beschäftigung steigern möchten. Doch die Personalbeschaffung ist keinesfalls leicht, weil es auf dem Arbeitsmarkt an möglichen Arbeitnehmern einfach fehlt. Dies ist ein immer größeres Problem für die Entwicklung der Branche in Polen. Laut Roman Kantorski werden Beschäftigte nicht nur von konkurrierenden Unternehmen aus Polen abgeworben, sondern auch aus Tschechien und der Slowakei. Um den Mangel etwas zu lindern, stellen die Unternehmen Einwanderer aus der Ukraine ein. Außerdem werden immer mehr Firmen automatisiert. Laut Kantorski müssen die Unternehmen einerseits Innovationen einführen und andererseits auf eine Idee kommen, um mit dem Defizit an Angestellten zurechtzukommen. Seiner Meinung nach ist jedenfalls sicher, dass die polnische Automobilbranche ohne Automatisierung nicht vorangehen wird.
Ein der größten Vorteile Polens war bis vor Kurzem die billige Arbeitskraft, doch heutzutage spielt die Qualität der Produktion die wichtigste Rolle. Auch die Bedeutung von Innovationen wächst immer schneller, das Sektorprogramm „INNOMOTO“, das bereits seit zwei Jahren läuft, hat das Ziel Innovationen in der Autoindustrie zu fördern. Im Jahr 2015 investierte man in diesem Rahmen 3,4 Mrd. Zloty. Kantorski schätzt, dass Polen in den nächsten Jahren zu einem der führenden Länder für Entwicklung der Elektromobilität wird. Und das wegen der guten Qualität der Produkte und Pünktlichkeit der Lieferungen.
Die Branche hat im letzten Jahr 3,8% der gesamten Bruttowertschöpfung der Wirtschaft erarbeitet. Aus den polnischen Fabriken kamen 554,6 Tsd. Personenkraftwagen heraus und der Gesamtwert der vermarkteten Erzeugung der Automobilindustrie überstieg 152 Mrd. Zloty. Im Jahr 2016 wuchs der Auslandsverkauf der Automobilprodukte aus Polen um ganze 13%, den meisten Wert haben hier Autoteile und –zuberhör (86 Mrd. Zloty), wie auch Personenkraftwagen (30 Mrd. Zloty). Roman Kantorski erklärte dieses Wachstum mit der hervorragenden Qualität der Komponenten, er kenne keine Marke in Europa für die Polen keine Produkte liefert.
Analytiker der Firma KPMG sehen eine weitere Entwicklung der Autoindustrie in Polen voraus und betonen, dass diese von ausländischen Investitionen angekurbelt wird. Vor Kurzem gab Toyota bekannt, dass das Unternehmen im Jahr 2020 die Produktion von Motoren neuer Generation in einer Fabrik in Jeltsch-Laskowitz starten wird. Der Premierminister Polens, Mateusz Morawiecki kündigte an, dass innerhalb der nächsten zwei Monate in Polen zehn neue Investitionen eingeleitet werden, dessen gesamter Wert über 400 Mio. Zloty beträgt.
Quelle: newseria.pl
Bearb. Paulina Kuc