In Polen beschlagnahmt die Polizei durchschnittlich mehr als 140 Fahrzeuge pro Woche von Fahrern unter Alkoholeinfluss.
Aufgrund der am 14. März dieses Jahres eingeführten Vorschriften droht Autofahrern nach Fahren unter Alkoholeinfluss das Auto zu verlieren. Das gilt denjenigen, die mit einem Blutalkoholspiegel von mehr als 1,5 Promille fahren, einen Unfall mit mehr als 1 Promille im Blut verursachen und wiederkehrenden Personen.
Trotz der Beschlagnahmung von Autos ist die Zahl der betrunkenen Autofahrer auf den Straßen nicht zurückgegangen. In den ersten drei Wochen nach Einführung der neuen Vorschriften beschlagnahmte die Polizei 480 Autos und bis zum 24. Mai – 1091.
Bezweifelte Wirksamkeit
Das polnische Justizministerium plant Änderungen an den Vorschriften über die Beschlagnahme von Kraftfahrzeugen. Die neuen Vorschriften werden die Beschlagnahme fakultativ machen, was bedeutet, dass das Gericht entscheiden kann, aber das Fahrzeug nicht beschlagnahmen muss.
Experten sagen jedoch, dass die Beschlagnahmung von Autos keine wirksame Abschreckung ist. “Die Beschlagnahme von Autos hat sich in Ländern, die ähnliche Lösungen eingeführt haben, wie die Niederlande, Lettland, Litauen, nicht bewährt. Es erzeugt nur mehr Kosten als Nutzen für die Gesellschaft”, kommentiert Janusz Popiel vom Verein Alter Ego in einem Interview.
Dr. Andrzej Markowski, Verkehrspsychologe, stellt in einem Gespräch fest, dass die Beschlagnahmung von Autos ein Versuch ist, nüchterne Autofahrer zu beeinflussen. Dies werde aber die betrunkenen Fahrer nicht überzeugen. Die sind nämlich nicht in der Lage, ihr Verhalten kritisch zu betrachten.
Quelle: onet