58% der Geschäftsführer würde die Annahme des Euros begrüßen. Erstmals seit sechs Jahren ist die Zahl der Enthusiasten der europäischen Gemeinschaftswährung gewachsen – dies geht aus einer Umfrage hervor, die im Rahmen des Forschungsprojekts International Business Report im Auftrag von Grant Thornton durchgeführt wurde.
Dies ist insofern überraschend, da polnische Unternehmen in den letzten Jahren Jahr für Jahr eher immer skeptischer gegenüber dem Euro wurden – erinnerte man in der Aussendung. 2010 haben 85% der Geschäftsführer von mittleren und großen Unternehmen den Beitritt zur Eurozone befürwortet. Seitdem hat die Zahl der Enthusiasten der europäischen Gemeinschaftswährung ständig abgenommen. 2015 erreichte sie mit nur 42% den größten Tiefpunkt.
Die letzte Umfrage ist wiederum ein Beweis für eine kleine Wende unter den Unternehmern. Erstmals seit 6 Jahren wuchs die Zahl der Geschäftsführer die einen Beitritt zur Eurozone unterstützten und erreichte mit 58% das Bestergebnis seit 2012.
Autoren der Studie sind der Meinung, dass dies auf die bessere Bewertung der europäischen Währung und das Ende der Griechenland-Krise und damit etwas ferneren Perspektive vom Euroland-Zerfall zurückzuführen sei. Ein weiterer Grund könnten auch Wechselkursschwankungen gewesen sein, die sowohl Exporteure als auch Importeure nervös machen und für Unruhen sorgen. Wenn man auf den polnischen Zloty im letzten Jahr blickt, kann man sich nicht wundern, dass die Mehrheit der Unternehmer den Euro und somit kein Wechselkursrisiko bevorzugen würde. Immerhin konnte der sich Euro-Kurs innerhalb von 2,5 Monaten um bis 25 Groschen verbilligen um dann wieder um 19 Groschen nach oben schießen.
Die Umfrage wurde im Rahmen des Forschungsprojekts International Business Report durch Millward Brown im Auftrag von Grant Thornton International auf einer repräsentativen Gruppe von 200 polnischen Geschäftsführern im vierten Quartal 2016 durgeführt.
Bürger sind skeptischer
Der Optimismus der Geschäftsführer gegenüber dem Euro wird von den Bürgern jedoch nicht geteilt. Laut einer Umfrage von Kantar Public würde der Beitritt zur Eurozone für 49% der Polen etwas Schlechtes bedeuten. 64% vertritt die Meinung, dass sie die Einführung der europäischen Währung sogar in Geldverlegenheit bringen könnte.
Eine positive Einstellung gegenüber dem Euro vertritt nur 11% der Umfrageteilnehmer. 23% der Befragten ist gegenüber dieser Frage neutral und antwortete, dass der Beitritt weder was Schlechtes noch was Gutes wäre. 17% der Umfrageteilnehmer hatte keine Meinung diesbezüglich.
Kantar Public weist darauf hin, dass der Anteil der Euro-Skeptiker im Dezember 2016 zurückging. Die Zahl der neutral aufgelegten stieg wiederrum um 7%.
Die Umfrage wurde zwischen dem 2. und 7. Dezember 2016 auf einer repräsentativen Gruppe von 1051 Bürgern durchgeführt.
Quellen: wGospodarce.pl / polsatnews