Ausländische Unternehmer blicken verstärkt auf Polen und prüfen ihre Möglichkeiten auf dem polnischen Markt – das geht aus einem Bericht von der Wirtschaftsauskunftei Bisnode hervor.
Wer interessiert sich für den polnischen Markt und warum?
Der polnische Markt stößt auf der ganzen Welt auf großes Interesse. Nach polnischen Unternehmen fragen Amerikaner, Unternehmer aus dem Vereinigten Königreich oder Lateinamerika. Das erhöhte Interesse begünstigt auch der schwache Zloty. Gleichzeitig zeigen polnische Unternehmer wenig Interesse an neuen Absatzmärkten in der EU – berichtet Bisnode.
Laut den Angaben der Wirtschaftsauskunftei hat die Filiale in Polen allein im vergangenen Jahr knapp 320 Tsd. Anfragen zu polnischen Firmen bekommen. Die meisten stammen von Unternehmen aus den Staaten, Großbritannien sowie Deutschland und Spanien. Insgesamt wuchs die Zahl der Anfragen um 64%.
Eines der Gründe für das plötzliche Interesse am polnischen Markt seitens der Unternehmer aus dem Ausland ist der niedrige Wert des polnischen Zlotys, der in den zwei letzten Jahren im Vergleich zum Schweizer Franken oder US-Dollar sowie dem Pfund alte Rekorde brach. In Polen wächst dagegen die Bedeutung des Exports. Der schwächelnde oder gar schwache Zloty ist für die Exporteure von Vorteil. Polnische Unternehmen werden auf der internationalen Bühne Wettbewerbsfähiger und können neue Märkte erobern. In anderen Worten – je mehr sich die polnische Wirtschaft auf den Absatz im Ausland stützt, desto positiver ist der Einfluss des schwächelnden Zlotys – sagte Tomasz Starzyk von Bisnode Polska.
Wo suchen polnische Unternehmen nach potenziellen Partnern?
Ununterbrochen ist bereits seit Jahren die Richtung Deutschland. Mit Hilfe von Bisnode haben polnische Geschäftsleute die Angaben zu knapp 30 Tsd. deutschen Unternehmen geprüft. Im Vergleich zu 2015 bedeutet dies jedoch einen Rückgang um 42,5%. Das Interesse lässt auch bei Ländern wie Österreich, Spanien, Italien oder Frankreich nach. Mehr Anfragen bekam Bisnode wiederum zu Unternehmen aus Großbritannien (+10,5%), der Schweiz (+4,1%) aber auch aus Russland und Norwegen.
Das verstärkte Interesse der polnischen Unternehmen an neuen Export-Richtungen dürfte niemanden wundern. In Europa, insbesondere auf den Märkten der EU-15, herrscht ein großer Wettbewerb und nicht ohne Bedeutung ist auch der Wirtschaftsabschwung in Südeuropa – in Spanien, Italien, Griechenland oder Zypern. Dies spiegelt sich in einem höheren Exportrisiko und längeren Zahlungsterminen wieder. Deswegen suchen polnische Exporteure seit längerer Zeit nach neuen Absatzmärkten – so Tomasz Starzyk, zitiert von der Homepage von Bisnode Polska.
Quelle: Bisnode Polska