Das Land an der Weichsel belegte den 8. Platz im Women in Work Index und erzielte damit das beste Ergebnis in der Geschichte. Der Women in Work Index wird von dem Beratungsunternehmen PwC vorbereitet. Unter die Lupe wurden insgesamt 33 OECD-Länder genommen.
Polen ist neben Luxemburg das zweite Land, dass sich seit dem Jahr 2000 am stärksten in Sachen Zugang und frauenfreundlicher Arbeitsmarkt steigern konnte – erklärt Anna Szczeblewska von PwC, die auch darauf verweist, dass Polen in den vergangenen 19 Jahren gleich 11 Plätze im Ranking gutmachen konnte.
Es gibt einige Gründe für diese Entwicklung. Die Autoren der Studie verweisen auf die immer geringere Gehaltslücke, die immer niedrigere Arbeitslosenrate unter Frauen in Polen sowie die hohe Zahl von angestellten Frauen mit einer Vollzeitstelle.
Gender pay gap
Die gender pay gap 2017 in Polen wurde in der Studie von PwC auf 5% beziffert. Ein Jahr früher lag sie noch bei 6,7%. Polen kann sich dementsprechend nach Luxemburg (4%) mit dem zweitbesten Ergebnis in der OECD schmücken. Der Durschnitt bei den 33 untersuchten Ländern lag bei 15%.
Sollte die gender pay gap beseitigt werden, dann würden die Frauen in den Ländern der OECD rund 2 Billionen US-Dollar mehr verdienen. Allein in Polen wären die Löhne der Frauen um 10 Mrd. USD höher – so die Autoren im Bericht.
Arbeitslosigkeit unter Frauen
2017 erreichte die Frauenarbeitslosenrate an der Weichsel 5%. Mit diesem Ergebnis rangiert Polen auf dem 12. Platz und wurde u.a. von Island, Japan und Deutschland (alle jeweils 3%) überholt, die gleichzeitig die Spitzengruppe in dieser Kategorie bilden. Etwas schlechter hat das Weichselland bei der Berufstätigkeit abgeschnitten mit 68% auf dem 28. Rang. Der Durchschnitt liegt in dieser Kategorie bei 69% und Spitzenreiter ist die Schweiz mit einer Quote von 79% berufstätiger Frauen.
Interessant – sollte die Quote der berufstätigen Frauen in Polen das Niveau Schwedens erreichen (81%), dann würde das polnische BIP um 9% auf 108 Mrd. USD wachsen.
Die Studie
Der Women in Work Index ist eine komplexe Analyse, die von dem Beratungsunternehmen PwC vorbereitet wird. Unter die Lupe werden solche Faktoren, wie die gender pay gap, Berufstätigkeit von Frauen und Männern sowie die Sicherheit des Arbeitsplatzes und das Beschäftigungsverhältnis genommen.
In der bereits siebten Auflage der Studie, in der Daten für das Jahr 2017 ausgewertet wurden, hat Island vor Schweden und Neuseeland abgeschnitten. Vor Polen rangieren ebenfalls Slowenien, Norwegen, Luxemburg und Dänemark.