Wenn ein Autofahrer auf der Autobahn A4 auf der Strecke zwischen Kostenblut/Kostomłoty und Kanth/Kąty Wrocławskie schneller fährt, als es die Geschwindigkeitsbegrenzung erlaubt, bekommt er einen Strafzettel. Auf der Fahrbahn gibt es keinen Seitenstreifen, der Verkehr ist groß und es kommt oft zu Unfällen und Kollisionen – deswegen wird dort der erste Streckenradar auf einer polnischen Autobahn aufgestellt.
Auf der niederschlesischen Strecke der Autobahn A4 zwischen Kostenblut und Kanth gibt es seit dem 21. Juli den ersten dauerhaften, auf einer polnischen Autobahn funktionierenden Streckenradar. Zeitweise gab es einen Langstreckenradar auf der A1 in der Nähe von Tschenstochau/Częstochowa, während des Straßenumbaus.
Streckenradars in Polen
Ein Streckenradar misst die Geschwindigkeit, im Gegensatz zu einem Blitzer, nicht punktuell, sondern auf einem konkreten Straßenabschnitt. “Das Fahrzeug fährt durch das erste Mautportal hindurch, dabei werden seine Parameter und die Information bezüglich der Einfahrtszeit gemessen, und das gleiche geschieht auch beim zweiten Mautportal. Anhand der Einfahrts- und Ausfahrtszeit wird die Durchschnittsgeschwindigkeit gemessen, mit der sich ein Fahrzeug auf dem kontrolliertem Abschnitt bewegt hat”, erklärt die Sprecherin der Hauptinspektion für Straßenverkehr (Główny Inspektorat Transportu Drogowego) Monika Niżniak.
Insgesamt soll es 39 solcher Geräte auf polnischen Schnellstraßen geben, die dabei 600 km kontrollieren werden. Zwei sind schon in Betrieb. Wenn es um Autobahnen geht, dann sind Montagen von Streckenradaren auf der A1 auf der Strecke Pomorzany – Bociany, auf der A2 von der Autobahnraststätte Leonia/Kuny bis zur Mautstelle Żdżary, auf der A1 auf dem Abschnitt Nowy Ciechocinek – Autobahnraststätte Kałęczynek und Peplin – Swaroschin/Swarożyn in Planung.
Kein Seitenstreifen, hoher Verkehr, hunderte Unfälle und Kollisionen
“Kein Standort ist zufällig. Der Standort wird anhand eines Analyseverfahrens der Verkehrssicherheit ausgewählt. Solch eine Analyse berücksichtigt eine Reihe von Faktoren, vor allem die Anzahl der Unfälle”, informiert Niżniak.
Die Statistiken der Polizei zeigen eindeutig, dass es auf der Strecke zwischen Kostenblut und Kanth schon zu mehreren hunderten Unfällen und Kollisionen kam. Dieser Autobahnabschnitt ist gefährlich, wegen der veralteten Infrastruktur. Es gibt dort keinen Seitenstreifen und zwar auf beiden Straßenseiten, jedoch herrscht dort ein hoher Verkehr.
Aus diesen Gründen gilt dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die 110 km/h beträgt. Seit der Einführung des Streckenradars bekommen die Autofahrer, die mit einer Geschwindigkeit von 140 km/h fahren, also der typischen Geschwindigkeit für polnische Autobahnen, einen Strafzettel in Höhe von 400 Zloty und 7 Strafpunkten. Die Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung um 10 km/h kostet laut Tarif 100 Zloty. Wenn das Langstreckenradar berechnet, dass ein Autofahrer 70 km/h zu schnell gefahren ist, dann muss er mit einem Strafzettel in Höhe von 2.500 Zloty rechnen.
Quelle: TVN24