Der geplante Bau von einem oder zwei Atomkraftwerken in Polen spaltet die öffentliche Meinung weiterhin.
Allerdings ist der Anteil der Befürworter laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CBOS derzeit so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr: Demnach sprechen sich derzeit 39% der Befragten für die Pläne aus, während 45% dagegen sind und 16% unentschlossen sind. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 war der Anteil der AKW-Gegner von 39% auf 53% gestiegen und der Anteil der Befürworter von 46% auf 39% gesunken – seither nähern sich beide Kurven allmählich wieder aneinander an.
Der AKW-Bau wird in Polen vor allem im Zusammenhang mit dem Ziel der Klimaneutralität diskutiert. Die Regierung holte die entsprechenden Planungen Ende 2018 wieder aus der Schublade. Der aktuelle Zeitplan laut Regierungsbeschluss vom Oktober 2020 sieht den Baubeginn für das erste AKW für 2026 und die Inbetriebnahme für 2033 vor. Insgesamt sind zwei AKW mit je 3 Reaktoren und einer installierten Leistung von 6-9 GW geplant, die ab den 2040er Jahren 20–25% zur polnischen Energieerzeugung beitragen sollen.