Im ersten Halbjahr 2024 waren die deutschen Exporte nach Polen größer als nach China, berichtet Reuters. Das bringt Polen auf Platz vier der wichtigsten Exportländer Deutschlands.
Polen einer der wichtigsten Absatzmärkte für die deutsche Industrie
Die Warenexporte aus Deutschland nach Polen stiegen im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 4,6 Prozent und erreichten einen Wert von 48,2 Milliarden Euro. Das geht aus den Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Dagegen sanken die Ausfuhren nach China um 2,7 Prozent auf 48,2 Milliarden Euro.
Damit ist Polen auf Platz vier der wichtigsten Absatzmärkte für die deutsche Industrie aufgestiegen, während China auf Platz fünf zurückgefallen ist. Die ersten drei Plätze belegen die USA, Frankreich und die Niederlande.
Die führenden deutschen Industrie-Güterexporte waren lange die Stützen der deutschen Wirtschaft und verantwortlich für den hohen Handelsüberschuss, doch die jüngsten Spannungen zwischen China und dem Westen führten zu einem Strategiewechsel. Im ersten Halbjahr verkaufte Deutschland Waren im Wert von 145 Milliarden Euro nach Osteuropa, etwas mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, während die deutschen Exporte insgesamt zurückgingen.
Eine gute Ermutigung
Catharina Claas-Mühlhäuser, Vorsitzende des EU-Ausschusses, wertet die Änderung der Zusammensetzung der wichtigsten Exportrichtungen als bemerkenswerten Erfolg vor dem Hintergrund der dringenden Notwendigkeit einer Diversifizierung der deutschen Wirtschaft. Diese zielt vor allem darauf ab, die Abhängigkeit von China zu verringern. Dies sollte der neuen EU-Kommission und den Beitrittsländern Ansporn sein, die Ost- und Südosterweiterung der Europäischen Union fortzusetzen, sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters.
Claas-Mühlhäuser wies darauf hin, dass die osteuropäischen Länder für fast 19 Prozent des deutschen Außenhandels verantwortlich seien und zu einer tragenden Säule der exportorientierten deutschen Wirtschaft geworden seien.
Quelle: tvn24