Gemäß der Voraussetzungen des polnischen Gesundheitssystems haben die Ärzte der Grundversorgung (POZ) die Pflicht, alle Kranken zu behandeln, die zu Behandlung kamen.
Dies sei aber nicht möglich. Die Ärzte sehen als einzige Lösung die gesetzliche Regelung der Zeit, die einem Patienten zustehen solle. 15 Minuten würden optimal sein, meinen die Ärzte. Es bleibt aber die Frage: Ist es überhaupt möglich?
Wie Jacek Krajewski, der Vorsitzende des Arbeitgeberkoalitionsbundes für Grundversorgung „Porozumienie Zielonogórskie“ erklärt, sei die Idee nicht neu. Solche Regelungen existieren schon im AOS und dort beträgt die Zeit pro Patienten 20 Minuten. In einer Stunde kann also ein Facharzt nur drei Patienten behandeln.
Laut Krajewski, habe die Förderung der gesetzlichen Zeitrahmen ihre Gründe. Man müsse wissen, wie viel Zeit der Arzt für die Behandlung und für die Büroarbeit braucht.
„Einige Ärzte sind in der Lage dies in 10 Minuten zu meistern. Die Mehrheit ist aber der Meinung, 15 Minuten bilden das Minimum. In der Wirklichkeit kommt es oft dazu, dass die Ärzte sich auf der Behandlung konzentrieren, und die Dokumentation behandeln sie eher stiefmütterlich. Wenn wir aber fair sein wollen und das Zahlen von Strafen vermeiden wollen, brauchen wir die entsprechende Zeit. Vielleicht sind es 15 Minuten, vielleicht aber 12 oder 10. Dies muss aber festgestellt werden und die Förderungen der Ärzte sollen die Diskussion zu diesem Thema eröffnen“, erklärt Krajewski.
Solche Regelungen würden zeigen, wie viel Zeit für die Behandlung nötig ist, und wie viel für die Dokumente. Vielleicht wäre der Einsatz einer medizinischer Sekretärin nötig. So würde auch sichtbar, wie viele Ärzte noch beschäftigt werden müssten.
Krajewski unterstreicht aber, die Wirklichkeit sehe anders aus.
„Ich fürchte, dass die Erfüllung der Forderung zurzeit unmöglich ist. Besonders bei der hohen Anzahl von 10 Mio. Behandlungen, welche von 28 Tausend Ärzten durchgeführt werden. Wir bräuchten mehr Ärzte, und danach sieht jetzt nicht aus“.
Die Regelungen der Behandlungszeit hätten keinen Sinn, denn es gibt immer weniger Ärzte der Grundversorgung. Einige gehen in Pension und die Nachfolgerzahl ist zu klein. In England und Schweden gibt es einen Arzt pro 1500 Bewohner, in Polen gibt es einen Arzt pro 2500 Bewohner. Wenn in Polen die Anzahl der Ärzte in dieser Fachrichtung sich erhöhen würde, dann werden sich nicht nur die Warteschlangen kurzen, sondern auch wird die Behandlungszeit so lang, wie der Patient es braucht.
Quelle: polskieradio.pl