Sind Sie auf der Suche nach einem Märchenschloss in Polen? Dann lassen Sie sich vom Schloss Moschen / Moszna verzaubern! Es erwartet Sie eine geheimnisvolle Reise in die Vergangenheit und das Kennenlernen der Familie von Tiele-Winckler. Sie haben aber auch die Möglichkeit, an einer spannenden Veranstaltung teilzunehmen und in eine märchenhafte Traumwelt einzutauchen.
Umgeben von einem malerischen Park und einer märchenhaften Atmosphäre, können Sie einfach Ihrem Alltag entfliehen. Der Marketing- und Vertriebsspezialist von Schloss Moschen / Moszna, Piotr Kołek spricht im Interview mit PolenJournal-Reporterin Angelika Dziaduszewski über die Geschichte und die Hotelfunktion dieses märchenhaften Schlosses.
Angelika Dziaduszewski, PolenJournal.de: Seit wann ist das Schloss für die Öffentlichkeit zugänglich?
Piotr Kołek (Marketing- und Vertriebsspezialist von Schloss Moschen / Moszna): Das Schloss Moschen / Moszna ist seit den 1990er Jahren für Besucher geöffnet. Der Anstieg der touristischen Zugänglichkeit erfolgte jedoch erst nach 2013. Damals wurde das Unternehmen Moszna Zamek Sp. z o.o. gegründet, das sich zu 100 % im Besitz der lokalen Regierung der Woiwodschaft Oppeln / Opole befindet. Seit diesem Zeitpunkt hat die Einrichtung ihre Funktion als Sanatorium aufgegeben und sich auf touristische und Hotelaktivitäten konzentriert.
Es wurden neue Attraktionen eingeführt, wie die Besichtigung der Türme, der unterirdischen Gänge, Dachböden und anderer zuvor unzugänglicher Orte. Wir bieten neben den traditionellen Führungen auch thematische Führungen an, z. B. mit Geistern, Legenden, Schule für Hexerei und Magie, im Stil der Adams Family aber auch Weihnachtsmann-Touren und vieles mehr. Mehr Infos zu den aktuellen Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage und auf unseren Social-Media-Kanälen.
Welche Schlossführungen werden angeboten?
Je nach gewählter Option sind die Schlossführungen unterschiedlich. Die Standardführung umfasst acht Gemächer: den Hauptsaal, den Saal im Obergeschoss, die Bibliothek, das ehemalige Wartezimmer, den Saal zu den Pfauen, die Galerie, das gräfliche Arbeitszimmer, das goldene Appartement und die Schlosskapelle. Diese Führung dauert ca. 60 Minuten. Zudem ist jeder Raum mit einer Beschallungsanlage ausgestattet, die eine multimediale Reise durch das Schloss ermöglicht. Darüber hinaus bieten wir Informationstafeln und QR-Codes für die Nutzung des Smart-Guide-Audioguides an. Das Schloss in seiner heutigen Form wurde von der Familie von Tiele-Winckler erbaut. So möchten wir die Erinnerung an die Familie pflegen. Diesbezüglich haben wir auch ihren Familienstammbaum erstellt. Bei diesem Rundgang können zahlreiche Fotografien und Erinnerungsstücke dieser Familie bewundert werden. Unsere Besucher können jederzeit Erinnerungsfotos machen, allerdings ohne Blitzlicht.
Die zweite Schlossführung „Das tägliche Leben im Schloss“ findet mit einem unserer Schlossführer an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen statt. Die Dauer beträgt etwa 100 Minuten. Sie richtet sich an Geschichtsinteressierte, die mehr über das Leben im Schloss erfahren möchten. Sie umfasst weitere Räume wie Keller, Dachboden und Türme, die bei der Standardführung nicht zugänglich sind.
Die dritte Schlossführung ist auf die Besichtigung der beiden Aussichtstürme ausgerichtet und wird nur im Sommer angeboten. Von denen aus hat man einen schönen Ausblick auf die Umgebung, den historischen Park, den St. Anna-Berg und das Opawskie-Gebirge. Die Besichtigung wird von einem unserer Schlossführer begleitet und dauert etwa 30 Minuten.
Wie viele Touristen besuchen das Schloss Moschen / Moszna jährlich?
Die Park- und Schlossanlage wurde im Jahr 2023 von 362.000 Touristen besucht. Von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der Touristen, die unsere Anlage besuchen. Im Jahr 2022 haben uns 309.000 Touristen besucht. Das steigende touristische Interesse wird sicherlich durch unsere Investitionen am Schloss beeinflusst. Zum einen wird die Anlage immer attraktiver und das Angebot vielfältiger.
Apropos Touristen, haben Sie auch viele Besucher aus dem Ausland?
Ja, das Schloss zieht nicht nur Touristen aus Polen, sondern auch aus den Nachbarländern an. Dies hebt den internationalen Charakter unseres Schlosses hervor. Größtes Interesse stellen wir bei Besuchern aus Tschechien, Deutschland und der Ukraine fest. Besonders attraktiv für Tschechen ist die Tatsache, dass das Schloss nur 30 km von der Grenze entfernt liegt. Dies macht es zu einem beliebten Ziel auch für Radfahrer. Die Deutschen wiederum neigen immer häufiger dazu, auf ihrer Reise zwischen Breslau / Wrocław und Krakau / Kraków hier in Oberschlesien Halt zu machen, um die reiche Geschichte und Architektur der Region zu entdecken. Touristen aus der Ukraine zeigen ebenfalls großes Interesse an unserer Anlage. Dies kann zum einen wegen der engen Beziehung zwischen unseren Ländern, zum anderen wegen der wachsenden Zahl der in Polen lebenden ukrainischen Staatsbürger geschehen.
Dann haben Sie bestimmt auch ein Angebot für ausländische Touristen.
Ja. Unsere Schlossführungen werden auf Deutsch, Tschechisch und Englisch angeboten.
Dies ermöglicht ausländischen Touristen mehr über die Geschichte dieser Region zu erfahren. Zudem sprechen unsere Mitarbeiter auch Fremdsprachen, sodass ausländische Besucher jederzeit auf Unterstützung und Zugang zu den notwendigen Informationen zählen können.
Das Gebäude erweckt den Eindruck, riesig zu sein. Wie groß ist das Schloss und wie groß ist der Garten?
Das Schloss hat eine Fläche von 8.000 m2 und 65.000 m3. Der Legende nach hat das Schloss 365 Räume und 99 Türmchen. Unter diesen Zimmern befinden sich 49 Hotelzimmer, darunter elegante Suiten. Im Schloss gibt es zudem ein Restaurant, ein Café, ein Spielzimmer für Kinder sowie Tagungs- und Konferenzräume. Der Garten umfasst 20 Hektar.
Finden am Schloss Renovierungsarbeiten statt?
Ja. Das Schloss und sein Park werden seit 2013 schrittweise restauriert. Das hindert uns aber nicht daran, unsere Arbeit zu erledigen und Veranstaltungen am Schloss zu organisieren. Selbst wenn man das Gerüst um das Schloss herum sehen konnte, war das Schloss offen für Besichtigungen. Auch die Fassade wurde etappenweise renoviert, sodass die Besucher immer einen Teil des Schlosses in seiner Pracht bewundern konnten. Das war also auch eine praktische Erfahrung für die Besucher, denn sie konnten sich solche Renovierungsarbeiten einmal aus der Nähe anschauen.
Neben der Fassadensanierung führten wir eine umfassende Renovierung der Fenster- und Türverkleidungen durch. Die hölzernen Elemente im Inneren des Schlosses werden nach und nach wieder zurückgewonnen. Im Park hingegen wurden die Lindenallee, Wege, Wasserkanäle und ein Springbrunnen renoviert. Wir möchten dieser Residenz wieder zu ihrem alten Glanz verhelfen.
Wann wurde das Schloss erbaut?
Im 18. Jahrhundert wurde hier ein kleines Jagdschloss errichtet. Legenden zufolge stand an dieser Stelle früher einmal ein älteres Gebäude, welches mit den Templern in Verbindung gebracht wird. Das Schloss wechselte mehrmals den Besitzer, bis es 1866 von Hubert von Tiele-Winckler erworben wurde. Ab da fingen die Modernisierungsarbeiten am Schloss an. Nach einem denkwürdigen Brand im Jahr 1896 leitete sein Sohn, Franz Hubert von Tiele-Winckler, einen großen Ausbau des Schlosses ein. Die Arbeiten umfassten den Wiederaufbau des abgebrannten Mitteltrakts und den Anbau eines neugotischen Flügels mit einem markanten, höchsten Turm. Zwischen 1911 und 1913 wurde das Schloss um einen Neorenaissanceflügel erweitert, wodurch es seine heutige Form erhielt.
Die Parkanlage ist ebenfalls beeindruckend.
Viele Gäste sagen: „Ein Schloss wie aus dem Märchen!“. Es ist jedoch zu bedenken, dass ein wesentlicher Bestandteil der Residenz auch der angrenzende Park ist, der sich einst über 800 Hektar erstreckte. Heute sind es 20 Hektar. Die Hauptattraktion des Parks sind die jahrhundertealten Eichen, von denen die ältesten bis zu 500 Jahre alt sein können. Berühmt ist der Park auch für seine 200 Jahre alte Lindenallee und die Rhododendren, die im Frühling das Auge mit ihrer Blüte erfreuen. Die Besichtigung des Parks wird durch die kostenlose App „SmartGuide“ erleichtert, mit der Sie sowohl Naturdenkmäler als auch einzigartige Ecken entdecken können. Der Park verfügt auch über einen multimedialen Brunnen, der Wasser, Licht und Filmmusik kombiniert und somit ein unvergessliches Erlebnis bietet.
Auf Ihrer Homepage steht „Wie ein Märchenschloss“. Warum ein solcher Slogan?
Wenn die Besucher das Schloss zum ersten Mal sehen, lässt sich bei allen dieselbe Reaktion feststellen: „Wie ein Märchenschloss!“. Diese Begeisterung ist nicht nur ein Ausdruck der Bewunderung, sondern auch ein Beweis dafür, dass die Architektur, die Umgebung und die Atmosphäre des Schlosses tief verwurzelte Emotionen und Kindheitserinnerungen in ihnen hervorrufen. Es sind also die Märchen und Geschichten, die uns von klein auf begleiten und unsere Wahrnehmung des Schönen, Magischen und Unerreichbaren im Erwachsenenleben prägen. Daher ist dieser Slogan nicht zufällig.
Welche Geheimnisse und Geschichten verbergen sich hinter diesen Mauern?
Interessant ist, dass das Schloss mehrmals von Kaiser Wilhelm II. besucht wurde, der mit Franz Hubert von Tiele-Winckler befreundet war. Besonders bemerkenswert ist auch die Modernität des Gebäudes zur Zeit seiner Errichtung. Die Einführung von Einrichtungen wie Zentralheizung, Lüftungsanlagen, Lasten- und Personenaufzüge, Elektrifizierung und der Wasserturm sind beeindruckend. Mit jeder Renovierung werden weitere Geheimnisse des Schlosses gelüftet, wie zum Beispiel der versteckte Aufzugsschacht. Am faszinierendsten sind jedoch die Geschichten und Beziehungen, die sich in diesen Mauern abgespielt haben und die noch immer darauf warten, aufgedeckt zu werden.
Was können Sie über den Grafen Franz Hubert und das Familienschicksal verraten?
Graf Franz Hubert war zweifelsohne nicht nur ein unternehmungslustiger Mann, sondern auch ein Träumer, der seine Träume verwirklichen konnte. Ein Denkmal für diese Träume ist dieser bemerkenswerte und einzigartige Stammsitz der Familie von Tiele-Winckler in Form dieses Schlosses. Franz Hubert wuchs in dem Palast in Miechowitz / Miechowice auf, der sich auch durch seine bemerkenswerte Architektur auszeichnete.
Dies hatte einen großen Einfluss auf die Form dieses Schlosses gehabt. Er war aber auch ein gebildeter Mann. Er besuchte das Gymnasium in Putbus auf der Insel Rügen und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Göttingen. In der Zeit von 1886 bis 1892 bekleidete er das Amt des Bürgermeisters in der nahe gelegenen Neustadt an der Prudnik. Er war ein hervorragender Verwalter, sodass er das Vermögen seines Vaters vervielfachte und ein Familienimperium aufbaute. So wurde seine Familie zu einer der reichsten Familien in diesem Teil Europas. Er führte eine lange, glückliche Ehe mit seiner Frau Jelka, bis er im Jahr 1922 starb und auf dem Familienfriedhof in Moschen / Moszna beigesetzt wurde.
Sein Erbe war sein Sohn Claus Hubert Tiele-Winckler, der im Jahr 1938 starb. Vor seinem Tod übergab er seinem Cousin Hans Werner von Tiele-Winckler sein ganzes Vermögen. Dieser war der letzte Graf auf dem Schloss, da er im Jahr 1945 vor der heranrückenden Roten Armee fliehen musste. Graf Hans-Werner starb 1957 und wurde in Kiel beigesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden das Schloss sowie die gesamte Region Oppeln Polen zugeschrieben. Seitdem wurde das Schloss mehrmals offiziell von Nachkommen der Familie von Tiele-Winckler besucht. Die Familie lebt heute in Deutschland, Italien und den Niederlanden.
Ich hatte die große Freude, den Aufenthalt der Nachkommen der Familie von Tiele-Winckler, während ihres letzten Besuchs im September dieses Jahres zu koordinieren. Ich freue mich, dass wir miteinander in Kontakt stehen und eine gute Beziehung aufbauen, die auf Herzlichkeit und Verständnis beruht.
Was geschah mit dem Schloss?
Als die Familie von Tiele-Winckler das Schloss verließ, verlor die Anlage ihre Hüter, die von den Kommunisten als Ausbeuterklasse betrachtet wurden. Eine Bourgeoisie, die aus der Geschichte verschwinden sollte. Das Schloss, als Symbol dieser Ausbeutung, sollte auch von der Roten Armee zerstört werden, was aber glücklicherweise nicht geschah. Leider hatten die Innenräume nicht so viel Glück gehabt, denn 90 % der Innenausstattung wurde gestohlen oder zerstört.
Schließlich wurde das Schloss von der sowjetischen Armee an die polnische Verwaltung übergeben, die zunächst keine konkrete Idee für das Schloss hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Schloss u.a. eine Landwirtschaftsschule und das staatliche Sanatorium Branice betrieben. Im Jahr 1972 wurde das Schloss zum Prophylaxe- und Sanatoriumszentrum für die Behandlung von Neurosen und Geisteskrankheiten. Dieses wurde später in das Zentrum für die Behandlung von Neurosen umgewandelt, das bis 2013 im Schloss tätig war. An seine Stelle trat dann im selben Jahr das Unternehmen Moszna Zamek Sp. Z.o.o, das Erholungs- und Tourismus-, Hotel- und Gastronomiedienstleistungen anbietet.
Von Jahr zu Jahr besuchen uns immer mehr Touristen, sodass das Schloss zur meistbesuchten Attraktion in der Woiwodschaft Oppeln wurde und zu einer der Top-Attraktionen in Südpolen zählt. Das Schloss wird regelmäßig in verschiedenen Tourismus- und Reise-Rankings wie National Geographic erwähnt.
Sie erwähnten, dass die Besitzer den größten Teil des Inventars zurückließen, das später gestohlen wurde. Ist es heute noch möglich, die ursprünglichen Gegenstände aus dem Schloss aufzuspüren und wiederzufinden?
Natürlich gibt es solche Situationen, aber es ist nicht einfach. Eine der faszinierendsten Fälle der Wiederherstellung von originalen Einrichtungsgegenständen des Schlosses war die Entdeckung mehrerer Heizkörper, die sich ursprünglich in den Innenräumen des Schlosses befunden hatten. Die Geschichte ihrer Rückkehr ist äußerst interessant. Diese Heizkörper sind einzigartige Beispiele für die Handwerkskunst des 19. Jahrhunderts und galten jahrelang als verschollen, bis sie bei einer Auktion unerwartet wiederauftauchten. Dies war eine überraschende Entdeckung, denn es ist selten, dass solche Stücke wieder auf den Markt kommen. Wir haben sie erworben und anschließend sorgfältig restauriert. Nach der Restaurierung beschlossen wir, die Heizkörper nicht nur als Museumsstücke auszustellen, sondern sie wieder in das Heizungssystem des Schlosses zu integrieren. So erfüllen sie ihre ursprüngliche Funktion und sind gleichzeitig ein lebendiges Beispiel für das historische Erbe. Wir hoffen, dass es noch mehr solcher historischen Schätze geben wird.
Welche Legenden ranken sich um das Schloss?
Das Schloss birgt, wie viele andere Residenzen dieser Art, Geheimnisse in seinen Mauern, um die sich zahlreiche Legenden ranken. Die berühmteste davon ist die Legende über die Weiße Dame. Der Legende nach handelt es sich um eine schöne junge Frau aus England. Sie arbeitete auf dem Schloss als Gouvernante und kümmerte sich um die Kinder des Grafen. Mit der Zeit verliebte sie sich in den Grafen, doch ihre Gefühle wurden nicht erwidert. Diese unglückliche Liebesgeschichte endete für die junge Frau in einer Tragödie. Nach einiger Zeit nahm sie sich schließlich das Leben, da sie den Schmerz der unerfüllten Zuneigung nicht länger ertragen konnte. Seitdem spukt ihr Geist im Schloss herum. Einige Gäste haben nachts ihre leisen Schritte auf der alten Holztreppe gehört, während andere behaupten, sie in einem langen weißen Kleid durch die Gänge huschen gesehen zu haben.
Im Polnischen wird das Schloss als „Burg” bezeichnet. Woher kommt das?
Wir werden oft vor allem von Touristen außerhalb der Region gefragt, warum diese Residenz im Polnischen als „Burg” bezeichnet wird, wenn sie nie eine Verteidigungsfunktion hatte. Man muss verstehen, dass hier der kulturelle Aspekt eine wichtige Rolle spielt. In unserer Region ist es Tradition, den Begriff „Burg“ zu verwenden, der Teil der lokalen Alltagssprache geworden ist.
Dies ist also nicht auf einen Wissensmangel zurückzuführen, sondern auf die Fortführung einer langen Tradition. So haben unsere Vorfahren gesprochen und so sind wir aufgewachsen. Durch die Verwendung dieses Begriffs pflegen wir die Geschichte und die Kultur unserer Region, die so viele ungewöhnliche Phänomene aufweist. Ich denke, das ist eines der vielen Dinge, die diese Region so besonders machen.
Der Park ist berühmt für seine wunderschönen Azaleen, die seit Jahren die Aufmerksamkeit von Natur- und Kunstliebhabern gleichermaßen auf sich ziehen. Warum wurde die Azalee zum Prunkstück der Parkanlage?
Die Wahl der Azaleen war nicht zufällig. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entschieden die damaligen Besitzer des Anwesens, die Familie von Tiele-Winckler, den Park mit diesen ungewöhnlichen Pflanzen zu bereichern. Die Azaleen passten zusammen mit den Rhododendren perfekt zur Atmosphäre des Ortes und sorgen vor allem im Frühjahr für eine beeindruckende Farbpalette.
Diese Pflanzen inspirierten zur Gründung des Festivals „Musikalisches Azaleenblütenfest“, das in den 1980er Jahren von Zbigniew Pawlicki und Zygmunt Więcek initiiert wurde. Seit 1984, begleitet von einem Spektakel blühender Azaleen, erklingen im Schloss die Klänge klassischer Musik in den Monaten April, Mai und Juni. Dieses Festival ist nicht nur eine Hommage an die Schönheit der Natur, sondern auch an die Harmonie zwischen Kunst und Natur. Selbst in den schwierigen Zeiten der Pandemie wurde das „Musikalische Festival der blühenden Azaleen“ nicht unterbrochen, was seine große Bedeutung für die lokale Gemeinschaft und die Besucher beweist.
Das Schloss in Moschen / Moszna steht für Kunst. Können Sie uns etwas über das „Castello Musiktheater” erzählen?
Der Graf errichtete im Schloss eine Galerie, die eine Art Kunsttempel mit einer großen Anzahl von Gemälden und Wandteppichen war. Diese Idee haben wir nun aufgegriffen und möchten sie fortführen, indem wir die Wände für verschiedene Kunstausstellungen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sind wir im Jahr 2013 eine Partnerschaft mit dem Musiktheater Castello eingegangen, das durchschnittlich zweimal im Monat bei uns Aufführungen hält. Neben Klassikern wie „Csárdásfürstin“, „Die lustige Witwe“ und „Die Fledermaus“ umfasst das Repertoire auch andere künstlerische Veranstaltungen wie Operetten, Musicalkonzerte, Musicalshows und Liederabende. Dabei handelt es sich hauptsächlich um klassische Aufführungen, die sich ideal an die Atmosphäre des Schlosses anpassen.
Gibt es Veranstaltungen, die bei den Gästen besonders beliebt sind?
Wir knüpfen an die fröhliche Tradition an, die auch von den früheren Besitzern des Schlosses gepflegt wurde. Aus historischen Legenden wissen wir, dass die Kultur auf dem Schloss eine wichtige Rolle spielte, deshalb organisieren auch wir viele Veranstaltungen, die an diese Zeit erinnern. Beispiele dafür sind Faschingsbälle, Silvesterbälle und der besonders in Polen gefeierte Andreasnachtball.
Auf dem Veranstaltungskalender steht auch der Tag der offenen Tür in der „Schule der Magie und Hexerei“ am Ende der Sommerferien, wenn sich das Schloss in ein schlesisches Hogwarts verwandelt. Zudem organisieren wir thematische Schlossführungen wie z. B. Nachtführungen mit Geistern und Legenden. Besonders zu Halloween laden wir Sie herzlich zur Veranstaltung „Addams Family Residence“ ein.
Anlässlich des Valentinstags, Ostern, Nikolaustags und Weihnachten bereiten wir auch besondere Attraktionen vor. Jeder Monat bietet etwas anderes! Verschiedene Veranstaltungen lassen Sie in die Geschichte, Kultur oder Märchenwelt eintauchen. Darüber hinaus bietet unser Park zwei Spiele im Freien an, die bei unseren Gästen sehr beliebt sind. Im Schloss ist somit jede Menge Spaß für jedermann vorprogrammiert. Bei uns kann man sich einfach nicht langweilen.
Angelika Dziaduszewski
Fotos: Angelika Dziaduszewski