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Unbekanntes Schlesien. Eine geheimnisvolle Ruine in Slawikau/Sławików

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Einst galt das Schloss in Slawikau/Sławików als eines der größten Schlösser im Kreis Ratibor. Seine Mauern verbergen immer noch viele ungelöste Geheimnisse. Heute eine Ruine, aber mit Hoffnung auf ein besseres Morgen. Über das Schloss, seine Geschichte und seine Zukunft hat PolenJournal.de mit Artur Osak aus der Stiftung Gniazdo gesprochen, welche für den Schutz, die Vermarktung sowie Sanierung der Denkmäler in der Gemeinde Rudnik zuständig ist.

Robert Dethloff [PolenJournal.de]: Gelang es den Historikern oder Archäologen das genaue Entstehungsdatum des Schlosses zu ermitteln?

Artur Osak [Stiftung Gniazdo]: Nach dem jetzigen Stand kennen wir das genaue Datum nicht. Bislang haben sich aber die Archäologen und die Historiker mit der Entstehungsgeschichte des Schlosses eigentlich nicht beschäftigt. Hingegen in verschiedenen Büchern und Niederschriften, welche die Geschichte des Ratiborer Landes schildern, kann man Informationen aufsuchen, welche besagen, dass im 18. Jahrhundert, also in der Zeit auf welche die Ortschaft Slawikau/Sławików datiert wird, hier eine Burg erbaut wurde. Diese befand sich auf einem Hügel und konnte Informationen und somit Warnungen zur Position des Angreifers abgeben. 

Grzegorz Wawoczny hat in seinem Buch den Schlossbau mit Friedrich Gregor von Lautensac verbunden, welcher bis 1761 der Besitzer des Landgutes in Slawikau/Sławików war. Ohne eine genauere Untersuchung ist es jedoch schwer festzustellen, ob die Anlage im 18. Jahrhundert entstanden ist.

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In den Jahren 1795-1831 war die Residenz im Besitz der Familie Eichendorff aus Łubowice/Lubowitz. Adolf Eichendorff (der Vater von Joseph von Eichendorff), welcher bekannt für seine Vorliebe zum Glücksspiel war, hat das Schloss beim Kartenspiel zugunsten der Familie von Eickststedt verloren. Im Jahr 1856 wurden in der Architekturzeitschrift „Atlas zur Zeitschrift für Bauwesen” die Pläne zum Schlossumbau veröffentlicht, welche Ferdinand von Arnim entwarf. Diese wurden später ein wenig verändert, vermutlich durch den Architekten Adalbert von Eickstedt. Nach dem, was wir wissen, wurden 1865 die Bauarbeiten abgeschlossen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss beschossen während der Kämpfe der Roten Armee und der Wehrmacht, welche in Slawikau/Sławików stattgefunden haben. Anfang 1945 hat die Familie von Eickstedt das Schloss verlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Staatliche Landwirtschaftsbetrieb in Slawikau/Sławików zum neuen Besitzer. In den Folgejahren war das Schloss im Privatbesitz, bis es schließlich 2006 von den Investoren an die Gemeinde Rudnik verkauft wurde.

 

Wie ist es möglich, dass ein Schloss mehr Schäden während der Zeit der Volksrepublik Polen davongetragen hat, als beim Zweiten Weltkrieg?

Wir haben zuletzt einen Film unter dem Titel «Kto wie, czy było tak?» (dt. Wer weiss, ob es so war), welcher über 1945 erzählt, aufgenommen. Wir wollten der Geschichte des Schlosses nachgehen und haben verschiedene Portale durchwühlt auf der Suche nach dem, wie es in der Zeit des Zweiten Weltkrieges war. In allen Aufzeichnungen auf die wir gestoßen sind, z.B. auf der russischen Seite pamyat-naroda.ru, gibt es keine Informationen zu den Kämpfen, welche in Slawikau/Sławików stattgefunden haben. 

An den Außenmauern erkennt man aber, dass das Schloss unter Beschuss stand. Während der Aufräumungsarbeiten haben wir auch verschiedene Projektile, Mörser-Blindgänger, oder PPScha-Patronen gefunden, was darauf deutet, dass hier ein Schusswechsel stattfand. Zu größeren Auseinandersetzungen gibt es jedoch keine Angaben. Es gibt Hinweise aus dem Jahr 1945 zu den Kämpfen über den Lubowitzer Brückenkopf sowie später über schwere Kämpfe bei Schonowitz/Szonowice, an der heutigen Landesstraße 45.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Zeit der Polnischen Volksrepublik, wo solche Landgüter abgerissen wurden. Ich habe eine private Vermutung, dass es nicht wiedergewonnene, sondern übernommene Gebiete waren. Man hat sie also nicht als eigene behandelt, was dazu führen konnte, dass die Menschen hier eins nach dem anderen weggestohlen haben und auf diese Weise das Schloss stufenweise immer mehr verfallen ist.

1956 hat man das Dach aus Kupfer, welches eine Terrassenfunktion hatte, auseinandergenommen und auf das Woiwodschaftsamt in Kattowitz/Katowice verlegt, wo es sich noch bis heute befindet. Seitdem begann die Schlosstragödie. Aufgrund der fehlenden Überdachung, haben Wasser, Schnee und andere Naturereignisse dazu beigetragen, dass das Schloss heute so aussieht, wie es aussieht.


Foto: Robert Dethloff / PolenJournal.de

Welche Geheimnisse verbergen die Schlossgemächer? Wie sahen sie früher aus? Befanden sich hier einst außergewöhnliche Kunstwerke?

Über die Inneneinrichtung des Schlosses kann man heute nur schwer etwas sagen. Wir haben nämlich keine Fotos, Abbildungen oder irgendein Gemälde, welche nur einen Bruchteil von dem zeigen würden, was sich drinnen befand. Wir wissen hingegen, dass es im Schloss 99 Gemächer gab, welche fertiggestellt wurden. Das 100. Gemach wurde versteckt und mit einer Eisentür abgeriegelt. So entging man der Entrichtung einer höheren Steuer und musste zugleich beim Kriegsausbruch keine freien Räume den verwundeten Frontsoldaten bereitstellen. 

Viele verschiedene und interessante Informationen geben uns die Überlieferungen der Bewohner von Slawikau/Sławików, welche sich noch an diese Zeiten erinnern konnten. Eine von ihnen besagt, das sich vermutlich im August 1939, also noch vor dem Überfall auf Polen, hier hoch gestellte Generale der Wehrmacht getroffen haben, welche für den Angriff auf unser Land verantwortlich waren. Angeblich haben sie damals schon erste Befehle erteilt. 

Neulich waren zwei Forscher bei uns zu Gast. Eine Hochschullehrerin der Schlesischen Universität in Kattowitz/Katowice und ihr Mann, welcher in Koppitz/Kopice die Verbindung der Besitzer zu den Freimaurern entdeckte. Wir haben uns eine Wanne gemeinsam angeschaut, welche uns gelungen ist zu bereinigen. Es ist eine «Wanne» in Anführungsstrichen, denn unterhalb befinden sich noch zwei Kellerstockwerke, welche gestützt von einer achtfachen Säule sind. Auf dieser Grundlage, hat er festgestellt, dass die Familie von Eickstedt eine Beziehung zu den Freimaurern haben konnte. Die letzte Kellerebene verbunden mit der Wanne, diente vielleicht dem symbolischen Übergang zum höheren Freimaurergrad. Das könnte auch davon zeugen, dass in Slawikau/Sławików sich Menschen aus aller Welt trafen, welche Einfluss auf die Politik und das Geschehen in der damaligen Zeit hatten. Während der Räumungsarbeiten haben wir auch verschiedene Münzen gefunden. Beginnend bei der zarischen Kopeke, über sechs Pennys bis zu Talern. Das regt zum Nachdenken an.


Die angeblich Freimaurerische „Wanne“ (Foto: Robert Dethloff / PolenJournal.de)

Unter den Bewohnern ranken Legenden, dass es im Schloss spukt. Steckt darin ein Körnchen Wahrheit?

Angeblich erschien hinter der Eisentür des 100. Gemaches eine «Graue Dame». Das geht wiederum auf einen Vorfall zurück, welcher von Joseph von Eichendorff beschrieben wurde, der mit dem Sohn der von Eickenstedts befreundet war. Eines Tages haben sie auf die «Graue Dame» gelauert. Sie beobachten die Eisentür, bis sie eine Frau in einem grauen Kleid mit Umhang erblickten. Ein ahnungsloser Diener führte das Gespenst zum Gemach und erleuchtete ihm den Weg. Dann hörten sie plötzlich einen gellenden Schrei. Die Flamme der Kerze ging aus. Nachdem sie den Leuchter wieder angezündet hatten, haben sie den Diener tot aufgefunden. Bei der Hilfesuche bemerkten sie aber, dass die mysteriöse Tür verschlossen war. 

Hat man das Schlossgelände mit einem Georadar untersucht? Wenn ja, dann was hat die Untersuchung ergeben?

Uns wurde ein Bodenradar bereitgestellt, welcher leere Punkte ab der Orangerie Richtung  Lubowitz/Łubowice zeigte. Wir hatten auch eine Bestätigung seitens der Einheimischen, dass sie in ihrer Kindheit in einem Gang herumgelaufen sind, bis es in diesem Korridor steil nach oben ging. Sie haben dort z.B. Flaschen mit einer gallertartigen Substanz gefunden. Wahrscheinlich war es Wein, welcher mit der Zeit seine Konsistenz veränderte. Aufgedeckt wurde ein Teil des Tunnels. Vom Schloss Richtung des Parks erstreckte sich früher eine gemauerte und mit Bogen verzierte Promenade. Unterhalb dieser Promenade befindet sich ein weiterer Tunnel, welcher bis zu einer gewissen Stelle aufgedeckt ist. Der restliche Teil ist eingestürzt. Die Untersuchung mit dem Bodenradar zeigte, dass dieser Tunnel bis zum Mausoleum im Parkbereich reichen könnte. 

Verlassen wir die Schlossgeschichte und wenden wir uns der Gegenwart zu. Gibt es einen Funken Hoffnung auf die vollkommene Revitalisierung des Schlosses? Wie viel könnte es kosten?

Über eine totale Revitalisierung, also einen quasi Wiederaufbau ist es schwierig zu sprechen, weil der Denkmalschutzbeauftragte der Woiwodschaft Schlesien vorerst nur ein Gutachten bezüglich der Orangerie und eine Visualisierung abgegeben hat. Nach den ersten Hochrechnungen würde die Absicherung der Ruinen ca. 70 Mio. Zloty kosten, und der Wiederaufbau der Orangerie, welche uns so sehr am Herzen liegt, rund 6 Mio. Zloty. Wir bemühen uns um EU-Fördergelder, sofern nur eine Möglichkeit der Inanspruchnahme besteht. In der Zukunft ist ein Ausbau bzw. Wiederaufbau der zwei Aussichtstürme vorgesehen. Zwischen ihnen wird dann ein Überweg gebaut, sodass die Gäste von der einen Seite auf die andere herübergehen und die ganze Anlage bewundern können. Und es gibt viel zu bewundern, weil viele sagen, dass dies das größte Schloss im Kreis Ratibor sei. Geplant ist auch die Absicherung der Mauern vor weiterem Verfall, aber das ist eine Arbeit wohl für die nächsten 20 Jahre. Ohne Fördergeld von Außen für die Gemeinde Rudnik, wird es schwerfallen irgendetwas zu tun.


Der Speicher (Foto: Robert Dethloff / PolenJournal.de)

Eine der am besten erhaltenen Bauten auf dem Schlossgelände ist der Speicher. Es gibt auch ein Konzept, dieses Gebäude in ein Museum zu verwandeln. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit es auch so kommt?

Das ist der größte Traum von mir und allen Mitgliedern der Stiftung Gniazdo. In Zukunft möchten wir über so eine Einrichtung verfügen. Falls der Speicher tatsächlich saniert wird, dann könnten wir viele interessante Ideen und Initiativen umsetzen. Wir haben bereits eine Traditionskammer, welche sich derzeit in Rudnik, in den Räumlichkeiten am Gemeindezentrum für Sozialhilfe befindet. Zwar ist die Kammer dem Schloss in Slawikau/Sławików gewidmet, aber aus dem Grund das wir nur wenige Erinnerungsstücke haben, bereiten wir auch Themenausstellungen vor. Derzeit kann man eine Ausstellung, die den Wehrmacht-Soldaten gewidmet ist, bewundern. Langfristig soll aber die Museumskammer im Speicher untergebracht werden. Dieses Gebäude ist am besten auf dem gesamten Gelände erhalten. Man muss aber das Dach reparieren, was rund 200.000 Zloty kosten sollte.

Was konnten sie auf dem Schlossgelände alles machen, seitdem sich die Stiftung um die Anlage kümmert?

Wir haben den Hof vor dem Schloss aufgeräumt, also Unkraut, Sträucher sowie Bäume, welche alles bewachsen und in gewisser Weise behindert haben, sind nun weg und man kann problemlos in die Schlossruinen hineingehen. Wir haben auch das ganze Gehöft, darunter auch die Treppen enttrümmert. Vorher lagen dort die zerstörten Säulen, sowie Marmor- und Balkonteile. Wir haben das alles an einem Platz zusammengebracht, damit es nicht verloren geht. Jetzt räumen wir drinnen in der Anlage auf. Seit nun mehr als einem Monat versuchen wir das Schloss vor Einbrechern abzusichern, welche hier ihr Unwesen treiben. Wir mussten Gitter in die Fenster und Türen einstellen. Das Gelände haben wir wiederum mit einem Zaun umzingelt, um das Schloss vor Akten des Vandalismus sowie weiterer Zerstörung zu schützen. Leider begreifen die Menschen es immer noch nicht und deswegen müssen wir sehr oft die von ihnen verursachten Schäden reparieren.

An einem Samstag kam zu uns eine Gruppe von Liebhabern von historischen Stätten. Dank ihrer selbstlosen Hilfe konnten wir den gesamten linken Teil und die erste Kellerebene aufräumen also die Räume mit der Säule und der «Wanne», welche nun zugänglich für die Gäste sind. Wir haben auch mit dem Aufräumen des rechten Teils begonnen, welchen wir für den Moment als den Küchen-Teil bezeichnen. Wir haben dort Sachen gefunden, welche darauf hindeuten, dass es einst eine Küche oder eine derartige Einrichtung war. Zusammen mit der Gemeinde konnten wir das Wasser von der Rinne umleiten, damit es nicht auf das Gebäude in Strömen gießt. Wir mähen den Rasen, führen regelmäßig Absicherungs- und Verschönerungsarbeiten durch, sodass die Ruinen visuell schön aussehen. 

Ich denke, wir konnten bislang sehr viel erreichen. Das sagen auch die Menschen, welche hierherkommen. Sie sehen den Unterschied zu dem, was früher war und was jetzt ist.

Wie sehen die Pläne aus, für das weitere Aufräumen und die Revitalisierung der Anlage?

Wir besprechen alles mit der Vorsteherin der Gemeinde Rudnik, welche der Schlossbesitzer ist. Wir möchten die letzte Kellerebene und das zweite Untergeschoss aufräumen, sodass wir die «Wanne» genau zeigen, sowie die Geschichte und die Verbindungen der Familie von Eickstedt mit den Freimaurern, ab dem ersten bis zum dritten, also letzten Einweihungsgrad skizzieren können. Zusätzlich wollen wir in der Zukunft den Eingang zum Tunnel sowie den Tunnel selbst freimachen, sodass die Menschen hereingehen und ihn erkunden können. Wir haben auch Verpflichtungen gegenüber dem Denkmalschutzbeauftragten. Wahrscheinlich können wir Fördergelder in Anspruch nehmen, um den Eingang sowie die Haupttreppe ins Lot zu bringen. 

Es gibt viele Pläne, aber alles wird durch die Geldmittel bedingt. Die zweite Sache ist die, dass wir in der Stiftung nur wenige Leute sind, also müssen wir auf Hilfe von Außen hoffen. Wir laden alle ganz herzlich zur Unterstützung ein, veranstalten verschiedene Events und Aktionen, wie z.B. das Aufräumen, welche dann mit einem Lagerfeuer enden. Im Gegenzug bieten wir immer hervorragende Gesellschaft und leckere Würstchen.


Foto: Robert Dethloff / PolenJournal.de

Wie kann man die Tätigkeit der Stiftung und die Revitalisierung des Schlosses unterstützen?

Die Stiftung Gniazdo hat ein Konto (Kontonummer: PL 61 8475 0006 2001 0012 2630 0001), wohin man Geld überweisen kann mit dem Zahlungszweck «na rewitalizację», also für die Revitalisierung oder «na odbudowę», also für den Wiederaufbau. Neulich haben wir auch eine Spendensammelaktion online für das Speicherdach gestartet (pomagam.pl/m9b93hnw). Die Absicherung des Dachs im Speicher ist unsere Hauptherausforderung. Wir möchten diese Last der Gemeinde von den Schultern nehmen und so viel Geldmittel wie möglich einsammeln. Leider ist hier die Zeit nicht unsere Verbündete. Das Dach ist undicht und wenn wir es nicht rechtzeitig erneuern, dann könnte der Slawikauer Speicher, das Schicksal anderer historischer Speicher teilen. Das wollen wir vermeiden. Falls wir ihn reparieren, dann können wir in Zukunft dort die Museumskammer einrichten und u.a. Workshops für Kinder veranstalten. Jede finanzielle Unterstützung ist uns sehr wichtig.

Wann sind die Pforten des Schlosses für die Besucher offen? Welche Sehenswürdigkeiten und Geheimnisse warten hier auf die Touristen?

Ab Mai bis Ende September warten an jedem Sonntag die Mitglieder der Stiftung Gniazdo auf die Gäste vor Ort. Jeder kann zwischen 12 und 17 Uhr das Schloss erkunden. Wir erzählen die Geschichte der Anlage und der Familie Eickstedt und zeigen nur die sicheren Bereiche. Mit dem jetzigen Stand ist das die erste Kellerebene und die früher erwähnte «Wanne». Beim Besuch kann man auch Andenken wie T-Shirts oder Magnetn kaufen, also Kleinigkeiten, welche uns helfen z.B. die Spritkosten für das Rasenmähen oder für die Veranstaltung von Aktionen und Events zu decken. In diesem Jahr haben wir die zweite Auflage des Kindertags ausgetragen. Die Gästezahl war sehr hoch, ich glaube wir wurden von rund Tausend Leuten besucht. Im Juli fand auch die zweite Auflage vom Oldtimertreffen, mit vielen Juwelen der Automobilindustrie statt, wie etwa dem Citroen 2CV, welcher bekannt aus den Filmen mit Louis de Funès ist. Die Veranstaltung begleitete eine herrliche, familiäre Stimmung. Man sieht, dass von Jahr zu Jahr sie immer beliebter wird.

Wir versuchen die Gemeinde Rudnik und ihre Denkmäler auf verschiedene Weisen zu fördern. Wir veranstalten Fotoshootings. So ist in diesem Jahr ein Kalender entstanden, in den ein Monat nach dem anderen ein anderes Denkmal aus unserer Gemeinde vorgestellt wird. Wir laden auch Reenactment-Gruppen ein. Im Februar, wollten wir die Kämpfe in Slawikau/Sławików inszenieren, aber wegen der Pandemie und den Corona-Einschränkungen haben wir den Film «Kto wie, czy było tak?» (dt. Wer weiss, ob es so war), gedreht, der über die Tragödie eines Schlesiers erzählt, welcher auf der deutschen Seite Slawikau/Sławików verteidigen muss. Der Film wird schon bald im Internet zu sehen sein. Er ist mit einem minimalen Kostenaufwand von 5.000 Zloty entstanden, im Großteil für das sprichwörtliche «Dankeschön». Wir möchten noch weitere Teile drehen, aber uns ist auch bewusst, dass ohne entsprechendes Geld, dies unmöglich ist. 

Vielen Dank für das Gespräch!

Danke!

Dieses Interview stammt aus dem PolenJournal-Magazin (Onlineausgabe 2/2021) 

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