Die südpolnische Woiwodschaft Małopolska (Kleinpolen) will mit rund 1.000 Kilometer langen neuen Radwegen um aktive Touristen werben. Weitgehend fertiggestellt ist eine etwa 200 Kilometer lange Route entlang der Flüsse Dunajec und Poprad, die spektakuläre Ausblicke verspricht.
Der Radreiseveranstalter Maciej Zimowski organisierte vor fast 20 Jahren die ersten Radtouren entlang des Flusses Dunajec. Damals führte die Route überwiegend über unbefestigte Wege und über normale Straßen mit Autoverkehr. Doch die spektakuläre Landschaft begeisterte viele Touristen, die Radroute wurde immer populärer und so entschloss sich die Verwaltung der Woiwodschaft Małopolska, dort einen neuen Radweg zu bauen, der internationalen Maßstäben gerecht wird. Inzwischen ist die Strecke zwischen Zakopane und Nowy Sącz (Neu-Sandez) weitgehend fertiggestellt. Sie misst mit Nebenstrecken rund 200 Kilometer und führt nach Angaben von Maciej Zimowski zu rund 90 Prozent über neue asphaltierte Radwege. Entstanden sind mehrere Radfahrer-Brücken über den Fluss sowie Rastplätze.
In Zakopane bringt eine Standseilbahn die Radler auf den Berg Gubałówka, wo die Tour beginnt. Leicht bergab geht es in das Dorf Chochołow, das für seine Holzarchitektur berühmt ist. Von dort führt die Route über einen stillgelegten Bahndamm nach Nowy Targ (Neumarkt), dann weiter entlang des Flusses bis nach Dębno an der Nordspitze des Czorsztyn-Stausees. In dem Dorf befindet sich eine aus dem 15. Jahrhundert stammende gotische Holzkirche, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Um den Stausee wurde Ende 2019 ein 30 Kilometer langer Rad-Rundweg eröffnet.
Der nächste Abschnitt ist der spektakulärste. Er führt auf einem naturbelassenen Weg durch das Nachbarland Slowakei und durch den grenzüberschreitenden Nationalpark des Pieniny-Gebirges. Der Weg folgt den vielen Windungen im Durchbruchstal des Dunajec. Bis zu 300 Meter erheben sich zu beiden Seiten die kahlen Felswände. Auf dem Fluss sind in den Sommermonaten zahllose Flöße unterwegs, gesteuert von den Bergbewohnern in ihren farbenfrohen Trachten.
Hinter dem mondänen Kurort Szczawnica wird die Route derzeit noch auf einigen kleinen Abschnitten über wenig befahrene Straßen geführt. Doch auch dort sollen noch im Laufe des Jahres separate Radwege fertiggestellt werden. Das Tal verbreitert sich und wird grüner. Durch kleine Dörfer und über drei neue Brücken führt die Route bis in die historische Kleinstadt Stary Sącz (Alt-Sandez). Dort trifft der neue VeloDunajec auf einen Abschnitt des EuroVelo 11, der durch das reizvolle Poprad-Tal bis zum Kurort Muszyna führt. Der Euro Velo 11 soll in die entgegengesetzte Richtung von Stary Sącz bis Kraków (Krakau) erweitert werden.
Der VeloDunajec ist bisher bis zur Kreistadt Nowy Sącz (Neu-Sandez) mit ihrem bekannten Freilichtmuseum befahrbar. Dort gibt es Anschlüsse per Bahn nach Krakau oder Zakopane. Die restlichen 100 Kilometer entlang des Dunajec bis zur Weichselmündung bei Wietrzychowice und dem dortigen Weichsel-Radweg befinden sich der-zeit noch im Bau.
Maciej Zimowski organisiert mit seiner Firma Bird Service für deutschsprachige Gäste Touren entlang von Dunajec und Poprad von acht bis zehn Tagen Dauer, die in Krakau beginnen und enden. Infos zu den Touren unter www.radvogel.de Mehr über die kleinpolnischen Radwege unter www.visitmalopolska.pl Weitere Informationen über das Reiseland Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel