Im ehemaligen „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ (Wilczy Szaniec) bei Gierłoż (Görlitz) wird noch im Oktober 2024 eine neue Aussichtsplattform eröffnet. Sie ermöglicht es Besuchern erstmals, das Innere von Hitlers Bunker zu sehen. Der wurde wie die gesamte Anlage im Januar 1945 von der Wehrmacht gesprengt, um sie nicht in die Hände der vorrückenden Roten Armee gelangen zu lassen.
Bisher konnten Interessierte den Bunker mit seinen mächtigen Stahlverstärkungen und den bis zu acht Meter dicken Wänden nur von außen betrachten. Die neue Plattform wurde so errichtet, dass sie Besuchern einen direkten Blick in das Bauwerk eröffnet. Neue Informationsschilder vermitteln ihnen zusätzliches Wissen, eine spezielle Beleuchtung setzt die architektonischen und historischen Details angemessen in Szene.
Die Wolfsschanze war während des Zweiten Weltkriegs Hitlers Hauptquartier, von dem aus er den Krieg gegen die Sowjetunion plante und führte. Dort fanden entscheidende Beratungen statt, darunter auch jene, die zur blutigen Niederschlagung des Warschauer Aufstands führten. Zudem hatte Claus von Stauffenberg am 20. Juli 1944 dort sein misslungenes Attentat auf Hitler verübt. Nach dem Krieg wurde die Anlage bis 1955 entmint und dann als Touristenattraktion zugänglich gemacht.
Seit 2017 wird sie von den polnischen Staatsforsten verwaltet, welche die Wolfsschanze als historisches Mahnmal für Touristen besser erschließen wollen. So entstand etwa ein neues Besucherzentrum. Zudem wurde die Baracke, in der das Attentat stattfand, restauriert und mit einer neuen Ausstellung versehen. Als nächstes soll noch in diesem Jahr die Modernisierung des Hotels und Restaurants der Anlage abgeschlossen werden.
polen.travel