Mehr Züge, neue Ziele: Bahnverkehr zwischen Deutschland und Polen erlebt Aufschwung

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Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 wird der deutsch-polnische Fernverkehr auf der Schiene so stark ausgebaut wie seit Langem nicht. Erstmals verbindet ein Eurocity die sächsische Metropole Leipzig direkt mit Wrocław (Breslau) und Kraków (Krakau). Die Züge verkehren ohne Umweg über Berlin. Für Reisende aus Mittel- und Süddeutschland rückt Polen damit spürbar näher.

Parallel dazu nehmen zwei weitere internationale Fernverbindungen ab Berlin den Betrieb auf. Sie erschließen Regionen im Osten und Südosten Polens, die bisher nur umständlich erreichbar waren.

Direkte Eurocity-Verbindung von Leipzig nach Krakau / Kraków

Die neue Eurocity-Linie startet in Leipzig und führt über Riesa sowie Hoyerswerda nach Breslau (Wrocław). Von dort geht es weiter über Opole (Oppeln) und Katowice (Kattowitz) bis nach Krakau (Kraków). Damit entfällt für Reisende aus Sachsen, Thüringen, Hessen oder Bayern der bisher notwendige Umstieg in Berlin.

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Täglich verkehren zwei Zugpaare. Die Verbindung schafft eine direkte Anbindung an Breslau (Wrocław), die Odermetropole mit ihrer historischen Altstadt und der Jahrhunderthalle. Auch Krakau (Kraków) wird ohne Umwege erreicht. Die Stadt zählt mit ihrer Altstadt, dem ehemaligen jüdischen Viertel Kazimierz und dem Wawel-Schloss zu den wichtigsten Kulturzentren Polens.

Neue Bahnroute erschließt zahlreiche Sehenswürdigkeiten

Entlang der Strecke ergeben sich zusätzliche Reisemöglichkeiten. In Bolesławiec (Bunzlau) halten die Züge in einer Stadt mit jahrhundertealter Keramiktradition. Weitere Stationen sind Zabrze (Hindenburg), bekannt für seine Besucherbergwerke, sowie Bochnia (Salzberg) mit einem über 700 Jahre alten Salzbergwerk, das zum UNESCO-Welterbe gehört.

Ebenfalls angebunden ist Łańcut (Lancut) mit seinem prachtvollen Schloss- und Parkensemble. Die neue Verbindung erleichtert zudem Reisen in die polnischen Gebirge. Der Ferienort Zakopane in der Tatra ist mit einem Umstieg in Kraków bequem per Bahn erreichbar.

Neue Nachtverbindung von Berlin bis an die Ostgrenze Polens

Zusätzlich startet eine neue Nachtzugverbindung von Berlin über Poznań (Posen), Łódź (Lodsch), Warszawa (Warschau) und Lublin bis nach Chełm (Cholm) nahe der ukrainischen Grenze.

Łódź, einst Zentrum der Textilindustrie und polnische Filmhauptstadt, hat sich zu einer dynamischen Kunst- und Kulturstadt entwickelt. Lublin, eine der ältesten Städte des Landes, bietet Einblicke in mittelalterliche und jüdische Geschichte. Das dortige Schloss beherbergt eine bedeutende Gemäldesammlung. Chełm zieht Besucher mit einem weitläufigen unterirdischen Labyrinth aus Kreidegewölben an, das sich über fünf Ebenen bis in 20 Meter Tiefe erstreckt.

Verlängerung der Berlin–Krakau-Verbindung bis Przemyśl

Darüber hinaus wird der Eurocity von Berlin nach Kraków künftig zweimal täglich bis Przemyśl verlängert. Zusätzlich verkehrt eine Nachtverbindung. Die Stadt liegt nahe der ukrainischen Grenze und ist für ihre historische Festungsanlage bekannt.

Przemyśl beeindruckt mit der barocken Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale, dem Königsschloss und einem umfangreichen Festungsring. Eine besondere Rolle spielt zudem die lokale Schwejk-Tradition. Der „brave Soldat“ aus dem Roman von Jaroslav Hašek ist im Stadtbild mit mehreren Bronzestatuen präsent.

Quellen: polen.travel / intercity.pl / bahn.de

Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

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