Die in der Tradition des Bauhauses entstandene Siedlung „Wohnung und Werkraum“ (WuWa) in Wrocław (Breslau) wurde für umgerechnet rund 2,5 Millionen Euro erneuert.
Fassaden wurden in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, Gehwege, Straßenlaternen, Plätze und Grünflächen aufgefrischt. Neu aufgestellt wurden Bänke mit Infos zu den jeweiligen Gebäuden, ihren Architekten und früheren Bewohnern. Ganz neu ist ein mehrere Tonnen schweres Stahlmodell der Siedlung, das im Park vor dem Sitz der Niederschlesischen Architektenkammer aufgestellt wurde. Bereits 2019 eröffnete im ehemaligen Kiosk an der ul. Tramwajowa das WuWa-Café. In dem charakteristischen runden Pavillon erhalten Interessierte Infomaterialien über die Geschichte der Siedlung vor und nach dem Zweiten Weltkrieg und können Führungen buchen.
Die Siedlung unweit der weltberühmten Jahrhunderthalle war 1929 im Rahmen einer Werkbund-Ausstellung errichtet worden. Bedeutende Architekten waren aufgerufen, mit modernen Materialien und Techniken sowie möglichst kostengünstig neuen Wohnraum für die wachsende Stadt zu schaffen. Entstanden sind 33 Gebäude – überwiegend Ein- und Mehrfamilienhäuser, die zum Wohnen und Arbeiten dienen sollten, dazu ein Kindergarten. Charakteristisch waren die meist kubischen Formen der Bauwerke mit flachen Dächern. Zu den markantesten Bauwerken gehört das ehemalige Ledigenwohnheim. Hans Scharoun, der später unter anderem die Berliner Philharmonie entwarf, schuf das geschwungene zweigeschossige Bauwerk, das über 48 Ein- und Zweizimmer-Wohnungen verfügte. Heute ist der Bau Teil eines Tagungszentrums.
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