Wenn man #kraków auf Instagram eintippt, ist es nicht schwer, Tausende von Bildern zu finden, die Touristen in der ehemaligen Hauptstadt Polens aufnehmen. Die Stadt wird rege von Geschichtsliebhabern, Fotografen, Jugendlichen und vielen mehr besucht. Viele von ihnen nutzen Social Media und veröffentlichen Fotos ihrer Trips auf Instagram. Welche Orte in Krakau/Kraków bringen die meisten Likes? Wo kann man nicht nur für Instagram, sondern auch fürs Album tolle Fotos machen? Wir haben’s herausgefunden!
Instagram ist ein Phänomen in sich. Neben Facebook und Twitter ist Insta in der virtuellen Welt des 21. Jahrhunderts ein Treffpunkt für viele Menschen. Eine Milliarde Nutzer pro Monat hat die App, darunter 8 Millionen Polen und 15 Millionen Deutsche. Rund um Instagram und andere Social Media entsteht ein eigener Markt, der von den sogenannten Influencern übernommen wurde. Städte nutzen die sozialen Medien, um ein breites Spektrum von Menschen zu erreichen. Sie zeigen ihre Attraktionen und Sehenswürdigkeiten im Internet und hoffen damit neue Touristen anlocken zu können. Diese wiederum teilen ihre Aufnahmen mit der Welt und tragen unwissend zur Werbung der Städte bei. So entsteht ein Kreis in dem jeder Profit hat.
Eine neue Facette
Krakau/Kraków ist auf der ganzen Welt bekannt. Die ehemalige Hauptstadt Polens ist berühmt für die Legende vom Wawel-Drachen, den malerischen Marktplatz und die Tuchhallen, ganz zu schweigen von der Marienkirche. Jeder Tourist muss diese wichtigen Sehenswürdigkeiten Krakau/Krakóws einmal gesehen haben, aber unsere PolenJournal.de-Reporterin Andrea Polański ging einen ungewohnten Weg und lernte das legendäre Krakau/Kraków aus einer anderen Perspektive kennen. Welcher? Einer Instagramerin! Wir zeigen Ihnen die besten Orte, um interessante Fotos zu machen, unter denen die Likes garantiert sind und wo es keine Touristenmassen mit Selfiesticks gibt. Wir nehmen Sie in interessante Lokale mit, in denen Sie die Hauptstadt der Gastronomiekultur 2019, die Teil des Slow Food-Trends ist, neu erleben und in denen der Hashtag #foodporn unter jedem Foto fast schon ein echtes Muss ist.
Justyna Matuszek ist Fotografin von Beruf und lebte sieben Jahre in Krakau/Kraków. Während dieser Zeit hatte sie oft die Gelegenheit, die Stadt durch das Objektiv ihrer Kamera zu betrachten und zu sehen, welche Orte die Herzen der Touristen erobern. Sie half uns Krakau/Kraków von seiner Instagram-Seite zu entdecken.
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Alt und doch modern?
Krakau/Kraków ist eine sehr alte Stadt, aber wer sie einmal besucht hat, weiß, dass sie von dem Geist der Zeit geprägt und trotzdem lebendig ist, was sich in der Architektur widerspiegelt. Neben schönen alten Mietshäusern werden moderne Gebäude gebaut – was auf den ersten Blick vielleicht nicht gerade ansprechend ist, aber nach eingehender Überlegung interessant erscheint. Auch die Einwohner von Krakau/Kraków sind vielfältig. Laut Justyna Matuszek sind sie die wahre Seele der Stadt: „Krakau/Kraków das sind vor allem die Menschen. Es ist ein großartiger Ort, um Freunde zu treffen oder neue Bekanntschaften zu knüpfen“ sagt die Fotografin. „Es ist klar, dass auch der Altbau seine Rolle spielt, aber inzwischen werden viele moderne Gebäude gebaut. Sie fangen an zu dominieren und werden zur neuen Visitenkarten der Stadt,“ fügt sie hinzu.
Jeder will ein Foto
Die Burg des Krakus wird von Touristen belagert, die ihre Ausflüge durch Fotos dokumentieren. Es ist schwer zu sagen, ob alle Bilder bei Instagram landen. Es kann davon ausgegangen werden, dass es in den meisten Fällen so ist. Wenn man über dieses Phänomen nachdenkt, stellt sich die Frage nach Authentizität und Originalität. „Ich denke, wenn jemand nach Authentizität sucht, muss er die richtige Tageszeit wählen, wo es noch wenige Menschen auf den Straßen gibt. Es gibt Tage, an denen es klar ist, dass weniger Touristen mit Kameras in der Stadt unterwegs sind. Ich meine hier Werktage. Es geht nur darum, den richtigen Moment zu erwischen“, sagt Justyna Matuszek.
Ihrer Meinung nach lebt die Stadt vor allem nachmittags und abends. Tagsüber lohnt es sich, die Sonne und das gute Licht zu nutzen, abends verleiht künstliches Licht den Fotos Charme. Dies sind jedoch die Zeiten, in denen der Trubel am größten ist. Wenn wir nur eine kleine Anzahl von zufälligen Personen im Bild haben wollen, müssen wir früh genug aufstehen. „Am frühen Morgen bei Sonnenaufgang ist die Stadt wunderschön beleuchtet und es gibt noch nicht so viele Menschen. Es ist so zu sagen die Prime Time für Fotografen“, lacht Justyna Matuszek.
Kamera in die Hand und los geht’s!
Wir wollten selbst sehen, wovon Justyna sprach. Unsere Reporterin Andrea Polański machte mit der Kamera in der Hand einen langen Spaziergang durch die Königsstadt. Mit den Tipps der Fotografin im Gepäck wollten wir Krakau/ Kraków von seiner besten Seite vor die Linse kriegen. In unserem ungewöhnlichen Stadtführer stellen wir Ihnen die Orte vor, die jeder Instagramer besuchen muss, damit es vor Likes unterm Foto förmlich explodiert.
Wir haben uns die Tipps von Justyna Matuszek zu Herzen genommen und einen Spaziergang durch die ehemalige Hauptstadt Polens gemacht, um herauszufinden, welche Ecken der Stadt am besten für Fotos geeignet sind und viele Reaktionen auf Instagram garantieren.
Unsere ungewöhnliche Sightseeingtour begann klassisch auf dem Markt. Es wäre eine Sünde, Krakau/Kraków zu besuchen, ohne diesen Kultort zu passieren. Dem Tipp von Justyna Matuszek folgend, fuhren wir früh am Morgen dorthin und fanden einen fast leeren Markt. Die Morgensonne war perfekt für Aufnahmen gegen das Licht, denn dank dem konnte man auf den Fotos ein visuelles Wunder erschaffen.
Dann gingen wir zum Wawel. Das Morgenlicht erlaubte uns, die ehemalige königliche Residenz von ihrer besten Seite zu bewundern. Wawel das sind nicht nur Gebäude, sondern auch Natur. Das Schloss ist umgeben von Bäumen, Büschen und Blumen. In Kombination mit dem klaren Blau des Himmels entstand eine malerische Kulisse, die ein perfektes Setting für Fotos darstellte.
Wir fuhren in den ehemaligen jüdischen Teil der Stadt – nach Kazimierz, wo wir auf das Einkaufszentrum aufmerksam wurden. Die Kombination aus Glas und Ziegel wird nicht nur in der ehemaligen Hauptstadt Polens immer beliebter. Dies ist auch im Fall der Manufaktur in Łódź/Lodsch oder dem Stary Browar in Poznań/Posen zu beobachten. Rasenflächen, bunte geometrische Spielplätze für Kinder und Holzliegestühle runden das alles ab. Die Einfachheit dieses Ortes in Verbindung mit interessanten Details ist einzigartig, was sehr deutlich auf Fotos zu sehen ist.
Kazimierz kann auch als der kulinarische Teil von Krakau/Kraków bezeichnet werden. Wohin man nur schaut, gibt es Food Trucks oder kleine Kneipen. Die Fülle der kulinarischen Angebote macht es schwer sich zu entscheiden. Von typisch israelischen Restaurants, über lateinamerikanische Pubs bis hin zu allerlei Bars und typisch polnischer Küche – jeder findet etwas für sich. Die Restaurants und Bars bringen Touristen zu verschiedenen Orten der Welt. Nicht nur die servierten Speisen, sondern auch die Orte sind perfekt zum Fotografieren. Das beste Beispiel sind die Fotos mit #krakowfoodies. Unter diesem Hashtag verbirgt sich so einiges, was erkundenswert ist.
Die Szeroka Straße in Kazimierz ist bekannt für ihre alten Ladenschilder. Es gab dort früher kleine jüdische Geschäfte und Werkstätten. Heute befindet sich hier ein Restaurant mit Livemusik, aber die alten Werbeschilder hängen noch. Sie sehen sehr ausgefallen und stilvoll aus – typisch Insta like. Es ist kein rein touristischer Ort, sodass es nicht schwierig ist den besonderen Ort auf einem tollen Foto festzuhalten.
Wir wechselten den Bezirk und fuhren nach Podgórze. Dieser Teil der Stadt ist nicht sehr touristisch, aber er verbirgt einige Perlen. Die Erste ist MOCAK. Das Museum für Moderne Kunst fasziniert bereits durch die Form des Gebäudes. Darüber hinaus sind zwei Installationen in Form einer dekorierten Wand und einer künstlerischen Fahrradstation ein Vorgeschmack der Ausstellung. Man kann sich auf die Fahrräder setzen und so entstehen lustige und kreative Bilder.
Die Regenbogentreppen sind eher den Einheimischen bekannt, aber dank Justyna Matuszek konnten auch wir sie finden. Es ist für Instagramer ein wahrer Hotspot. Die Treppen sehen nicht nur besonders und ausgefallen aus. Auf jeder Stufe stehen Zitate von berühmten Persönlichkeiten, die gleich als Inspiration zu einer Unterschrift des Bildes dienen können. Wir geben diesem Ort einen Like!
Ein Sommer ohne Eiscreme wäre unvorstellbar. An jeder Ecke in Krakau/Kraków gibt es Eisdielen. Wir besuchten Si Gela, die für ihre ungewöhnlichen Aromen bekannt ist. Neben tropischen Früchten oder Whiskey, gibt es auch Gorgonzola oder Petersilie. Wir haben uns für letzteres entschieden und waren sehr beeindruckt. Auf dem Foto sieht das Eis genauso gut aus, wie es auch schmeckt.
Von Podgórze zurück in Richtung Altstadt, überquert man die Fußgängerbrücke von Pater Bernatek. Die Brücke hebt sich durch ihre in der Luft schwebenden Metallfiguren hervor. Die Figuren stellen akrobatische Übungen da und bewegen sich leicht im Wind. Es lohnt sich anzuhalten und zu versuchen die Figuren im Objektiv festzuhalten und mit der Perspektive zu experimentieren. Der Steg ist auch zu einem Treffpunkt für Verliebte geworden. Hunderte von Vorhängeschlössern mit Namen und Liebesworten wurden bereits am Brückengeländer befestigt – eine solche Farbenfülle präsentiert sich grandios auf Fotos.
Das Forum Przestrzenie ist ein berühmtes zeitgenössisches Kulturzentrum mit einer Bar, in der wir von dem riesigen alten Neonschild „Lato“ fasziniert waren. Es ist auf einem alten blauen Frachtcontainer befestigt und sieht aus, als wäre es für Instagram-Fotografie geschaffen worden.
Unser letzter Halt waren die Weichselboulevards. Von hier aus hat man den besten Blick auf das Schloss Wawel, weshalb von hier aus die besten Bilder des Königsschlosses gemacht werden. Die Boulevards sind mit Gras und Einzelbäumen bewachsen. Es ist ein perfekter Ort um ruhig im Schatten zu sitzen und das Wahrzeichen von Krakau/Kraków in seiner ganzen Pracht zu bewundern. An heißen Tagen weht eine angenehme Brise von der Weichsel, die zum Verweilen anregt.
Krakau/Kraków ist sehr fotogen und kann als „Instagram City“ bezeichnet werden. Es ist ein Paradies für alle, die gerne fotografieren und deshalb zieht es Instagramer aus aller Welt an. Die Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen wird immer medienorientierter und damit nicht nur auf der europäischen, sondern auch auf der internationalen Bühne erkennbar. Krakau/Kraków verbirgt viele unentdeckte Ecken, die auf Fotos einen Eindruck hinterlassen und mit denen man bei Social Media ruhig prahlen kann. Fotos von Trips nach Krakau/Kraków sind es wert, in einem Album aufbewahrt zu werden. Gemeinsam Fotos anzuschauen bringt einen zurück an die besuchten Orte und lässt den Moment genießen. Es ist eine gute Alternative, wenn der Akku in Ihrem Handy leer ist.
Seit kurzem haben auch wir ein Profil auf Instagram, wo Sie nicht nur Fotos von verschiedenen interessanten Orten in Polen finden, sondern auch einen Einblick in das Leben der Redaktion erhalten. Folgen sie @polenjournalde.