Zwei Jahre dauerten die Sanierungsarbeiten an den historischen Kubicki-Stallungen im Łazienki-Park von Warszawa (Warschau). Seit kurzem können Besucher dort wieder die Sammlung historischer Kutschen und Reitutensilien sowie die königliche Webmanufaktur sehen.
Das Gebäude ist nach seinem Architekten, dem königlichen Generalbauintendanten Jakub Kubicki, benannt. Es wurde in den Jahren 1825-1826 für den damaligen Besitzer, Zar Alexander I., errichtet. Neben Ställen für 49 Pferde bot das dreiflügelige Bauwerk Platz für Kutschen und die Wohnungen der Bediensteten. Seine ursprüngliche Funktion als Stallgebäude erfüllte es nur kurze Zeit. Schon gegen Mitte des 19. Jahrhunderts diente es als Winterquartier für die Skulpturen des Parks, später als Heeresmagazin.
In den 1990er Jahren bezog das Jagd- und Reitereimuseum Quartier im Westflügel. Die in der Hauptstadtregion Masowien einzigartige Sammlung empfängt nach Abschluss der Arbeiten wieder Besucher. Auch die Exponate wurden in den vergangenen Jahren restauriert, so etwa eine Edelkutsche vom Typ Mylord aus dem 19. Jahrhundert. Im zweiten Flügel bezog das Webereimuseum sein neues Quartier. Es lässt die Königliche Tuchmanufaktur von Grodno (heute Belarus) wiederaufleben, die König Stanisław August dort nach dem Vorbild Lyons errichten ließ. Die Ausstellung zeigt historische Webstühle aus dem 18. und 19. Jahrhundert sowie Originalprodukte aus Grodno.
Umgerechnet rund zweieinhalb Millionen Euro kostete die Instandsetzung des klassizistischen Gebäudes. Der Abschluss markiert gleichzeitig das Ende der umfangreichen Restaurierungsvorhaben im prachtvollen Park- und Schlossensemble Łazienki (Bäderpark). In deren Rahmen erhielten unter anderem der Inselpalast, das Weiße Haus und die Alte Orangerie ihren einstigen Glanz zurück. Die Parkanlage gehört zu den schönsten Polens. www.lazienki-krolewskie.pl