Die über 100 Jahre alte Drehbrücke in Giżycko /Lötzen zählt zu den bekanntesten technischen Denkmälern Masurens. Sie überspannt den Kanał Łuczański (Lötzener Kanal) und ist für ihre einzigartige, vollständig manuelle Mechanik bekannt. Derzeit bleibt die Brücke allerdings außer Betrieb, da der intensive Auto- und Schwerlastverkehr über die Jahre massive Schäden verursacht hat.
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die Brücke rechtzeitig vor der Feriensaison am 1. Juli wieder in Betrieb genommen. Allerdings bleibt sie dann dauerhaft für motorisierte Fahrzeuge gesperrt, um ihre historische Struktur langfristig zu erhalten.
Einzigartige Technik aus dem 19. Jahrhundert
Die Drehbrücke wurde im Jahr 1889 errichtet und funktioniert bis heute ohne elektrische Antriebe. Ihr zentrales, 100 Tonnen schweres Brückenelement wird manuell mit einer Hebelübersetzung um 90 Grad zur Seite geschwenkt, um Schiffen die Passage zu ermöglichen. Diese beeindruckende Technik macht sie zu einer der letzten noch funktionierenden handbetriebenen Drehbrücken Europas.
Traditionell gilt die erste Öffnung der Brücke im Mai als feierliches Signal für den Beginn der Segelsaison in der Region. Jährlich zieht dieses Ereignis zahlreiche Einheimische und Touristen an, die das Spektakel live verfolgen.
Umfassende Restaurierung und Zukunftspläne
Die aktuellen Arbeiten konzentrieren sich auf die Erneuerung des beweglichen Brückenteils sowie die Sanierung der beschädigten Widerlager. Ziel der Restaurierung ist es, die historische Funktionsweise der Brücke zu bewahren, gleichzeitig aber ihre Belastbarkeit für Fußgänger und Radfahrer zu optimieren.
Nach der Wiedereröffnung soll die Brücke vor allem als Fußgängerattraktion und technisches Denkmal dienen. Mit der Sperrung für den motorisierten Verkehr wird ein wichtiger Schritt zur Erhaltung eines der bedeutendsten Bauwerke Masurens unternommen.
Quellen: polen.travel / gizycko.pl
Foto: powiatgizycki.pl