Łódź / Lodz hat viele Sehenswürdigkeiten: die historische Stadtmitte, alte Fabriken, entzückende Parks und Museen. Jetzt kommt noch eine Perle hinzu. Es geht um die sog. “unterirdische Kathedrale” im Stadtteil Stoki in Łódź / Lodz, die an die größte Sehenswürdigkeit von Istanbul erinnert. Bald kann man sie besichtigen.
Łódź / Lodz hat Vieles zu bieten. Jetzt soll noch die sog. unterirdische Kathedrale dazukommen, die bald ihre Pforten offen haben soll. Bis jetzt konnte man sie nur gelegentlich besichtigen. Trotzdem hat sie bereits viele Touristen angezogen.
Besichtigung schon im Oktober
Die unterirdische neugotische Kathedrale in Łódź / Lodz ist kein bekanntes Objekt in Polen. Das architektonische Wunder hat aber eine bedeutende Rolle für die Bewohner der Stadt. Seit Jahren versorgt sie die Einwohner mit Trinkwasser, welches sich in den Tanks befindet. Jedoch kann man alle paar Jahre während der Renovierungen einen Blick ins Innere werfen und sehen, wie beeindruckend die Attraktion aussieht.
Bis jetzt konnten nur wenige Glückliche das Werk bestaunen. Es geht natürlich um die Angestellten oder Touristen, die sich in langen Schlangen angestellt haben, um einen Platz während der Konservierungsarbeiten zu ergattern.
Bald gibt es wieder eine Chance. Die Besichtigung dauert etwa eine Stunde und ist vom 6. bis 26. Oktober möglich. Es ist nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch eine faszinierende Geschichtsstunde über Technik, die zeigt, wie Łódź / Lodz vor hundert Jahren für den Zugang zu Wasser für die Bewohner sorgte.
Tickets zur Besichtigung der unterirdischen Kathedrale
Interessierte können die unterirdischen Bereiche nur nach vorheriger Online-Ticketbuchung betreten. Die Organisatoren erwarten, dass das Gelände in den nächsten drei Wochen von mehr als 5.000 Personen besucht wird. Der Ticketverkauf startete auf der Website www.zwik.lodz.pl am Mittwoch, dem 10. September, um 12 Uhr. Das ist eine ideale Gelegenheit, um einen Ort zu sehen, der seit über hundert Jahren den Einwohnern von Łódź / Lodz Wasser liefert und gleichzeitig mit einer Architektur beeindruckt, welche den prächtigsten europäischen Kathedralen würdig ist.
Ein ungewöhnlicher Spaziergang durch die „unterirdische Kathedrale“ bietet auch die Gelegenheit, atemberaubende Fotos zu machen und die Geschichte kennenzulernen, die der Lodzer Stadtteil Stoki birgt. Wenn man in Łódź / Lodz etwas wirklich Einzigartiges sucht, sollte man diese Attraktion nicht verpassen.
Die unterirdische Kathedrale – ein Werk von William H. Lindley
Hinter dem Projekt der Wasserspeicher steht der englische Ingenieur William H. Lindley, der Anfang des 20. Jahrhunderts den Bau auf dem Stokowski-Hügel – einem der höchsten Punkte von Łódź / Lodz – vorschlug. Dadurch konnte das Wasser nur durch die Schwerkraft in die unterhalb gelegenen Häuser gelangen. Der Höhenunterschied zwischen dem Wasserspiegel und dem niedrigsten Punkt beträgt fast 100 m.
Die ersten beiden Becken mit einem Fassungsvermögen von jeweils 15.000 m³ wurden erst nach Lindleys Tod in den Jahren 1935–1937 und die beiden weiteren nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1949–1953 gebaut. Jeder der Tanks hat eine Größe von 60 mal 60 Metern, und ihre Gewölbe bestehen aus 100 Ziegelkuppeln, die auf 81 Säulen ruhen. Eine so massive Konstruktion hält einem Druck von bis zu 60.000 Tonnen Wasser stand. Dank der bogenförmigen Rippengewölbe ähnelt das Innere einer gotischen Kathedrale, daher der Spitzname „unterirdische Kathedrale“.
Quelle: gazeta