Anfang Dezember wurden in der Tatra drei bedeutende Wanderwege geschlossen. Die Maßnahme soll die Sicherheit der Besucher erhöhen und gleichzeitig die Natur schützen. Die Sperrungen gelten für mehrere Monate.
Im Winter passen sich viele Wandernde den herrschenden Bedingungen nicht ausreichend an. Immer wieder beobachten Parkranger, dass Personen etwa auf das zugefrorene Meerauge treten oder ohne geeignetes Schuhwerk unterwegs sind. Aus diesen und weiteren Gründen sperrte der Tatra-Nationalpark (TPN) mehrere Routen vorübergehend.
Welche Wege sind betroffen?
Die Sperrungen gelten vom 1. Dezember 2025 bis zum 15. Mai 2026. Derzeit bleiben folgende Wanderwege geschlossen:
- Blauer Weg: Fünfseetal – Hängetal Świstówka Roztocka – Meerauge
- Roter Weg: Gebirgspass Grzybowiec – Gebirgspass Wyżnia Kondracka
- Grüner Weg: Dolina Tomanowa – Gebirgspass Chuda Przełączka
Alle drei Strecken gehörten noch im Herbst zu den beliebtesten Wegen und wurden intensiv im Sommer genutzt. Sie führen unter anderem in Richtung Ciemniak, Giewont oder zum Fünfseetal und bieten eindrucksvolle Landschaften. Der Zugang bleibt nun vorerst eingeschränkt.
Zusätzlich ist die Höhle „Jaskinia Mroźna“ im Tal Dolina Kościeliska bereits seit dem 1. November geschlossen. Sie bleibt bis zum 26. April nicht zugänglich.
Gründe für die Sperrungen
Die Gründe für die Einschränkungen sind vielfältig. Auf der Strecke Gebirgspass Grzybowiec – Gebirgspass Wyżnia Kondracka steht besonders der Schutz des Auerhuhns im Vordergrund – einer bedrohten Vogelart, die empfindlich auf Störungen reagiert. Auf anderen Wegen geht es um die Sicherheit von Bären oder das Wohl von Birkhühnern.
Im Bereich Dolina Tomanowa – Gebirgspass Chuda Przełączka besteht im Winter eine hohe Lawinengefahr. Zudem halten sich in diesem Gebiet Bären in ihren Winterhöhlen auf. Die Schließung der Höhle „Jaskinia Mroźna“ dient dem Schutz der dort überwinternden Fledermäuse.
„Wir appellieren, die Sperrungen zu respektieren. Die Tiere brauchen Ruhe, und gleichzeitig bestehen auf diesen Wegen typische Wintergefahren“, erklärte Grzegorz Bryniarski, Förster des TPN im Gebiet des Meerauges.
Rückkehr auf die Wege im Frühsommer
Es gibt jedoch gute Nachrichten: Alle genannten Routen sollen noch vor Beginn des Sommers wieder geöffnet werden. Dann wird es wärmer, sicherer und die Natur beginnt erneut zu erblühen.
Quelle: wprost
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