Nur drei von Menschen erbaute Dinge sieht man vom Weltall aus: die Chinesische Mauer, die Transsibirische Eisenbahn und das größte Loch in Europa, genauer gesagt in Polen, Belchatow/Bełchatów.
12 km lang, 3 km breit (im breitesten Punkt) und 200 Meter tief: Das tiefste Loch Europas wurde 40 Jahre lang in einem Braunkohlebergwerk gegraben. Es hat die Größe eines ganzen Dorfes. Das Bergwerk ist offen für Touristen, doch nur nach einer vorherigen Reservierung. Das tiefste Loch Europas ist nämlich sehr beliebt. Besucher kommen nicht nur aus Polen, sondern auch aus ganz Europa.
Bei der Standard-Besichtigung bringt ein Reiseführer Touristen auf eine Aussichtsterrasse, von wo aus sie einen wunderschönen Ausblick haben. Wer über mehr Zeit verfügt, kann sich zusätzlich den Abbauraum und die Maschinen ansehen. Klingt zwar etwas langweilig, ist es aber nicht. So große Bagger, wie dort, sieht man nicht jeden Tag. Einer ist ganze 77 Meter groß.
Und wohin ging es mit der ganzen Erde aus dem tiefsten Loch Europas? Jahrelang hat man sie auf einen Haufen geschüttet und heute befindet sich dort der 386 Meter hohe Kamieńsk-Berg. Dies ist der höchste besteigbare Berg in Mittelpolen.
Was wird in der Zukunft mit dem Bergwerk passieren? Man vermutet, dass die Braunkohlelagerstätte bis Ende der 30er-Jahre aufgebraucht sein wird. Der Kohlebergbau wird noch um die 3 Jahre dauern. Später soll dort der größte und tiefste See Polens entstehen, mit sandigen Stränden, einem Sportzentrum, einem Jachthafen und einem Tauchort. Außerdem sollen in der Nähe ein Bergbau-Museum, ein Tagungszentrum, ein Parkgelände sowie Wander- und Radwege entstehen.
Darauf muss man aber noch einige Zeit warten, denn das Füllen des Sees soll erst im Jahr 2026 anfangen und bis … 2058 dauern.
Quelle: onet