Ermland und Masuren sind für ihre Seen, Wälder und Segel bekannt. Doch kaum jemand hätte erwartet, dass kleine ländliche Bushaltestellen internationale Aufmerksamkeit erregen. Ein Projekt der Künstlerin Anna Wojszel zeigt eindrucksvoll, wie Kunst den Alltag verändert und Touristen aus aller Welt anzieht.
Im Jahr 2013 bat der Dorfvorsteher von Wipsowo / Wieps die Künstlerin, eine graue Haltestelle zu bemalen. Niemand ahnte, dass damit der Startschuss für ein Kulturprojekt mit großer Strahlkraft fallen würde. Heute gibt es in der Region bereits über 60 Bushaltestellen, die sich in kleine Freiluftgalerien verwandelt haben.
Die Motive entstehen aus Landschaften, Kultur sowie Gesprächen mit den Bewohnern. Durch die Einbindung der Dorfgemeinschaft werden die bunten Haltestellen nicht nur zu farbenfrohen Kunstwerken, sondern auch zu Orten der Identität, des Stolzes und der Begegnung.


Bunte Bushaltestellen – Kunst mit Bildungswert
Die Werke an den Bushaltestellen sind mehr als nur Dekoration. Blumen, Insekten und Naturmotive sensibilisieren für die heimische Flora und Fauna. So entsteht eine subtile, aber wirkungsvolle Form der Umweltbildung. Zudem hinterlässt die Künstlerin in manchen Haltestellen Bücher, die jeder mitnehmen oder tauschen kann. Dadurch wird ein einfacher Warteraum zu einem Ort der Kultur und des Austauschs.


Neue Attraktion für Ermland und Masuren
Das Projekt von Anna Wojszel hat sich zu einer der bekanntesten kulturellen Initiativen der Region entwickelt. Es zieht Touristen an, begeistert Einheimische und verleiht dem Begriff „Kulturlandschaft Ermland und Masuren“ eine neue Dimension.Die bunten Bushaltestellen beweisen: Auch kleine Dörfer können Einzigartiges bieten. Kunst verändert Räume, und Ermland und Masuren sind nicht nur das Land der Seen, sondern auch eine Region kreativer Ideen.

Quelle: tko
Foto: facebook / @Ania Wojszel