Die polnische Volleyballnationalmannschaft der Männer hat das Finalturnier der Nations League 2025 im chinesischen Ningbo auf beeindruckende Weise gewonnen. Im Endspiel trafen die amtierenden Europameister auf die Weltmeister aus Italien und siegten klar mit 3:0 (25:22, 25:19, 25:14).
Damit sicherte sich Polen zum zweiten Mal in der Geschichte den Titel in diesem prestigeträchtigen Wettbewerb – und das ohne einen einzigen Satzverlust im gesamten Finalturnier. Unter der Leitung von Cheftrainer Nikola Grbić schrieb das Team ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte des polnischen Volleyballs.
Ein historischer Triumph für Polen
Der Titelgewinn in Ningbo war die sechste Medaille für Polen in der Geschichte der Nations League. Zuvor hatte das Team bereits einmal Gold (2023), einmal Silber (2021) und dreimal Bronze (2019, 2022, 2024) gewonnen. Für Italien hingegen bedeutete das Finale die erste Teilnahme an einem Nations-League-Podest.
Im Endspiel setzte Grbić auf die Aufstellung: Marcin Komenda, Wilfredo Leon, Mannschaftskapitän Jakub Kochanowski, Kamil Semeniuk, Kewin Sasak, Jakub Nowak und Jakub Popiwczak als Libero. Auf den verletzten Tomasz Fornal musste er verzichten – er hatte sich im Halbfinale eine Knöchelverletzung zugezogen.
Starker Beginn und taktische Dominanz
Bereits zu Beginn des ersten Satzes lieferten sich beide Mannschaften einen intensiven Schlagabtausch mit kraftvollen Angriffen und Aufschlägen. Der Block auf beiden Seiten war hoch und gut organisiert. Die Partie verlief zunächst ausgeglichen, doch nach mehreren sehenswerten Aktionen der Polen – darunter ein erfolgreicher Angriff von Leon – konnte sich das Team mit 12:9 absetzen. Eine Auszeit der Italiener folgte. Kurz danach blockte Kochanowski erfolgreich gegen Alessandro Michieletto, was die Führung weiter ausbaute.
Italien gab sich jedoch nicht geschlagen, verteidigte hervorragend und erzielte vier Punkte in Folge. Daraufhin sah sich auch Grbić gezwungen, seine Spieler zur Auszeit zu rufen.
Wilfredo Leon in Bestform
Die Spannung in der Schlussphase des ersten Satzes war spürbar. Nach einem weiteren erfolgreichen Angriff von Leon führte Polen mit 22:20. Der in Kuba geborene Außenangreifer glänzte erneut mit einem weiteren Punkt sowie einem druckvollen Aufschlag, der die Italiener zu einem Fehler zwang. Semeniuk beendete den Satz mit einem wuchtigen Angriff – 25:22.
Italien hadert – Polen spielt souverän
Der zweite Satz begann mit deutlicher Nervosität auf italienischer Seite. Streitigkeiten mit den Schiedsrichtern über die Aufstellung sorgten für Unruhe, während Polen konzentriert blieb und schnell eine Führung herausspielte.
Nach einem starken Block stand es 8:5 für die polnische Mannschaft. Fehler auf italienischer Seite und weitere erfolgreiche Angriffe führten zu einem Zwischenstand von 11:6. Italiens Trainer Ferdinando De Giorgi reagierte mit einer Auszeit. Zwar kämpften sich die Italiener wie im ersten Satz zurück, doch Grbić reagierte sofort und nutzte ebenfalls eine Auszeit.
Nach dieser kurzen Unterbrechung übernahm Polen wieder das Kommando, spielte mit Entschlossenheit und hohem Engagement. Die Führung wuchs auf 22:16. Den Vorsprung ließ sich das Team nicht mehr nehmen und gewann den Satz verdient mit 25:19.
Polnische Dominanz im dritten Satz
Auch im dritten Satz dominierte Polen das Spielgeschehen. Der Block funktionierte weiterhin hervorragend, ebenso der Aufschlag. Schnell erspielte sich die Mannschaft eine komfortable Führung von 10:5. Die Spieler agierten präzise und routiniert, während die Italiener zunehmend resignierten.
Nach einem weiteren Block durch Szymon Jakubiszak stand es 12:5. Leon und Semeniuk punkteten zuverlässig, Popiwczak überzeugte in der Abwehr. Die polnische Mannschaft flog förmlich über das Feld – beim Stand von 17:8 war der Sieg nur noch Formsache. Der dritte Satz endete deutlich mit 25:14. Polen holte sich damit zum zweiten Mal den Titel in der Nations League.
FIVB-Weltrangliste – Polen baut Führung aus
Mit dem Finalsieg gegen Italien gewann Polen 9,24 Punkte für die FIVB-Weltrangliste. Da das Team bereits vor dem Spiel die Spitzenposition innehatte, vergrößerte sich der Abstand zur italienischen Mannschaft um 18,48 Punkte.
Die aktuelle Rangliste der FIVB (Stand: nach dem Finale):
- Polen – 400,14 Punkte
- Italien – 368,02
- Brasilien – 356,43
- Frankreich – 353,60
- Japan – 331,08
- USA – 319,50
- Slowenien – 315,98
- Deutschland – 264,34
- Argentinien – 262,20
- Kuba – 260,69
Quellen: Interia / Eurosport / Radio Zet
Foto: Facebook / VolleyballWorld
