Die Polen gewannen das letzte CL-Gruppenspiel gegen Sporting Lissabon und qualifizieren sich für die KO-Phase der Europa League.
Nach dem 8-4-Debakel gegen Borussia Dortmund musste für den polnischen Meister ein Sieg her, um auch im Neujahr international mitzuspielen. Sporting Lissabon war nicht gerade der Wunschgegner, nach dem die Portugiesen 90. Minuten lang Real Madrid auf Distanz halten konnten. Dennoch keine unmögliche Aufgabe.
Wer erwartet hat, dass Legia mit voller Wucht auf die Portugiesen losgeht, irrte sich gewaltig. Die Polen spielten abwartend, kompakt in der Defensive und lauerten auf Konter. Sporting ging mit einer etwas offensiveren Variante ins Spiel, mit einer Dreierkette hinten und drei Stürmern vorne.
Mit fast 65% Ballbesitz machten die Portugiesen den besseren Eindruck, doch Legia sorgte durch gefährliche Konter immer für Unruhe vor dem Tor von Weltmeister Rui Patricio. Prijovic machte bereits in der 6. Minute das 1-0, doch der Stürmer stand im Abseits. Dann passierte lange Zeit nichts. Bis zur 21. Minute, als der Kapitän Adrien Silva zum Freistoß antrat. Doch sein Schuss war eher eine einfache Aufgabe für Arkadiusz Malarz.
Legia lauerte weiter auf Konter und Fehler. In der 26. Minute tauchte wieder Prijovic vor dem gegnerischen Tor auf. Aus fünf Metern und halbrechter Position traf der Mittelstürmer leider nicht das Tor.
Viel besser machte es der Schweizer in der 30. Minute. Nach einem Einwurf von rechts passte er in die Mitte auf Guilherme, der aus kürzester Entfernung mit etwas Glück den Ball ins Netz schob. 1-0 für Legia.
Danach verflachte die Partie. Legia wurde mutiger doch so richtig Torchancen bekamen die 30.000 Fans auf den Rängen nicht zu sehen. Ungenaues Passspiel, Ideenlosigkeit und eine hohe Fehlerquote – so endete der erste Durchgang.
In der ersten Viertelstunde wurde es hektisch. Der Schiedsrichter hat den Gästen zu Unrecht gleich zwei Handelfmeter aberkannt. Die Portugiesen protestierten, doch der Schiedsrichter blieb unbeugsam.
Mit jeder Minute wurde der Kräftenachlass bei den Hausherren deutlicher, doch auch die physische Überlegenheit konnte Sporting nicht ausnutzen. Erst köpfte Dost knapp über dem Tor und wenig später konnte der eingewechselte André den Ball aus kürzester Entfernung nicht aufs Tor bringen. Legia hatte auch gute Gelegenheiten, die Führung auszubauen doch Kucharczyk vergab gleich zwei Chancen.
Kurz vor Schluss sah William Carvalho noch Gelb-Rot für ein taktisches Foul an Odjidja-Ofoe. In Unterzahl wirkte Sporting noch unglücklicher und noch harmloser. Legia spielte dagegen locker die Zeit runter und darf sich über den Einzug in die Europa League freuen.
Die Freude über den dritten Tabellenplatz in der Gruppe F ist riesengroß. Wenn man bedenkt wie schwach Legia in der Rückwärtsbewegung bis zu diesem Spiel antrat, kann man sogar über eine Wende sprechen. Ob die Polen etwas in der Europa League reißen können bleibt jedoch eine andere Frage. Schließlich spielen dort große Mannschaften mit.
Spielstatitstik:
Aufstellungen:
Legia: Malarz – Bereszynski, Rzezniczak, Pazdan, Hlousek – Moulin, Kopczynski – Costa Marques (62. Kucharczyk), Odjidja, Radovic (90. Dabrowski) – Prijovic (86. Hämäläinen)
Sporting: Patricio – Oliveira (58. Esgaio), Coates, Rúben Semedo, Zeegelaar (68. Ribeiro De Souza) – A. Silva, W. Carvalho – Martins, César – Markovic (59. Ruiz) – Dost
Gelbe Karten: Kopczynski, A. Silva, Rzezniczak , Odjidja, Radovic, Pazdan
Gelb-Rot: William Carvalho
Zuschauer: 28232
Schiedsrichter: Gianluca Rocchi (Italien)