Die polnische Ekstraklasa sucht intensiv nach Geldgebern. Bei den meisten der 16 Teams sind die Kassen leer, seitdem der Vertrag mit dem Tochterunternehmen der Deutschen Telekom – T-Mobile ausgegangen ist.
In der polnischen Fussballlandschaft hat sich was bewegt. Das ist klar. Die neuesten Besucherzahlen bestätigen einen positiven Trend – die Zuschauerzahl entwickelt sich nach oben und beträgt im Durchschnitt 8,9 Tsd. pro Partie. Wenn man das mit der Bundesliga vergleicht, sehen die Polen eher blass aus. 42 Tsd. Fans pro Spiel und 94% der Stadionfüllung – das spricht für sich. Zusätzlich sind die Eintrittskarten in Polen billig und damit die Einnahmen so niedrig, dass sie nur für die Deckung der Organisationskosten ausreichen.
Der größte Geldgeber ist zurzeit die Fernsehplattform nc+, die jährlich 135 Mio. Zloty an die Klubs überweist. Zum Verkauf steht noch der Platz im Liganamen. Seit der letzten Saison gibt es keine T-Mobile Ekstraklasa sondern nur eine Ekstraklasa. Mit dem reichen Sponsor ist auch das Geld weg. Einen neuen finden konnte man bisher nicht.
Der Ligavorsitzende Dariusz Marzec zeigt sich jedoch kämpferisch: „In den nächsten zwei Quartalen werden wir bestimmt jemanden finden.“ – bestätigte er in der Fussball-Talkshow Café Futbol. „Wir wollen das Gesamtpaket auf zwei kleinere teilen. So kann die eine Firma im Namen fungieren und eine zweite wird zum Hauptsponsor.“ – so Marzec. Er bestätigte auch, dass die Liga in den Gesprächen mit potenziellen Geldgebern viel Aufklärungsarbeit leisten muss. Vor allem wenn es um die Sicherheit und organisatorischen Angelegenheiten geht. „Wir haben uns gut weiterentwickelt, doch dies blieb einigermaßen unbemerkt.” – so der Ligachef.
Doch sind der polnische Fußball und die Ekstaklasa überhaupt für Sponsoren attraktiv? Mit den jüngsten Erfolgen der Nationalmannschaft wurde auf sich aufmerksam gemacht. Doch die meisten Nationalspieler verdienen ihr Geld im Ausland, viele auch in der Bundesliga. So muss sich neben dem organisatorischen auch das sportliche Niveau der Liga massiv steigern. Bis dahin kann man weiterhin neidisch zur Bundesliga rüber schauen.