Die deutsch-polnische Grenze wird von immer mehr illegalen Migranten überquert. Da die deutsche Regierung über die Einführung von Grenzkontrollen nachdenkt, schickt Sachsen eigene Polizeikräfte an die Grenze. Der Innenminister des Bundeslandes Sachsen, Armin Schuster, hat die genauen Zahlen der Polizisten, die dieser Aufgabe zugewiesen werden, nicht verraten.
Wachsende Anzahl der Migranten
Um den wachsenden Schmuggel der Migranten über die deutsche Grenze zu stoppen, plant Sachsen seine Bundesland-Polizei an die Grenze mit Polen und Tschechien zu schicken.
“Die Anzahl der Migranten ist in den letzten Wochen so stark angestiegen, dass wir sehen, dass wir dazu gezwungen sind zu handeln”, sagte der Innenminister des Bundeslandes Sachsen, Armin Schuster.
Menschenschmuggel stoppen
Er hat angekündigt, dass die sächsische Polizei eng mit der Bundespolizei zusammenarbeitet und gemeinsame Ermittlungsteams verwendet. Die Aktionen werden sowohl offen als auch mit Hilfe von “geheimen Mitteln” durch Polizisten in Zivil durchgeführt.
Laut Armin Schuster ist der Zufluss an Migranten über die Grenze in den letzten Wochen stark gestiegen. Laut dem Politiker werden die Schleuser immer skrupelloser. Es ginge nicht mehr darum, ob es beim Menschenschmuggel zu einer Katastrophe kommt, sondern wann, meint der Minister. Die Migranten werden oft in der Nacht im Freien “ausgesetzt”, sogar mit Kindern.
Migranten in Lebensgefahr
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete darüber, dass während eines der letzten Geschehnisse ein Fahrer nach der Überschreitung der deutsch-polnischen Grenze aus dem Bus auf der Autobahn herausgesprungen ist und die Migranten sich selbst überlassen hat.
Die desorientierten Menschen irrten entlang der Autobahn umher. Ähnliche Geschehnisse ereignen sich fast täglich, darunter ein tödliches im Juli, als ein Schleuser während der Flucht vor der Polizei einen mit Menschen vollgefüllten Transporter zum Umkippen brachte und so eine Frau tötete.
Einsatz für die Humanität
„Das, was wir jetzt machen, dient also dem Vermeiden von Gefahren und ist eine Frage der Humanität”, meinte der sächsische Minister.
Schuster wollte nicht verraten, wie viele Polizeibeamte ins Grenzgebieten geschickt werden. Bislang ist geplant, dass die erhöhte Zahl der Polizeitruppen in Sachsen innerhalb der nächsten drei Monate fungieren soll, aus den Daten der letzten Jahre geht nämlich hervor, dass gerade in diesem Zeitraum die Anzahl der über die Grenze kommenden Migranten besonders hoch war.
Schleppende Reaktionen
Die Landesbehörden der deutschen Bundesländer, die an Polen und Tschechien grenzen und seit Neuestem auch die hessischen Landesbehörden, streben seit mehreren Monaten eine Einführung von Grenzkontrollen an. Diese sollten dann ähnlich aussehen, wie die an der bayerisch-österreichischen Grenze. Die deutsche Innenministerin, Nancy Faeser, lehnt solch eine Lösung allerdings ab.
“Wie bisher hat sich die Ministerin daran nicht gehalten”, meint Schuster. Seiner Meinung nach haben die mit Berlin vereinbarten Mittel keine Effekte erbracht. “Deswegen arbeiten wir an der Sache”, ergänzte der Minister.
Quelle: Interia