In Przewodów im Landkreis Hrubieszów, kam es gestern um 15.30 zu einer Explosion. Zwei Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Brisant – es handelt sich dabei um einen Raketeneinschlag.
Die Lage am Dienstag
Am Dienstag führte das russische Regime heftige Raketenangriffe auf die Ukraine durch. Von den rund 100 abgefeuerten Raketen konnte zwar die ukrainische Luftabwehr 80 abfangen, doch die restlichen trafen Kiew, Lemberg und andere ukrainische Städte. Am Nachmittag hat der polnische Premierminister Morawiecki eine dringende Krisensitzung des polnischen Sicherheitsrats einberufen. Zu diesem Zeitpunkt war schon bekannt, dass wohl zwei Raketen in Polen in der Ortschaft Przewodów unweit von der ukrainischen Grenze eingeschlagen haben, wie die Presseagentur Assosciated Press informierte.
US-Regierung hat wiederum in den ersten Aussendungen sehr vorsichtig über die Gründe und Umstände gesprochen und informierte, dass man im engen Kontakt mit der polnischen Seite stehe und Informationen zu dem Raketeneinschlag sammle.
Präsident Selenskyj wendete sich am Dienstagabend an die Polen und versicherte die Unterstützung seitens der Ukraine. Terror wird freie Menschen nicht brechen – sagte er. Viele andere Staaten haben Polen ihre Unterstützung und Solidarität versichert, als eine der ersten waren es die baltischen Nachbarländer.
Nach der Krisensitzung trat der polnische Premierminister vor die Presse. Morawiecki bestätigte, dass man in engen Kontakt mit den Verbündeten stehe und die Lage besprochen hat. Gleichzeitig wurden die polnische Armee, Polizei, sowie der Grenzschutz und Geheimdienste in Bereitschaftszustand versetzt. Polen überwacht auch nun verstärkt den Luftraum.
Morawiecki sagte gegenüber den Medien, dass man zusammen mit den Verbündeten die Anwendung des Artikel 4 des Nato-Vertrags analysiere, um ein Treffen der Mitglieder des Militärbündnisses zu beantragen, um die Sicherheitslage miteinander zu konsultieren.
Der polnische Politiker appellierte auch an die Bürger, um Ruhe zu bewahren und vorsichtig mit inoffiziellen Informationen umzugehen. Chaos ist eine Waffe, zu der Russland greift. Wir müssen uns auf Tatsachen stützen – so Morawiecki.
Das Verteidigungsministerium des russischen Regimes bestreitet den Abschuss der Raketen, welche auf polnischen Boden eingeschlagen haben und bezeichnete die Berichte als eine gezielte Provokation, die der Eskalation der Lage dienen soll.
Die Lage am Mittwoch
Heute Morgen räumte der US-Präsident ein, dass es wenig wahrscheinlich ist, dass die Raketen, welche in Przewodów eingeschlagen haben, aus dem russischen Territorium abgefeuert wurden. Biden hat sich gleichzeitig vorbehalten, dass er nicht urteilen möchte und dass seine Meinung nur auf der Raketentrajektorie basiere.
Später berichtete die Presseagentur Assosciated Press, dass inoffiziell in Polen eine Rakete der ukrainischen Luftabwehr eingeschlagen hat. Nach wie vor fehlt aber die offizielle Bestätigung seitens der polnischen Behörden.
Polens Präsident Andrzej Duda schlug heute auch vorsichtige Töne. Es bleibt unklar, wer das Geschoss abgefeuert habe. Es handelt sich aber „höchstwahrscheinlich“ um eine russische Herstellung, dies wird aber noch verifiziert. „Die Ermittlungen laufen“, so Duda am frühen Morgen.
Um 12 Uhr beginnt die Sitzung der Polnischen Nationalsicherheitsrates, welcher vom polnischen Staatsoberhaupt einberufen wurde. Zuvor hat sich Polen mit der EU und der NATO ausgetauscht. Duda telefonierte wiederum mit US-Präsident Biden.
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Foto: twitter.com/wolski_jaro