“In Polen atmen die Bewohner nach wie vor stark verschmutzte Luft ein”, so kommentierte Andrzej Guła, der Vorsitzende des Polnischen Smogalarms (Polski Alarm Smogowy, kurz PAS), den aktuellen Bericht der Generalinspektion für Umweltschutz (poln. Główny Inspektorat Ochrony Środowiska – GIOŚ) zur Luftqualität im Land. Besonders beunruhigend ist dabei der Anstieg der Feinstaubbelastung. Es gibt aber auch eine positive Entwicklung.
Die Generalinspektion für Umweltschutz (GIOŚ) veröffentlichte ihren Bericht über die Luftqualität in Polen für das Jahr 2024. Laut dem Bericht hat sich die Luftqualität im Hinblick auf die durchschnittlichen Jahreskonzentrationen von Stickstoffdioxid verbessert. Hauptverursacher dieses Schadstoffs im städtischen Raum bleibt weiterhin der Straßenverkehr, insbesondere Diesel-Fahrzeuge.
Trotzdem ist Andrzej Guła überzeugt, dass sich die allgemeine Luftqualität in Polen nicht verbessert hat. In mancher Hinsicht ist sie sogar noch schlechter geworden. Ein Beispiel? Die Feinstaubbelastung stieg im Jahr 2024 um 7%. Das sei ein sehr alarmierender Trend, betonte Guła.
Man könne schwer beurteilen, ob dieser Anstieg mit einer verstärkten Nutzung von festen Brennstoffen zum Heizen zusammenhängt. Oder ob meteorologische Veränderungen die Ursache sind. Guła sagte zudem, dass Polen nach wie vor zu den Ländern mit der höchsten Luftverschmutzung in Europa zählt. Aufgrund der schlechten Luftqualität sterben jährlich bis zu 50.000 Menschen in Polen vorzeitig.
An Feinstaubpartikeln haften krebserregende Stoffe wie Schwermetalle oder Kohlenwasserstoffe. Darunter auch Benzo[a]pyren – ein krebserregender und erbgutverändernder Stoff. Dieser Stoff entsteht hauptsächlich beim Heizen mit festen Brennstoffen wie Kohle oder Holz.
Woher kommt die Luftverschmutzung in Polen?
Laut dem PAS-Vorsitzenden ist die wichtigste Ursache für die Luftverschmutzung in Polen die Emissionen aus Gebäuden. Diese werden mit Kohle oder Holz beheizt. Besonders veraltete Heizgeräte ohne moderne Filtertechnik tragen dazu bei. In den Städten kommt noch die Belastung durch den Autoverkehr hinzu.
Auch die Industrie trägt zur Verschmutzung bei, auch wenn man diese Emissionen durch den Einsatz von Elektrofiltern in Fabriken und Heizkraftwerken zumindest teilweise reduzieren wollte.
Wie kann man die Situation verbessern?
Nach Ansicht von Guła muss Polen das Tempo bei der thermischen Sanierung von Einfamilienhäusern deutlich erhöhen. Dies ist wichtig, wenn das Land die EU-Grenzwerte bis 2030 einhalten will. Das kann zum Beispiel durch das Programm „Czyste Powietrze“ („Saubere Luft“) geschehen. Er ist jedoch der Meinung, dass die Reformen, die der Nationale Fonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (NFOŚiGW) an diesem Programm vorgenommen hat, das Interesse daran gebremst haben.
Das Programm wurde im März dieses Jahres nach einer viermonatigen Pause wieder aufgenommen. Diese Pause war notwendig, nachdem Unregelmäßigkeiten im Programm aufgedeckt worden waren. Etwa 270 Verdachtsmeldungen seien an die Staatsanwaltschaft und die Polizei weitergeleitet worden. Während der Unterbrechung habe der NFOŚiGW Reformen eingeführt. Die Förderung für die energetische Sanierung kann jetzt nur noch für ein Haus beantragt werden. Außerdem müssen Antragsteller nachweisen, dass sie seit mindestens drei Jahren Eigentümer oder Miteigentümer des Gebäudes sind. Dies gilt nicht bei geerbten Immobilien. Bei bestimmten Investitionen müssen zertifizierte Fachkräfte die gesamte Sanierung gemeinsam mit den Eigentümern begleiten. Zudem wurden Höchstkosten für einzelne Investitionsposten festgelegt.
Guła betonte, dass die negativen Schlagzeilen rund um das Programm dessen Ruf geschädigt hätten. Diese Schlagzeilen erweckten den Eindruck, dass Betrug und Missbrauch an der Tagesordnung gewesen seien.
Das habe jedoch keineswegs der Realität entsprochen. Rund eine Million Haushalte hätten bereits von dem Programm profitiert. Die große Mehrheit von ihnen freue sich heute über eine saubere Wärmequelle, ein gedämmtes Haus und niedrigere Stromrechnungen, betonte er. Als weitere Maßnahme schlug Guła die Einführung eines Systems zur Qualitätskontrolle für die in Privathaushalten verwendeten Brennstoffe vor. Dies gilt etwa für Pellets.
Quelle: rmf24
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in Polen gibt es mehr Autos wie Wohnraum..keine Abgasuntersuchungen ..legetieme entfernung von Katylisatoren und Partickelfilter je mehr Qualm desto auffälliger..sofortige Abgasuntersuchungen und stilllegung ..protest in der EU wird angesagt !