Oppeln / Opole führt ab Mitte Januar 2026 ein Alkoholverkaufsverbot ein. Bewohner und Touristen werden zwischen 22.00-06.00 Uhr in Geschäften und an Tankstellen keine alkoholischen Getränke kaufen können. Das Verbot hat jedoch Ausnahmen.
Ab Mitte Januar 2026 gilt in der gesamten Stadt Oppeln / Opole ein nächtliches Alkoholverkaufsverbot. Der Stadtrat hat eine entsprechende Resolution verabschiedet, die den Verkauf von alkoholischen Getränken zum Außer-Haus-Konsum zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr untersagt.
Das Verbot betrifft sowohl Einzelhandelsgeschäfte als auch Tankstellen. Restaurants, Bars und Pubs sind davon ausgenommen – dort bleibt der Alkoholausschank weiterhin erlaubt.
Bewohner sagen „Ja“ zum Alkoholverkaufsverbot
Die Entscheidung zu der nächtlichen Prohibition fiel nach Bürgerkonsultationen, welche unter den Bewohnern der Stadt durchgeführt worden sind. Ganze 72% von 3296 Einwohnern, die ihre Meinung zum Alkoholverkaufsverbot äußerten, sprachen sich für eine Einschränkung des nächtlichen Alkoholverkaufs aus. Interessant ist, dass ganze 95 Prozent dieser Gruppe ein Verbot für das gesamte Stadtgebiet und nicht nur für ausgewählte Viertel befürworteten.
„Es gab städtische Konsultationen, die eine ziemlich eindeutige Meinung der Bevölkerung gezeigt haben. Alkohol wird weiterhin erhältlich sein, aber an deutlich weniger Orten. Die Zahl der Verkaufsstellen sinkt von über tausend auf etwa vierhundert. Das ist ein Niveau, das mit vielen westeuropäischen Ländern vergleichbar ist. Alkohol bleibt verfügbar – jedoch nicht mehr beispielsweise an Tankstellen“, erklärte Oppelns Bürgermeister Arkadiusz Wiśniewski, zittiert von Nowa Trybuna Opolska.
Unterschiedliche Meinungen im Stadtrat
Befürworter des Verbots verweisen vor allem auf Sicherheits- und Gesundheitsaspekte. „Die Zahl der Personen, die nachts alkoholbedingt eingeliefert wurden, war sehr hoch. Ähnlich sieht es bei Polizeieinsätzen zwischen 23 und 6 Uhr aus – es gab über tausend Einsätze. Wir hoffen, dass – wie in anderen Städten – die Zahl der Interventionen und Krankenhausaufenthalten sinken wird“, sagte Stadtrat Tobiasz Gajda.
„Das wird wenig bewirken, aber Chaos verursachen – vor allem bei den Unternehmern. Sie müssen in Systeme investieren, die den Verkauf nach 22 Uhr blockieren. Alkoholprobleme lassen sich nicht durch Verbote lösen“, argumentierte Edward Odelga, parteiloser Abgeordneter, welcher sich konsequent gegen das Verbot aussprach.
Quelle: nto
Foto: Facebook/Opole