„Weiterhin wissen wir nicht, wer dahintersteckt, wer die Entscheidung getroffen hat, dass Sienkiewicz zuerst dran war, dann Sikorski, Bieńkowska, jetzt Siemoniak. Es gibt jemanden, der entscheidet, das ist kein Zufall“, sagt der ehemalige polnische Präsident Aleksander Kwaśniewski über die abgehörten Gespräche der Politiker in den Warschauer Restaurants. Die Veröffentlichung der Gespräche solle seiner Meinung nach „die Regierung vernichten“.
„Ich verstehe, dass die Kellner die Idee hatten, schnelles Geld zu machen, da sie Zugang zu politischen Prominenten hatten. Aber jemand kauft die Aufnahmen auch ab“, sagt Kwaśniewski.
Der ehemalige Präsident verwies auf die Reihenfolge der Veröffentlichungen: der Chef des Innenministeriums Bartłomiej Sienkiewicz, der Chef des Außenministeriums Radosław Sikorski, der Vorsitzende der Polnischen Nationalbank Marek Belka, die stellvertretende Ministerpräsidentin Elżbieta Bieńkowska, der Chef des Zentralen Antikorruptionsbüros Paweł Wojtunik und jetzt der stellvertretende Ministerpräsident Tomasz Siemoniak.
„Die Reihenfolge zeugt davon, dass jemand die ganze Sache leitet. Wer ist das? Ich habe keine Ahnung, aber das ist die Aufgabe der Staatsanwaltschaft und anderer Dienste, die dahinterkommen können“, sagte der ehemalige Präsident.
Auf die Frage, ob die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) dahinterstecken könnte, wie Roman Giertych sagte, antwortete Kwaśniewski, er könne sich dies durchaus vorstellen. Schließlich tauchen die Aufnahmen gerade während Wahl auf – „Sie zielen gegen die Regierung – also denkbar, dass die Opposition dahintersteckt. Wer käme sonst infrage?“, meint Kwaśniewski. Es werde aber auch ein Gespräch eines weniger wichtigen Politikers der Opposition auftauchen, um die Sache glaubwürdiger zu machen.
Quelle: tvn24.pl